7.

184 13 0
                                    

Wir saßen zusammen in einem Raum und auf mehreren Sofas verteilt. Hinami schlief im Zimmer nebenan und Touka war noch nicht zuhause. Meine wunde im Bauch verheilte langsam. Meine Hand war leicht blau. Ken und ich hatten den anderen gerade erzählt, was in der Stadt passiert war, und nun saßen wir alle schweigend da, in unsere eigenen Gedanken vertieft. Dann wurde plötzlich die Tür auf gestoßen und eine schwer atmende Touka stand dort. Yomo erschien hinter ihr. Er hatte sie von Yoshimura aus geholt. "Was ist passiert?", keuchte sie. Yoshimura erklärte ihr kurz die Lage. Touka fragte nach Hinami, und Yomo sagte, dass sie im Raum nebenan schlafen würde. Touka sah sich im Raum um, und als sie mich sah, fauchte sie und stürzte sich auf mich. Die anderen versuchten sie aufzuhalten, doch Touka war schneller und packte mich am kragen. "DU HÄTTEST SIE RETTEN MÜSSEN!, schrie sie außer sich vor Wut, "WIESO HAST DU DEINE VERDAMMTE KRALLE NICHT BENUTZT?! WEGEN DIR HAT HINAMI JETZT KEINE MUTTER MEHR! WIESO HAST DU DICH ZURÜCKGEHALTEN?! ICH WERDE DICH TÖTEN! ICH HÄTTE DICH SCHON LÄNGST UMBRINGEN SOLLEN!WENN DU NICHT GEWESEN WÄRST, WÜRDE RYOKO NOCH LEBEN!" Ich knurrte bedrohlich:"Touka, lass mich los, und zwar sofort." Touka stockte, und wurde blass. Sie ließ mich los und ging ein paar Schritte zurück. Zitternd stand sie da und wartete darauf, was ich als nächstes tun würde. Ich sah sie wütend an und zischte:"Ich habe Ryoko nicht getötet. Es waren die tauben. Ich habe versucht sie zu retten. Ich habe mich zurückgehalten, das stimmt, aber wenn ich nicht gewesen wäre, wären Ken und auch Hinami, jetzt tot. Also sag mir nicht, dass es besser wäre, WENN ICH NICHT DA GEWESEN WÄRE!" Zum Schluss schrie ich Touka an, die geschockt zurück wich und den Kopf senkte. "Also wenn du deine Wut raus lassen willst, dann räche dich an den tauben UND NICHT AN MIR!", ich hob meine Hand und drohte Touka, " und wenn du es noch einmal wagst, mir zu nahe zu kommen, oder mich an zu fassen, oder mir zu drohen, dann mache ich dich fertig. Das schwöre ich dir. Hast du mich verstanden?" Touka nickte zerknirscht, murmelte eine Entschuldigung und setzte sich dann neben Yoshimura, so weit wie möglich weg von mir. Touka fragte nach einiger Zeit des Schweigens, ob die Tauben Hinamis Gesicht gesehen hatten. Sie fragte klein laut, und ihre Stimme zitterte. Sehr gut. Also hat sie doch noch Angst vor mir. Ken antworte mit einem kurzen nicken. Touka schlug mit der Faust auf den Tisch und fluchte laut. Yoshimura erinnerte sie, dass Hinami nebenan schlief, weswegen Touka leiser wurde und eindringlich auf ihren Chef einredete. Sie sprach davon, dass wir die Tauben töten müssten, die Hinami gesehen hatten. Ich wollte ihr die Idee sofort aus dem Kopf schlagen, also sagte ich ihr, dass die Tauben um einiges stärker waren als Touka, Vorallem die drei, die überlebt hatten. Touka sah mich kurz nachdenklich an und sagte dann:" Aber du kannst sie besiegen. Wir stellen ihnen eine falle und du bringst die Ermittler um. Ist doch ganz einfach." "Tch.", machte ich bloß, verschränkte meine arme vor der Brust und drehte mich weg. Als ob Touka so leichtsinnig wäre. Ich kenne die Tauben besser als jeder andere Ghoul, und ich weiß, dass sie sich niemals in eine falle locken lassen würden. Das sagte ich auch. Touka schnaubte entrüstet auf. "Aber wir müssen uns doch an ihnen rächen!", rief Touka wütend. Yoshimura seufzte während ich sagte:"Nein. Du hast kein recht, dich an den tauben zu rächen. Nur Hinami hat das recht dazu. Schließlich wurden ihre Eltern getötet und nicht deine." Yomo sah mich kurz überrascht an. Ich ging nicht darauf ein und wandte mich Touka zu, die etwas verwirrt wirkte. Dann sagte sie:"Wieso willst du nicht, dass wir die tauben töten? Liebst du einen der tauben, die Ryoko getötet haben?" "Tch. Ich und Liebe, dass ich nicht lache.", Ich sah Touka ausdruckslos an. Meine wunden waren größtenteils verheilt, weswegen ich auf stand und gehen wollte. Doch Ken hielt mich zurück indem er sagte:"Wenn Hinami sich rächen will, werden wir deine Hilfe brauchen. Können wir auf dich zählen?" Ich sah über die Schulter Ken an. Dann nickte ich kurz und drehte mich um. Beim weggehen sagte ich:"Natürlich. Ich muss dabei sein, um euch alle dann zu retten. Wenn ihr den Tauben eine Falle stellt, sterbt ihr alle. Und da ich euch noch brauchen werde, muss ich dafür sorgen, dass ihr überlebt."

Survive, Exist or Live?  GERMANWo Geschichten leben. Entdecke jetzt