Ich. Liebe. Dich.

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Als wir an Chloes Haus ankommen, ist die Nacht bereits hereingebrochen und die Lampe über der Haustür leuchtet uns freundlicherweise den Weg hinauf zu den Stufen.
Ich halte Ashlees Hand fest in meiner und werfe ihr ab und zu kurze Blicke zu, die sie jedes Mal mit einem Lächeln erwidert.
An der Haustür angekommen, möchte ich den Klingelknopf drücken, doch da wird die Tür auch schon von innen aufgerissen und ein 4-jähriges Mädchen steht uns aufgeregt gegenüber. Sofies Augen werden groß, als ihr Blick auf Ashlee fällt und ich kann mir ein leises Lächeln nicht verkneifen.
„Hallo Sofie", höre ich meine Verlobte sanft sagen, da Chloes Tochter noch immer keinen Ton von sich gegeben hat,"du bist ganz schön groß geworden, seit wir beide uns das letzte Mal gesehen haben."
Sofie nickt schüchtern, dem sonst so fröhlichen Mädchen scheint es die Sprache verschlagen zu haben.
„Sofie! Willst du es denn nie lernen!"
Chloes resignierte Stimme schallt durch den Flur und kurz darauf steht meine beste Freundin auch schon hinter ihrer Tochter und bittet uns mit einer Handbewegung herein zu kommen.
„Liz. Ashlee."
Chloe zieht mich in eine feste Umarmung, doch sie ist nur von kurzer Dauer. Gespannt sehe ich dabei zu, wie sie vor Ashlee tritt und diese von Kopf bis Fuß mustert.
„Offenbar ist nicht nur Sofie in den 4 Jahren groß geworden."
Dann grinst Chloe und drückt Ashlee ebenfalls fest an sich. Meine Verlobte grinst ebenfalls und zwinkert mir über Chloes Schulter frech zu.
„Es ist schön dich wiederzusehen, Chloe", sagt Ashlee freundlich, nachdem meine beste Freundin sie wieder losgelassen hat.
„Mich freut es auch, Ashlee", erwidert Chloe und sieht vielsagend zu mir hinüber,"vor allem freut es mich, dass Liz wieder strahlt."
Dann nimmt sie Sofie an die Hand, die uns Erwachsenen die ganze Zeit nur stumm zugesehen hatte und geht voraus ins Wohnzimmer. Ashlee kommt zu mir herüber und küsst mich sanft auf die Wange, ihre Stimme ist rau.
„Das Strahlen steht dir gut."
Automatisch grinse ich noch mehr und folge ihr zu Chloe und Sofie ins Wohnzimmer. Hier ist Phil gerade damit beschäftigt Wein in unsere Gläser zu schenken. Als er Ashlee und mich erblickt, beginnt er zu lächeln.
„Ash!"
Phil und Ashlee haben in dem einen Jahr, in dem sie sich regelmäßig gesehen haben, eine relativ gute Beziehung aufgebaut. Ihre Interessen waren sich sehr ähnlich und wann immer Chloe und ich uns getroffen haben, haben die zwei zusammen Zeit verbracht. Natürlich erlosch diese Verbindung aber, als Ash und ich getrennte Wege gingen.
„Phil."
Genau wie seine Frau vor ihm, schließt Phil Ashlee in eine warme Umarmung und mir fällt ein Stein vom Herzen. Meine besten Freunde haben Ash anscheinend ebenfalls vermisst und darüber bin ich sehr froh.
„Ich bin sehr froh, dass es dir wieder gut geht", sagt Phil leise und alle außer Sofie wissen genau, was er meint. Ich könnte Catherine umbringen! Wenn sie nicht schon tot wäre...
Ein Zupfen an meiner Hose holt mich aus meinen düsteren Gedanken und ich sehe hinunter in Sofies fragendes Gesicht.
„Wo ist Tom?"
Die Kleine sieht mich mit großen Augen an und jetzt begreife ich endlich, weswegen sie die ganze Zeit so still war. Unbemerkt von den anderen, knie ich mich hin und sehe Sofie fest in die Augen und nehme ihre kleinen Hände in meine.
