Kaum zehn Minuten später saßen alle in den Trucks und fuhren zum Treffpunkt. Dieser lag am Rand des 20. Bezirks. Auf der rechten Seite waren noch ein paar leerstehende Häuser, und auf der anderen Seite waren weite Wiesen und Felder. Die Felder waren hoch und voll bewachsen mit Mais, Weizen und immens hohe Unkraut Pflanzen. Irgendwo weit links waren noch verlassene Bauernhöfe. Die Gegend hier war schon lange nicht mehr bewohnt. Hier hatten früher die meisten Ghoul Angriffe statt gefunden und irgendwann waren die Menschen geflohen. Mittlerweile lebten hier auch keine Ghoule mehr, da sie nicht schlau genug waren, mir nicht zu drohen. Das CCG hatte Jagd auf diese Ghoule gemacht und auch die restlichen Ghoule waren nach einiger Zeit geflohen. Jetzt waren hier vereinzelt Obdachlose zu finden, die dauernd Opfer von Ghoulen werden. Diese Obdachlosen waren das Lockmittel für den Vielfraß. Ich hatte vorhin nach dem Massaker Touka angerufen, um ihr zu sagen, was passiert war und dass wir den Vielfraß jetzt angreifen würden. Um den Rest hatte sie sich gekümmert. Jetzt versteckten sich die Ghoulermittler in einem der Häuser und warteten. Durch die zerbrochenen Fenster konnte man in eine kleine Gasse hinunter sehen, die an einer Wiese endet. Durch diese Gasse würden die Ghoule den Vielfraß locken und am Ende dieser verraten. Es herrschte absolute stille, nachdem sich jeder an seine Position begeben hat. Juuzou kauerte neben mir, das Gewehr in der Hand und den Blick fest hinunter in die Gasse gerichtet. Ich sah mich kurz um. Die Ermittler wirkten alle hochkonzentriert und angespannt. Mein Blick blieb an Amon hängen, der mir aufmunternd zu nickte. Ich erwiderte das nicken und drehte mich wieder zurück zu Juuzou, der mich ernst ansah. Ich wollte ihn gerade frage, was los sei, als ich Schritte hörte. Sofort schnellte mein Kopf zur Seite und ich fixierte die Gasse mit den Augen. Am Anfang der Gasse sah ich mehrere maskierte Ghoule laufen. Als sie näher kamen, konnte ich auch erkennen, wer es war. Ich entdeckte Touka, Shuu, Ken und auch alle anderen aus dem Antik. Ich erkannte sie, da ich wusste, welche Masken sie hatten. Touka hatte die weiße Hasen Maske, Shuu den Halbmond und Ken die Maske, die Frankenstein ähnelt. Ich sah auch Uta, Itori, Snezi und Yomo. Zwei der Ghoule konnte ich aber nicht erkennen. Der kleinere der beiden Ghoule hatte eine gelbe Vogel Maske auf und der größere eine reinweiße mit Löchern für die Augen. Als ich das feuerrote Haar sah, wusste ich dass die größere Ghoula Carly war. Dass Shuu sie mit nimmt, hätte ich niemals gedacht. Und die kleinere... Ich schnupperte kurz und erstarrte. Das konnte doch nicht wahr sein.... Sie hatten nicht ernsthaft Hinami mitgenommen?! Wütend knurrte ich kurz, doch dann sah ich den Vielfraß. Am Ende der Gruppe und ohne Maske. Sofort widmete ich meine gesamte Aufmerksamkeit ihr und vergaß Hinami innerhalb von Sekunden. Die Ghoule gingen durch die Gasse und hielten direkt unter uns an. Man konnte das Gesicht des Vielfraßes nicht erkennen, aber ihr langes, lilanes Haar sah man schon von weitem. Ich sah, wie sich Shuu zum Vielfraß drehte. Er war der einzigste, der sich erfolgreich gegen sie wehren konnte, falls sie ihn angriff. Ich bemerkte, dass Shuu dem Vielfraß etwas sagte und hörte genau zu. Ich bekam den Anfang nicht mit, aber auf einmal legte er ihr die Hand auf die Schulter. Liz' Gesichtsausdruck veränderte sich von gelangweilt zu geschockt, und dann zu hasserfüllt. Bevor sie reagieren konnte, schossen die Schützen