Kapitel XI - Luca

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Warum schreibt dieser Arsch denn nicht? Etwas ungeduldig saß ich im Atrium unserer Schule. Sebastian wollte mir schon vor zehn Minuten schreiben. Ich blickte wieder auf mein Handy. Keine Nachricht.

„Luca!", hörte ich dann besagte Person hinter mir rufen. Ich drehte mich um und schaute auf die Türen, durch die Sebastian total erschöpft gelaufen kam.

„Sie ist es nicht.", meinte er außer Atem. „Sie.", fing er an doch hörte auf um nach Luft zu schnappen. „Sie will an Thaddeus ran. Nicht an dich.", meinte er und setzte sich nun endlich zu mir an den Tisch. Ich schaute perplex zu ihm.

Wie nicht Nina? Aber sie wollte mich schon immer. Ob das in Kunst, in Bio oder sonst wo war. Im Gruppenarbeit. Immer mit mir zusammen. Fuck na klar. Um an Thaddeus zu kommen. Ich war nur ihr Opfer.

„Was machen wir jetzt?", fragte mich Sebastian. Er hatte sich bereits ein wenig beruhigt und atmete wieder normal. „Wie was machen wir jetzt? Was ist mit dem Brief was kam raus?", fragte ich und schaute ihn fordern an.

„Was ich? Ja warte." Er tippte auf seinem Handy umher und nahm es ans Ohr. Er sprach ein paar Minuten lang und ich hörte nur oft ‚ja'. Dann legte er auf und schaute mich entsetzt an.

„Luca... auf dem Umschlag waren viele Abdrücke, doch auf dem Brief war keiner. Wer auch immer ihn eingepackt hat, war sorgfältig. Er hat ihn nicht mit bloßen Fingern angefasst." Was? Seine Worte trafen mich wie die Faust ins Gesicht. Die Eckert. Die mach ich fertig.

„Ah Luca?", rief Sebastian hinter mir. „Wo willst du hin?", fragte er als er versuchte mit zu folgen.

„Zu ihr. Ich frage sie einfach was das soll. Was soll ich lange warten und suchen. Ich will es wissen.", rief ich ihm zu. „Nein Luca warte.", rief er wieder. Ich rannte den Gang entlang bis ich beim Lehrerzimmer ankam. Ich schlug mit der Faust gegen die Tür.

Sebastian kam hinter mir an und wollte mich wegziehen, doch dann ging bereits die Tür auf.

„So. Hallo Luca. Was gibt's?", fragte der Schulleiter. Naja, perfekt für mich, dass er auch gleich da ist.

„Ich will mit Frau Eckert reden.", keifte ich ihn an. „Will schon gar nicht.", kam es von ihm mit einem Grinsen zurück.

„Sagen Sie mir nicht, was ich will und was nicht. Was soll das mit der Versetzung von Max?", fragte ich ihn geradewegs. Er schüttelte nur seinen Kopf. „Ich weiß nicht was du meinst.", lachte er dann.

„Lügen Sie nicht.", kam es von Sebastian hinter mir. Was? Er schaltete sich ein? Etwas überrascht schaute ich nach hinten zu ihm. Er hatte einen wütenden Blick auf und schaute den Schulleiter eindringlich an.

„Sebastian. Soweit ich mich erinnern kann, bist du nicht mehr Schüler dieser Schule. Damit hast du auf diesem Gelände nichts mehr verloren.", kam es streng von ihm. Sebastian machte einen Schritt nach vorne.

„Und soweit ich mich erinnern kann, sind sie nur Schulleiter, und nicht die Polizei. Denn die ist in fünf Minuten hier, wegen Erpressung, Fälschung von Dokumenten und wegen Missachten der Aufsichtspflicht." Der Schulleiter schluckte kurz und blinzelte Sebastian an.

„Das auf der Klassenfahrt. Das war weder Lucas noch Max' Schuld. Es war die Aufgabe von Frau Eckert nach den beiden zu schauen. Und nicht die Aufgabe von Luca ihn im Wald zu suchen.", drückte Sebastian zwischen seinen Zähnen aus, die sich vor Wut kaum auseinander bewegten.

„In mein Büro. Sofort!", rief er Schulleiter und knallte die Tür zu. Ich ging mit Sebastian den Gang zurück und schon öffnete sich seine Tür.

Wir traten ein und setzten uns, wie von ihm angeboten auf die Stühle. Plötzlich ging hinter uns die Tür auf und Frau Eckert kam rein. Sie hatte einen wütenden Blick drauf.

„Ja, und?", fragte der Schulleiter nun abschätzig. „Ja, es sind Fehler bei der Klassenfahrt aufgetreten. Und genau wegen dem aus Wien wollen wir sowas nicht haben. Wenn es rauskommt, dass ein Schüler auf der Klassenfahrt mit irgendwelchen Typen in Wien geschlafen hat, ist der gute Ruf unserer Schule gefährdet. Niemand außer uns wusste, was passiert ist. Und dann hat sich Max in diesen Luca verliebt. Oder besser, du hast sie zusammengebracht.", schrie der Schulleiter meine Lehrerin an.

Alles was zählt [Mauz]Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt