Marias Sicht:
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Für einige Sekunden in seinem Leben verlor man den Boden unter den Füßen und man weiß nicht, was man dagegen tun sollte.
In diesem Moment als Luisa gegangen war, konnte ich keinen klaren Gedanken fassen und sah nur einen Weg, meinem Leben ein Ende zu setzen. Ich wollte Luisa nichts schuldig sein oder weiter verletzten, deswegen ging ich ins Bad, kramte nach einer Klinge und schnitt mich immer wieder in meinem Arm. Ich verlor Blut, es war so viel das mein Kreislauf weiter sank und ich zu Boden krachte. Durch den harten Aufprall auf die Fliesen verletzte ich mich noch zusätzlich am Kopf. Ich konnte mich an alles erinnern, doch ich sagte niemanden was ich vor hatte, denn niemand hätte mich verstanden.
Deswegen schwieg ich einfach. Mich machte es glücklich, dass Elyas bei mir blieb, doch ich wusste es war falsch. Ich musste damit abschließen, dass wurde mir noch bewusster, als der Doktor uns mitteilte, dass Luisa als Spender in Frage kam. Sie hatte mir eine Bedingung gestellt und diese würde ich einhalten, denn jetzt entschied ich mich für das Leben und gegen die Liebe.
Diese Stunden vor der OP fragte ich mich selber, ob ich Elyas wirklich noch liebte oder ihn nur wollte, weil er nicht mehr mir gehörte. Ich konnte nicht abstreiten, dass ich damals total verliebt in ihn war, doch ich glaubte dass ist Vergangenheit .Es war nicht mehr so wie am Anfang unserer Beziehung, deswegen betrog ich ihn auch oft, um einfach mich abzulenken von unseren Problemen. Und irgendwann muss man auch etwas los lassen, wenn es nicht mehr funktioniert.
Kurz vor der OP schaute Elyas noch mal bei mir herein, um mit mir zu reden.
"Hey wie gehts dir denn?“
"Ganz ok,ich bin nur etwas nervös!", sagte ich unruhig, während ich auf meinen Lippen herum kaute.
"Es wird alles gut werden, da bin ich mir sicher...du...ich..."
Ich unterbrach ihn direkt und wollte endlich das mit ihm klären.
"Warte bevor du etwas sagst, möchte ich mich bei dir entschuldigen, für alles was ich dir und Luisa angetan habe. Ich weiß, ich war dir nie die Freundin, die du wolltest und du nicht der den ich wollte..."
"Am Anfang lief alles gut zwischen uns, doch wir haben uns einfach auseinander gelebt. Es funktionierte irgendwann nicht mehr...", fügte er geknickt hinzu und sah mir dabei nicht mal in die Augen.
"Ich weiß und ich habe es auch langsam begriffen. Ich will euch nicht mehr im Weg stehen, egal wie wichtig du mir bist, du wirst es immer bleiben und wir müssen ja uns nicht komplett hassen oder so."
"Nein,vielleicht können wir irgendwann Freunde werden.", schlug er vor und ich nickte nur aufrichtig.
"Das wäre schön..."
Er drückte mich und ging nach draußen. Die Tür fiel ins Schloss und meine Tränen kullerten herunter. Ich fühlte mich alleine, als ob ich etwas verloren hätte. Ich hoffte so sehr, dass jetzt alles besser werden würde, dass ich nicht mehr zwischen den beiden stehe und sie glücklich werden konnten.
Kurz nach Elyas kam Luisa in mein Zimmer und ich war so froh sie noch mal zu sehen, aber auch irgendwie nervös.
"Hey..."
"Hey, schön das du da bist. Ich hab nicht damit gerechnet, dass du noch mal kommen wirst.
"Ja ich hätte vorhin nicht so reagieren sollen, es tut mir leid. Ich glaube es ist besser wenn Elyas nicht mehr zwischen uns steht. Ich habe gerade mit ihm geredet über die ganze Situation.“
"Was habt ihr geredet? Ich hab mit ihm auch ein klärendes Gespräch geführt, dass ich mich zurück halten werde und will, dass ihr glücklich seid."
"Wirklich? Oh nein.."
"Was oh nein?Was ist passiert?"
"Ich habe ihn gerade weggeschickt und die Beziehung beendet, weil ich diesen Stress nicht mehr ertragen konnte und ich dachte dass er noch an dir hängt."
„Luisa, ich weiß wir haben immer viel Streit gehabt und ja ich habe Elyas geliebt, doch es reicht einfach nicht mehr aus. Wir haben uns nur noch gestritten und wenn er mit dir glücklich ist, dann ist das halt so, dann werde ich damit klar kommen, doch du darfst ihn nicht aufgeben."
"Das ist wohl jetzt zu spät...."
Der Doktor platze herein und unterbrach unser Gespräch.
„"Entschuldigen Sie, aber wir können jetzt mit der OP beginnen. Es ist alles bereit!"
Wir beide schauten uns an, umarmten uns und verloren kein Wort mehr über die ganze Sache und machten uns auf den Weg zum OP.
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Drei sind einer zu viel
Teen FictionDie Zwillingsschwestern Luisa & Maria könnten unterschiedlicher nicht sein. Luisa ist die intelligentere und klügere von beiden, steht jedoch immer im Schatten ihrer Schwester. Bis irgendwann Elyas, Marias Freund sich immer mehr für sie interessie...