des CCG's auf sie. Die restlichen maskierten Ghoule stoben auseinander und wichen aus dem Schussfeld. Bis jetzt lief alles nach plan. Ich drehte mich schnell zu Amon, wobei ich gerade so noch mitbekam, dass er die Handgranate durch das Fenster in Richtung Liz schleuderte. "ACHTUNG!", schrie er dabei. Ich duckte mich, schützte meinen Kopf mit meinen armen und spürte danach wie das Gebäude aufgrund der Explosion erschüttert wurde. Staub und kleine Steine rieselten auf uns herab, während uns dichter Rauch umgab. Langsam setzte ich mich wieder auf und ließ die arme sinken. Vorsichtig lugte ich aus dem Fenster um zu sehen, ob die Schüsse und die Granate Liz soweit geschwächt haben, dass wir sie erfolgreich angreifen konnten. Allerdings konnte ich aufgrund des Rauches nur wenig erkennen. Die anderen Ghoulermittler kuckten erwartungsvoll auf die kleine Gasse. Allmählich legte sich der Rauch und man konnte erkennen, dass die Wände der Gebäude Risse hatten und manche Stücke sogar heraus gebrochen waren. Wir musste so schnell wie möglich hier raus, nicht dass noch das Gebäude mit uns einstürzt. Gebannt starrte ich auf die stelle, an der ich Liz zuletzt gesehen hatte. Eine kleine Grube wurde sichtbar, als der Staub sich verflüchtigte. Dann schoss urplötzlich eine rote Schuppenkralle aus dem Rauch und direkt auf uns zu. Mit einer unglaublichen Geschwindigkeit zischte sie Millimeter weit an mir vorbei und erwischte einen der Ermittler, die direkt vor Amon standen. Die Kralle bohrte sich direkt durch den Kopf des Ermittlers und trennte ihn so vom Rest des Körpers. Eine Blut Fontäne sprühte aus dem Hals, als sich die Schuppenkralle langsam und bedächtig zurückzog. Der leblose Körper des Mannes fiel auf die Knie und sackte dann zusammen. Innerhalb von Sekunden war der Boden Blut durchtränkt. Die Ermittler, die direkt neben dem Toten saßen , sahen die Leiche voller Angst an. Sie wimmerten und stotterten, zeigten verwirrt und Leichen blass auf den Körper. Geschockt wandte ich mich von der Leiche ab. Ich hatte Liz nicht so schnell in Erinnerung. Irgendwas hat sich verändert. Ich konnte meinen Gedankengang nicht beenden, da Amon das Kommando zum Angriff schrie. Sofort aktivierte ich meine Quinke und sprang mit Juuzou aus dem Fenster. Wir waren zur wand gedreht und ich bremste unseren Fall, indem ich meine Quinke in die wand schlug und währenddessen weiter runter rutschte. Juuzou hielt sich an mir fest, dennoch kam ich früher auf dem Boden auf, drehte mich blitzschnell zu Liz um und schwang meine Quinke, die Liz' Kralle zurück schlug, mit der sie mich gerade aufspießen wollte. Ihre rot glühenden Augen funkelten amüsiert, als sie mich erkannte. Sie öffnete ihren Mund, um etwas zu sagen, doch bevor sie die Gelegenheit dazu bekam, schlug eine hellgrüne Schuppenkralle direkt neben ihr auf den Boden. Liz sprang zur Seite und rannte in eine neben Gasse. Ich rief:"Schneidet ihr den weg ab! Sie darf auf keinen Fall entkommen!", dann drehte ich mich zu Carly, die mir zu nickte. Ich nickte zurück und rannte Liz hinterher, während sich Carly mit ihrer Kralle vom Boden ab drückte um Liz vom Dach aus zu verfolgen. Shuu und auch Itori folgten ihr schnell. Touka sprang durch das Fenster des Erdgeschosses und verfolgte den Vielfraß von dort aus. So schnell ich konnte rannte ich Liz hinterher und bog links ab, so wie sie, nur um mich von feindlichen Ghoulen umzingelt auf einem weiten Hof wieder zu finden. Liz lachte entzückt:"Jetzt habe ich dich in eine falle gelockt Tessa... Wieso