With you everything changed-again

Fun

Die nächsten vier Tage höre ich erstmal nichts von Ashlee. Ich denke wir brauchen beide ein wenig Zeit, um uns in der neuen Situation zurechtzufinden und uns wieder an die Anwesenheit des anderen zu gewöhnen. Und das meine ich keinsten Falls im negativen Sinn. Es ist nur komisch zu wissen, dass die Person, die man so lange nicht gesehen hat, plötzlich rund um die Uhr erreichbar ist. Aber es ist ein gutes Gefühl.
Mein Handy gibt ein lautes Pling von sich. Wenn man vom Teufel spricht...

Ash: Hey, ich hoffe, ich störe dich gerade nicht...

Schnell lege ich das Buch, das ich bis eben noch in der Hand hatte, beiseite und widme meine volle Aufmerksamkeit dem Chat mit Ashlee.

Ich: Nein, warum solltest du? :)

Ich muss wie gewöhnlich nicht lange auf ihre Antwort warten.

Ash: Bist du nicht in der Schule?? Oder müsstest du es nicht sein?

Schmunzelnd tippe ich eine schnelle Nachricht, während mich gleichzeitig eine andere erreicht.

Tom: Bin gut angekommen, Schatz. Vermisse dich jetzt schon, liebe dich!

Kurz überfliege ich Toms SMS, doch dann liegt mein Fokus wieder bei Ashlee. Er wird vorerst sowieso nicht mehr auf sein Handy sehen. Denn soeben ist er mit einem Freund mitten in der Wildnis gelandet und verbringt nun zwei Wochen dort mit ihm. Mit Zelt und allem drum und dran. Auch Lehrer haben Ferien! Genau das schreibe ich dann auch Ashlee. Als Antwort kommt ein Foto auf dem sie die Augen rollt. Ich muss lachen, als ich es betrachte. Trotz der ironischen Pose ist meine Ex-Freundin perfekt getroffen. Wirklich zu beneiden.

Ich: Nicht so frech! Sei lieber froh, so habe ich mehr Zeit für uns.

Ich beiße mir auf die Lippe. Das hätte ich vielleicht nicht so direkt sagen sollen. Ich meine, natürlich möchte ich Zeit mit Ashlee verbringen, sie wieder näher kennenlernen und herausfinden, ob wir wirklich Freunde sein können, aber es sollte auf keinen Fall auf etwas romantisches anspielen!
Glücklicherweise habe ich mir umsonst Sorgen gemacht. Ashlee bleibt wie gewohnt locker und stets lustig.

Ash: Das trifft sich gut. Ich wollte dich fragen, ob du mit mir Jetski fahren möchtest? Mir wurden heute von einem Kollegen und gleichzeitig Freund zwei Karten angeboten, weil er und seine Freundin leider krank geworden sind... Und da habe ich gedacht, das würde dir bestimmt Spaß machen. :)

Zuerst bin ich überrascht und auch ein bisschen verwundert über das Angebot, doch dann erinnere ich mich an das eine Mal zurück, als Ashlee und ich zusammen mit einem Speedboot gefahren sind. Das war in unserem ersten gemeinsamen Kurzurlaub. Und es hat mir riesigen Spaß gemacht. Die hohe Geschwindigkeit und das umherwirbelnde Wasser waren wirklich ein tolles Erlebnis. Deshalb freue ich mich jetzt umso mehr über ihre Einladung. Auch wenn ich Jetski noch nie gefahren bin, ich bin mir sicher dass es genauso Spaß machen wird. Deshalb zögere ich nicht lange.

Ich: Klar, sehr gerne sogar! Holst du mich ab oder soll ich zum Strand kommen?

Während ich das schreibe, suche ich bereits voller Vorfreude meine Schwimmsachen zusammen und beginne mich umzuziehen und als mich die Antwort erreicht, greife ich nur noch meinen Schlüssel und bin schon aus der Wohnung.

Ash: Ich stehe vor deiner Tür. :)

