Kapitel 3

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Luisa's Sicht:
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"OH MEIN GOTT" dachte ich mir nur als Elyas in meinem Zimmer saß. Noch nie, also wirklich noch nie zu vor, war er hier drin. Ich schaute mich immer wieder um und ich dachte mir: "Warum muss gerade heute dein Zimmer so scheiße aussehen?" 
Doch es schien zum ersten Mal so, als würde er sich wirklich nur für mich interessieren, für mich als Person, was sehr komisch war. Durch Maria konnten wir nie wirklich miteinander warm werden, da sie eh nicht wollte, dass ich mit ihren Freunden bzw. ihren Freund etwas zutun hatte.
Es war mir so peinlich, dass er mich singen gehört hat. Ich versuchte es immer nur für mich alleine zu machen, doch ja wie man sah klappte es überhaupt nicht.
"Und was ist nun? Bitte sag ja, du wärst für unser Theater eine Bereicherung und für mich auch...", sagte er total süß zu mir. Ich merkte wie ich immer röter wurde. Am liebsten wäre ich im Erdboden versunken. Jeder würde mich für verrückt erklären warum ich so voller Scharm reagierte, es war doch "nur" eine normale Frage, aber keiner verstand mich. Denn es war alles andere außer normal .Das ganze Problem war, dass Elyas mich das fragte. Gerade er, denn seit der 5.Klasse war ich ihn verliebt, bis heute. Ich wusste, dass ich nie eine Chance bei ihm haben würde, doch ich kam einfach nicht von ihm los. Seit er mit Maria zusammen war, gab es mir umso mehr ein Schlag ins Gesicht, ihn immer wieder hier zu sehen und so wurden die Gefühle auf jeden Fall nicht weniger. Ich hätte gerne mit ihm mehr Kontakt gehabt, doch ich war leider zu schüchtern, um ihm irgendetwas zu sagen geschweige etwas mit ihm zu unternehmen. Das ging einfach alles nicht. Und außerdem hatte ich bis heute nicht verstanden, warum er so lange schon mit Maria zusammen war. Klar sie war meine Schwester und sollte auch glücklich werden, aber so wie sie ihn behandelte, hatte er eine bessere Freundin verdient, einfach eine die ihn schätzt...
"Erde an Luisa? Ist alles ok mit dir?"
"Ehm ja klar...ein Versuch wäre es Wert, aber...", sagte ich mit stotternder Stimme. 
"Oh ich danke dir wirklich, du wirst es nicht bereuen."
"Aber ich bin einfach immer so nervös, wenn ich vor anderen singen muss und krieg dann keinen Ton heraus. Ich denke nicht, dass ich das bis Samstag hinbekommen werde!"
"Doch das schaffst du! Ich werde dir helfen. Wir machen es so.", meinte er, als er mich am Arm packte und zog mich nach oben. Jetzt stand ich vor ihm ganz verklemmt und steif und er setzte sich wieder hin.
"Und nun?", fragte ich ihn total verwundert.
"Sing! Irgendetwas und schau mich dabei an, das wird dir helfen."
Ich dachte mir nur: "NEIN BITTE NICHT!"
"Kannst du nicht wenigstens irgendwie die Augen zu machen oder so, da fühl ich mich nicht so beobachtet?!"
"Ok wir probieren es einmal so wenn ich meine Augen schließe...Ok bereit? Fang an..."
Er schloss fest seine Augen. Am Anfang fand ich das alles etwas lächerlich, weil ich einfach nicht an mich geglaubt hatte, doch dann kam es wie von selber und ich konnte hemmungslos vor ihm singen.
Ich sang ganz leise vor mich hin.
"So Still, das jeder von uns wusste, das hier ist, für immer, für immer und ein Leben und es war so still, das jeder von uns ahnte, hierfür gibt’s kein Wort, das jemals das Gefühl beschreiben kann. So still, das alle Uhren schwiegen, ja, die Zeit kam zum erliegen, so still und so verloren gingst du fort, so still und so verloren gingst du fort. Ich hab so viel gehört und doch kommt’s niemals bei mir an, das ist der Grund warum ich Nachts nicht schlafen kann, wenn ich auch tausend Lieder vom Vermissen schreib, heißt das noch nicht das ich versteh, warum dieses Gefühl für immer bleibt."
Plötzlich hörte ich mittendrin auf, weil ich einfach hören wollte, was er sagte.
Elyas sah mich total begeisternd an und bekam nicht genug.
"Nicht aufhören weiter!"
"Ich möchte erst mal wissen wie es war?"
"Unglaublich schön,wirklich!"
Er stand auf, stellte sich direkt vor mich und packte meine beiden Hände.
"Luisa ich würde dir sagen wenn es nicht gut war, ok? Bitte lass uns das versuchen, ich würde mich echt freuen."
Mein Puls war auf 180, ich dachte ich explodierte, so schnell schlug mein Herz. Ich starrte in seine blauen Augen und konnte nur das eine sagen.
"Ja ok ich mach es!"
"Ehrlich? Danke danke, das wird echt toll werden.", freute er sich und umarmte mich ganz fest, ich dachte ich würde gleich umkippen.
"Du wirst es nicht bereuen, wenn du willst können wir jetzt jeden Tag nach der Schule proben, damit du noch sicherer wirst."
"Ehm ja klar,das wäre gut.", versuchte ich cool rüber zu kommen, doch ich war alles andere als cool.
"Fantastisch, dann gleich noch mal und jetzt hörst du bitte nicht mittendrin auf, ok?“
"Ok ich versuchs." 
Wieder und wieder sang ich ihm was vor, das ging mehrere Stunden so, bis verwundert Maria in mein Zimmer reinplatzt.
"Hallo gehts noch kannst du nicht klopfen?", schreite ich sie gleich wieder an und war total angenervt von ihr.
Maria: "Was ist denn hier los?"

Drei sind einer zu vielWo Geschichten leben. Entdecke jetzt