zeigst du deinen Kollegen nicht dein wahres Gesicht?" Hinter mir kamen Juuzou und Amon gerade um die Ecke gebogen, und hinter Liz stellten sich Shinohara und die meisten anderen Ghoulermittler auf. Liz lachte laut auf und schoss dann auf mich zu. Bevor sie mich erreichen konnte, zischten rote Kristalle an mir vorbei, denen Liz im letzten Moment auswich. Ehe ich mich versah, stand auch schon Snezi vor mir, die rote Federkralle weit ausgebreitet. Sie ballte die Fäuste, spannte sich an und sofort kristallisierte ihre Federkralle. Liz konnte gar nicht so schnell kucken, wie Snezi die scharfen Kristalle auf sie schoss und mehrmals erwischte. Ich wollte Uta's Freundin gerade zu Hilfe eilen, als mich jemand an den Haaren packte und nach hinten riss. Mein Genick wurde schmerzhaft überspannt und ich taumelte nach hinten, unfähig mich aus dem griff zu befreien. Mühselig sah ich mich um, auf der suche nach jemandem, der mir helfen konnte. Doch jeder war beschäftigt. Die tauben kämpften alle, und auch unsere verbündeten Ghoule konnten mir nicht helfen. Ich schaffte es durch ein wenig zappeln mich nach hinten zu drehen. Ich erkannte ein beigen Anzug und stieß meine Quinke direkt durch den Bauch von Jason. Dieser packte meine Haare nur noch fester und drückte meinen Kopf nach unten, während er sein Knie nach oben bewegte und es mir ins Gesicht schlug. Dann ließ er meine Haare los. Mein Kopf zuckte nach hinten und ich fasste mir mit der Hand vorsichtig an meine blutige Nase. Ich merkte, dass sie gebrochen war. Ich erschrak fast zu Tode. Diese Verletzung würde schon ausreichen, um mich stark zu schwächen. Um es noch schlimmer zu machen packte Jason meinen Kopf mit beiden Händen und hob mich hoch über sich. Ich zappelte und zog erfolglos an seinen Händen. Er drückte langsam zu, wie ein Schraubstock wurden seine Hände immer fester um meinen Schädel gepresst. Jason lachte dabei wie ein irrer und schüttelte mich wild. "Wieso wehrst du dich denn nicht, Tessa? Hmm? WIESO TESSA?!", brüllte er. Ich wollte nicht. Ich wollte es nicht. Ich wollte nicht, dass sie wissen, dass ich eine Ghoula bin. Ich will den Hass in ihren Augen nicht sehen. Ich will nicht, dass sie mich hassen. Ich will nicht gegen sie kämpfen. Ich will sie nicht töten, damit ich überlebe. Ich will niemanden mehr opfern. Jason drückte immer fester zu, und als ich es nicht mehr aushielt, öffnete ich den Mund und schrie. Ich will wie sie sein. Ich will ein Mensch sein. Ich will leben, um von ihnen zu lernen, wie ein Mensch zu sein. Wie sich ein Mensch verhält, wie er isst, wie er redet, wie er fühlt, wie er läuft, welche Gewohnheiten er hat. Ich will wissen, wie ein Mensch lebt. Ich will, wie ein Mensch leben. Nur weil ich lernen wollte, wie ein Mensch zu sein, habe ich so viele leben dafür geopfert. Damit ich lebe. Um zu lernen, wie ein Mensch ist. Und dabei habe ich etwas verloren, etwas was es mir ermöglicht hätte, den Menschen näher zu sein: Meine Menschlichkeit. Erschöpft ließ ich meine arme fallen. Jason würde meinen Kopf gleich zerquetschen und dann wäre es vorbei. Dann wäre ich tot. Und niemand wird jemals erfahren, dass ich eine Ghoula war. Zufrieden schloss ich die Augen und lächelte sanft. Ich würde als Mensch sterben. Langsam schwand mein Bewusstsein und ich fühlte mich, als wäre ich in Watte eingehüllt. Alles war so leicht, so frei, als würde ich fliegen. Deswegen bemerkte ich auch den stechenden Schmerz in meinem rücken kaum. Doch ich schenkte ihm keine weitere Beachtung. Wahrscheinlich hatte mich