„Weißt du Sofie, Tom und ich sind jetzt nur noch Freunde. Nicht mehr so wie deine Mama und dein Papa sondern eher wie du und...Chris", versuche ich es ihr so gut wie möglich zu erklären. Zum Glück ist mir der Name von Sofies Kindergartenfreund noch eingefallen.
„Warum?"
Sofie macht ein trauriges Gesicht, was mir augenblicklich das Herz schwer werden lässt.
„Weil...weil es da jemanden gibt, den ich noch viel mehr mag als Tom", sage ich sanft und streiche ihr vorsichtig über die Wange. Sofie scheint verwirrt zu sein.
„Wen?"
Ich muss über ihre kindliche Naivität schmunzeln und zeige stumm hinüber zu Ashlee, die sich angeregt mit Phil unterhält, während Chloe gerade in die Küche verschwindet.
„Ashlee. Ich war schon damals mit ihr zusammen, als du geboren wurdest. Deswegen hat sie zu dir gesagt, wie groß du geworden bist, erinnerst du dich? Ash kennt dich nur als Baby, Sofie, aber jetzt habe ich sie endlich wieder zurückbekommen, worüber ich sehr, sehr glücklich bin."
Ich lächle und beobachte Sofie dabei, wie sie zu Ashlee und ihrem Vater hinüber sieht.
„Sie ist hübsch", murmelt sie, was mich lachen lässt und ich nehme die Tochter meiner besten Freundin fest in den Arm.
„Das ist sie. Und ich bin sicher, du wirst sie sehr mögen", flüstere ich in ihr Ohr. Sofie nickt langsam.
„Hast du Ashlee dann genauso lieb wie meine Mami meinen Papi?", flüstert sie zurück, worauf ich ebenfalls kräftig nicke.
„Ich liebe sie sogar so sehr, dass ich sie heiraten möchte", lächle ich und zeige Sofie den Ring an meiner linken Hand.
Ihre Augen werden groß und sie streckt ehrfürchtig die Hand danach aus.
„Der ist schön", sagt sie und dreht meine Hand langsam einmal im Kreis, um den Verlobungsring von allen Seiten betrachten zu können.
„Nanu, was macht ihr denn da?", fragt Chloe plötzlich verblüfft, als sie zurück aus der Küche kommt und uns beide am Fußboden vorfindet. Bevor ich etwas sagen kann, hat Sofie schon die Hand ihrer Mutter gegriffen und deutet mit der anderen auf meinen Finger.
„Mami! Ich will auch so einen Ring wie Liz! Bitte! Bitte!"
Meine beste Freundin sieht mich verwirrt an, doch als ich aufstehe, entdeckt sie ihn an meiner linken Hand.
„Oh mein Gott, Liz! Herzlichen Glückwunsch!"
Von dem halben Schrei seiner Frau aufgeschreckt, dreht sich Phil zu uns um, aber ich kann ihm nur noch stumm zulächeln, denn Chloe quetscht mir mit ihrer Umarmung die Luft ab.
„Papaaa, ich will auch einen Ring!", ruft Sofie zum zweiten Mal und diesmal stürmt sie zu ihrem Vater hinüber und zieht ihn an der Hand mit sich.
Ashlee hingegen nimmt gelassen einen Schluck aus ihrem Weinglas und beobachtet die Szene mit einem zufriedenen Lächeln. Doch lange bleibt auch sie nicht unbehelligt, denn kurz nachdem Chloe von mir abgelassen hat, beglückwünscht sie Ashlee überschwänglich, während Phil und vor allem Sofie weiterhin meinen Ring bestaunen.
„Ganz ehrlich, hätte mir damals jemand gesagt, dass Ashlee Saper meine beste Freundin heiraten wird, ich hätte ihm nie im Leben geglaubt", höre ich Chloe zu Ashlee sagen, während die beiden sich umarmen, „du machst sie so glücklich, Ash. Und ich bin so dankbar, dass ihr euch gefunden habt."
Ashlee erwidert leise etwas, das ich nicht verstehe, aber als sie meinen Blick bemerkt, formen ihre Lippen drei lautlose Worte.
Ich. Liebe. Dich.

With you everything changed-againWo Geschichten leben. Entdecke jetzt