Und wirklich, als ich auf die Straße trete, steht dort schon ein schwarzer Sportwagen und die junge Frau am Steuer lässt sich trotz der dunkeln Sonnenbrille ohne Schwierigkeiten als meine Ex erkennen. Sie öffnet mir von innen die Tür, während ich noch mit offenem Mund das teure Auto bewundere. Auch wenn Ash schon früher solche Autos gefahren ist, sie hat mit diesem noch eine Schippe drauf gelegt.
"Nettes Auto", ist meine Begrüßung, als ich mich auf das weiche Leder fallen lasse und die Tür vorsichtig hinter mir schließe. Ashlee grinst breit.
"Dir auch einen guten Tag. Aber danke, es kommt immer gut bei den Frauen an."
Selbst durch ihre dunkle Brille kann ich sehen, wie sie mir zuzwinkert. Ich rolle nur mit den Augen, lasse meine Finger aber trotzdem fasziniert über das Armaturenbrett fahren.
"Dabei hast du das gar nicht nötig."
Ashlee zuckt mit den Schultern und fährt langsam los.
"Ich habe mir den Wagen eigentlich nur gekauft, damit ich schnell fahren kann. Das mit den Mädels ist nur ein lustiger Nebeneffekt."
"So eine Schwäche für Geschwindigkeit haben wir ja beide, oder?", lächle ich, als wir auf den fast leeren Highway einbiegen und Ashlee das Gas durchdrückt. Der Motor heult auf.
"Oh ja. Darum habe ich heute auch gleich an dich gedacht", sagt Ashlee ebenfalls lächelnd und für den Moment ist es still. Nur das Brummen des Motors ist zu hören und wir genießen beide die Fahrt.
"Oh, sind wir schon da?", frage ich wenige Minuten später verwundert, als Ashlee den Wagen abbremst und in den Hafen der Stadt einbiegt. Sie lacht.
"Enttäuscht? Keine Sorge, wir haben noch die Rückfahrt."
Ich schmunzle nur und nachdem wir geparkt haben, wobei uns nicht wenige zugesehen haben, steige ich aus und atme tief die salzige Luft ein. Das Meer platscht leise an die Piermauern und die Möwen kreischen über unseren Köpfen.
"Komm, wir müssen zum Boot", reißt mich Ashlee mit sanfter Stimme aus meinen Gedanken und schnell folge ich meiner Ex-Freundin, die sich ein paar Meter weiter schon zu mir umgedreht hat und wartet. Dabei hat sie ihre Hände in die Taschen ihrer wirklich sehr kurzen Hose geschoben und die weiße, locker geschnittene Bluse flattert im leichten Wind.
"Musst du immer wie ein Model aussehen, auch wenn du es gar nicht willst", necke ich sie, als ich endlich zu ihr aufgeschlossen habe. Ashlee schmunzelt bloß.
"Ich kann nichts dafür Liz, das sind meine Gene. Außerdem brauchst gerade du dich wirklich nicht beschweren."
Ich brumme nur und winke ab, aber innerlich freue ich mich sogar ein wenig über ihr Kompliment. In diesen Sachen ist sie wirklich gut. War sie schon immer.
Schweigend laufen wir zusammen den Pier entlang und halten zu meinem größten Erstaunen irgendwann vor einer großen Jacht an. Mein Mund klappt auf.
"Ashlee Saper, wie viel hast du für diesen Spaß ausgegeben??"
Ich drehe mich abrupt zu der jungen Frau hinter mir um, die nur abwehrend die Hände hebt.
"Nicht viel! Wie gesagt ein Freund hat sich diese Karten gekauft und mir zu einem Freundschaftspreis angeboten. Aber die Jacht gefällt mir sehr gut."
Und bevor ich sie aufhalten kann, ist meine Begleitung auch schon an Deck verschwunden. Seufzend folge ich ihr und dann geht alles ganz schnell.
Wir werden von unserem Kapitän und zwei Trainern begrüßt und zeigen unsere Karten vor, dann setzt sich die Jacht auch schon in Bewegung und wir bekommen erste Anweisungen. Kurz vor unserem Ziel, weit draußen auf dem Meer, müssen wir noch unsere Schwimmwesten anziehen, wobei ich es vermeide in Ashlees Richtung zu sehen, sie ebenso in meine und dann werden die Jetskis auch schon aus dem Bauch des Schiffes ausgeladen. Ashlee und ich staunen nicht schlecht.
"Nach dir!"
Ashlee lächelt mir zu und reicht mir ihre Hand, damit ich mich an ihr festhalten kann, um sicher auf eines der Jetskis zu kommen. Ich greife danach und spüre sofort den festen Griff um mein Handgelenk, der die verborgene Stärke meiner Ex-Freundin andeutet. Und der gleichzeitig verspricht mich nicht fallen zu lassen.
"Los geht's", grinse ich, als ich schließlich sicher auf dem Sitz meines Jetskis sitze und Ashlee auf dem zweiten direkt neben mir Platz genommen hat. Sie grinst nur zurück und dann schießen wir auch schon über die glitzernde Wasseroberfläche.

Hallo an all meine treuen Leser :) Ich wollte euch nur kurz wissen lassen, dass die Anfangsphase dieser Story jetzt vorbei ist und ich somit nur noch einmal die Woche hochlanden werde, das heißt entweder Samstag oder Sonntag, da ich mich wieder auf die Schule konzentrieren muss.
Ich hoffe ihr seid mir nicht böse und verfolgt Liz und Ash weiterhin. :)
LG