Jason bloß mit seiner Schuppenkralle aufgespießt, um meinen Tod zu beschleunigen. So fühlte es sich also an zu sterben. Ich hätte niemals gedacht, dass es so... Friedlich wäre. Es tat kaum weh und mir wurde mein sehnlichster Wunsch erfüllt. Alle sagen immer, Ghoule kämen in die Hölle, aber das glaube ich nicht. So könnte sich doch niemals die Hölle anfühlen. Und doch wurde ich in die Wirklichkeit zurück katapultiert, als sich etwas scharfes in meine Brust spießte. Ich riss meine Augen auf und konnte kaum atmen, so überwältigend war der Schmerz. Und er kam mir bekannt vor. Und zwar viel zu gut. Ich zuckte wild und wollte mich von dem Schmerz befreien, als meine Augen auf Liz trafen, die mich triumphierend ansah. Schnell blickte ich mich um und realisierte, dass ich nicht tot war. Ich lag auf dem rücken und Liz stand über mir. Aber bald würde ich tot sein. Keiner kämpfte mehr, alle waren zu schwer verletzt. Liz war die einzigste, die noch auf den Beinen war. Jason konnte ich nirgends entdecken. Liz schlang ihre Schuppenkralle um meinen Hals und hob mich hoch. Sie zog mich näher zu sich und sagte laut, sodass es alle hören konnten:"Wann hattest du vor, es deinen verbündeten zu sagen?" Sie schwang ihre Schuppenkralle herum und schlug mich mit ihr auf den Boden. Ich keuchte erschrocken auf, wodurch Liz ihre Kralle enger um meinen Hals schlang, sodass mir das atmen etwas schwer fiel. Dann hob sie mich wieder hoch:"Die Ghoule wissen, wer du bist, aber wissen es deine Kollegen auch?" Liz ließ eine zweite Schuppenkralle erscheinen, die sie mir einmal über mein Gesicht zog und dadurch einen tiefen Kratzer hinterließ. "Es würde mich nicht wundern, wenn nicht.", sagte sie gelassen,"Schließlich kämpfst du mit ihnen..." Liz stieß ihre zweite Schuppenkralle in meinen Bauch, was mich aufschreien ließ. Wieder zog sie ihre erste Kralle enger. Dann sagte sie gedankenverloren:"Und ohne Maske... " Sie sah mich leicht lächelnd an:"Sie wissen es nicht stimmts?" Liz schlug mich wieder zu Boden. Mittlerweile war mein Körper absolut schlaff. Lange konnte ich nicht mehr durchhalten. Mit halb geschlossenen Augen versuchte ich mich auf Liz zu konzentrieren, die anfing zu lachen:"Du hast ihnen gar nichts gesagt oder?" Wieder schlug mich Liz zu Boden. Und wieder und wieder und wieder. Ich hatte währenddessen erkennen können, dass alle Ghoule und jeder einzelne Ghoulermittler uns gebannt anstarrten. Liz sah mich nachdenklich an:"Obwohl sie es wissen sollten. Findest du nicht auch?" Flehentlich sah ich sie an, doch sie lachte nur:"Sie haben ein recht darauf es zu erfahren." Ich schüttelte hilflos den Kopf und hoffte, dass ein Wunder geschah. "Hast du es ihnen gesagt Tessa?", fragte der Vielfraß hämisch. Liz schlug mich mehrmals mit ihrer zweiten Kralle und rief:"Wissen sie es?" "Bitte nicht... ", flehte ich kaum hörbar. Liz piekste mich mit ihre Kralle leicht in mein rechtes Augen und lachte sadistisch. Dann hob sie mich höher, drückte ihre Schuppenkralle so fest um meinen Hals, dass ich keine Luft mehr bekam. Im nächsten Moment schleuderte sie mich von sich während wie wie wild lachte und dabei kreischte:"WISSEN SIE, DASS ICH DEINE MUTTER BIN?!?"
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Survive, Exist or Live? GERMAN
ФанфикTOKYO GHOUL FANFICTION [BEENDET] Quinntessa ist eine erfolgreiche und grausame Ghoulermittlerin. Doch keiner weiß, was sie in Wirklichkeit ist. Und sie setzt alles daran, dass es niemand herausfindet. Wirklich alles. Sie opfert jeden und alles, nur...