"Okay. Also so wie ich das sehe, machst du große Fortschritte.", sagte Sebastian, als er aufstand und sich einen Hefter nahm. Ja, ich hatte immer noch Nachhilfe bei Sebastian. Noch so lange, bis ich meine Noten auf eine 3 aufgearbeitet hatte. In vielen Fächern hat es bereits gut geklappt. Die Noten stehen besser und auch meine Laune ist nicht mehr auf Kellerniveau.
„Das einzige Problem, dass ich noch sehe ist, dass du schon wieder nicht konzentriert bist. Luz was ischt los bei dir?", kam er mit seiner albernen Stimme zurück an den Tisch. Ich hasste es langsam, dass er mich immer drauf ansprechen musste. Ich kann halt nichts dafür, dass Max ein Zimmer weiter sitzt, und ich gerne bei ihm wäre. Es ist einfach mein Kopf.
„Entschuldigung. Ich weiß nicht genau warum, aber ich bin in letzter Zeit nicht so bei der Sache.", fing ich an mich zu entschuldigen. „Ich glaube, es läuft alles zu gut."
Sebastian schaute von seinem Hefter auf. Sein Blick verriet, dass er mich nicht wirklich verstand.
„Wieso?", fing er an. „Also aus meiner Sicht als Max' Bruder kann ich nur sagen, dass ich Max lange nicht mehr so glücklich gesehen habe. Du tust ihm gut. Und genau genommen, mir auch." Dann schaute er wieder nach unten. Wie ihm auch? Jetzt verstand ich nicht mehr.
„Wieso dir auch?", fragte ich ihn etwas verwundert. Er richtet sich auf, und schob die Bücher und Hefter zur Seite. Dann lehnte er sich auf den Tisch und schaute mir eindringlich an. Als wollte er mir in die Seele schauen.
„Luca, ich glaube du weißt es noch nicht. Max liebt dich, und seitdem dass der Fall ist, fühlt er sich besser. Du kannst dir nicht vorstellen, wie oft er von einem Freund geschwärmt hat. Einen Freund der intelligent ist, gut aussieht, sich zu benehmen weiß, und vor allem – das war ihm immer am wichtigsten – ihn auch wirklich liebt." Sebastians Worte taten so gut. Doch sie besserten meine Stimmung nicht wirklich. Ich war so unkonzentriert, weil ich mit meinen Gedanken eben bei dem Jungen war. Ich schaute noch einmal danken zu Sebastian, der mich nur anlächelte. Hätte ich vorher gewusst, dass Sebastian Max' Bruder ist, wäre ich schon viel früher zur Nachhilfe gegangen.
Und so wie mittlerweile jeden Dienstag und Donnerstag, ging ich zu Max rüber. Ja, ich hatte jetzt zweimal die Woche Nachhilfe. Immer noch klingt dieses Wort so seltsam in meinem Kopf. Nachhilfe. Mir helfen? Da gab's nichts mehr zu helfen. Ich stand vor seiner Tür. Die Tür von Max.
Sebastian hatte recht, ich tat Max gut. Und Max auch mir. Ich konnte es einfach spüren, auch wenn wir noch nie so wirklich drüber gesprochen haben. Für uns war es klar. Wir gehörten zusammen, und seit der Klassenfahrt, wusste das auch jeder andere.
Als die anderen von der Klassenfahrt wiederkamen, ging die Fragerei los: Was ist passiert? Wieso musstet ihr los? Und so weiter, und so weiter. Langsam war ich es leid. Vor allem bei meinen Freunden Justin und Thaddeus. Sie ließen nicht so wirklich locker. Doch ich ließ sie zappeln.
Nicht einmal eine Woche später, kam raus, dass ich bei Sebastian Nachhilfe hatte. Und noch schneller ging es um, dass ich somit auch fast jeden Tag bei Max war.
Ich öffnete die Tür und schaute vorsichtig in das Zimmer. Max saß an seinem Rechner und hörte Musik. Ich ging langsam an ihn ran. Eigentlich wollte ich ihn erschrecken... doch er macht es schon selbst.
„Seppel?", rief er plötzlich. Und nach bevor ich reagieren konnte schob er seinen Stuhl nach hinten gegen meine Beine und drehte sich um. Ich wackelte ein wenig und spürte plötzlich jemanden an mir. Ich lauter Schrei und ich fühlte den harten Boden. Fuck. Das tat weh.
„Luz??", rief er entsetzt. „Ich hatte dich gar nicht bemerkt.", kam es aus ihm, als er sich nach kurzem Kopfschütteln auf mir wiederfand. Die Tür ging auf und Sebastian kam rein.
„Oh ne Leute. Ehrlich dafür müsst ihr mich nicht hier herrufen.", sagte er ein wenig abwertend und ging wieder aus dem Zimmer. Doch sein lachen konnte er sich nicht ganz verkneifen. Nachdem die Tür wieder zu war, schauten wir uns an.
Max blieb protestieren auf mir liegen. „So, was wolltest du?", kam er etwas höher gerutscht. „Hm?", fragte er nochmal als er sich richtig positioniert hatte... und mit richtig meinte ich richtig.
Er lag direkt auf mir. Und nicht einfach nur so, sondern mit seinem Oberkörper auf meinem, mit seiner Hand an meiner Hüfte und seinen Beinen zwischen meinen.
Ja, er beherrschte mich. Und zwar richtig, ohne Widerrede.
„Sag es.", kam es dann von ihm und er ging mit seiner Hand an meiner Hüfte nach oben unter mein Shirt. Nein, bitte nicht Max. Ich bin doch kitzlig. Doch als ob er meine Gedanken lesen konnte, fing er an dort langsam zu streicheln.
„Ah, ich wollte dir was sagen.", fing ich unter lachen an zu sagen. „Nein, bitte hör auf. Es ist ein wenig ernster.", drückte ich unter noch stärkerem Lachen aus. Und sofort fiel seine Hand zur Seite und er erhob sich von mir.
War es falsch was ich jetzt machte?
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Alles was zählt [Mauz]
FanfictionLuca und Max sind nun endlich zusammen. Doch ihr Glück wird nicht lange halten, denn scheinbar ist nach der Klassenfahrt doch noch nicht alles geklärt. Was werden sie noch alles durchmachen müssen und was hat eigentlich die Lehrerin für ein Problem...