Kapitel 31

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Maria's Sicht:
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Wie ein Tag, eine Nachricht, dein ganzes Leben verändern konnte, dass wurde mir erstmal wieder bewusst, als der Arzt mit mir das klärende Gespräche suchte. Ich hätte niemals gedacht, dass so was passieren würde, gerade nicht in meinem Alter. Ich wollte immer einfach mein Leben genießen, doch dass kam dabei raus, ich fühlte mich so schlecht. Am meisten dachte ich darüber nach, was Elyas von mir jetzt denke würde. Er war der einzige den ich anrufen hätte können, denn die anderen hätten mir niemals geholfen, da war ich mir sicher. Ich wusste schon immer, dass Luisa ihn wirklich liebte, doch was war mit Elyas? Bis jetzt war er immer für mich da und hat mich ihr vorgezogen. Vielleicht gibt es noch eine leichte Chance für uns beide. 
Als ich hörte, dass wirklich mein Leben jetzt in den Händen meiner Familie oder Luisa lag überkamen mich meine Gefühle. Ich nahm vieles auf die leichte Schulter, doch mit dieser Situation konnte ich nicht umgehen. Ich weiß, ich war für Luisa, die schlechteste Schwester, die es auf der Welt gab, doch sie würde mich doch nicht sterben lassen? Meine Mama war besorgt und merkte mir meine Angst auch an.
"Maria es wird alles gut, irgendeiner von uns wird als Spender in Frage kommen und dann wirst du wieder ganz die Alte und gesund.“, versuchte sie mich zu beruhigen und hielt dabei meine Hand.
"Ich will gesund werden, aber nicht mehr die Alte sein. Ich sehe ja was dabei raus kommt, alle hassen mich und sogar meine eigene Schwester."
"Das stimmt nicht sie hasst dich nicht, aber du musst sie auch verstehen. Es ist nicht leicht das Ganze, euer Verhältnis ist schon seit einigen Jahren angekratzt, jedoch hilft man sich gerade in der Familie. Wir haben doch nur noch uns, wir müssen zusammen halten."
Sie hatte vollkommen recht. Wir 3 waren alleine und hatten nur noch uns. Wieso schätzen wir es dann nicht? Das konnte keiner beantworten. In jeder Familie gibt es Streit, Kummer und Probleme, jedoch konnten wir das alleine nicht mehr klären.
Ich war froh, dass Luisa sich testen lassen würde, doch hoffte ich natürlich auch, dass wenn sie in Frage käme, sich auch für die OP entscheiden würde. Ich hätte so gern mit ihr darüber geredet, doch wollte ich sie nicht noch mehr unter Druck setzen, deswegen wartete ich solange bis der Test ausgewertet wurde.
Sie ging mit dem Arzt mit und blieb über zwei Stunden weg, als sie wieder kam war ich total aufgeregt.
"Und was ist jetzt? Kommst du in Frage?", löcherte ich sie nervös mit fragen. 
Luisa starrte auf den Boden und flüsterte leise.
„Ich weiß es noch nicht!“
"Wie du weißt es nicht?"
Der Doktor kam hinter ihr her und schloss die Tür und teilte uns erneut etwas mit.
"Es wird noch bis morgen früh dauern, bis wir das Ergebnis aus werten können. Bis dahin müssen sie einfach abwarten, dann wissen wir es aber genau."
Ich wurde immer ungeduldiger, diese Warterei zwischen Leben und Tod, war einfach unerträglich.
Luisa ergriff das Wort an alle.
"Ich würde gern kurz mit Maria alleine sprechen, wenn das geht..."
"Maria brauch Ruhe, nicht dass ihr euch jetzt streitet, das bringt doch nichts."
"Nein, ich will einfach mit ihr unter 4 Augen reden, bitte."
Alle verließen den Raum auf Luisas Wunsch und sie schaute mich an und schwieg erstmal. Dann holte sie sich den Stuhl, schob in an mein Bett und fing langsam an sich zu sammeln, um mit mir zu reden.
"Es ist gerade alles nicht so einfach, ich habe auch lange überlegt, ob ich es wirklich machen sollte, doch ich möchte mir einfach keine Vorwürfe machen, dass ich daran schuld bin oder nicht alles getan habe, um dich zu retten."
"Ich bin dir wirklich dankbar, dass du es machen willst, auch wenn ich es nicht verdient habe, ich weiß das.", sagte ich und bereute mein ganzes Verhalten 
"Du hast es wirklich nicht verdient, aber ich möchte auch wenn ich das für dich tue und in Frage komme, dass du mir etwas dafür versprichst."
"Ich mach alles was du willst. Was ist es denn?"
"Ich habe die letzten Jahre unter dir gelitten, du hast mich fertig gemacht, wegen dir haben sich viele Leute über mich lustig gemacht. Das alles kannst du nie wieder gut machen, was passiert ist, aber du kannst dafür sorgen, dass es in der Zukunft besser für mich läuft, dass ich endlich akzeptiert und glücklich werden kann."
"Es tut mir leid, was ich getan habe, aber ich versuche mich zu ändern und wenn du willst kannst du auch öfters was mit mir und den anderen was machen."
Sie unterbrach mich abrupt und griff erneut ein.
"So was meine ich gar nicht, ich will nicht von irgendwelchen Leuten Mitleid oder Aufmerksamkeit haben, die mich eh nicht leiden können, ich will etwas anderes."
"Dann sag doch endlich was?", forderte ich sie hektisch auf und wartete gespannt auf ihre Antwort.
Sie holte tief Luft und sprach ihre Bitte aus.
"Ich möchte, dass du Elyas frei gibst und uns als Paar akzeptierst!"
Diese Worte von ihr trafen mich wie ein Schlag, dass konnte doch nicht ihr Ernst sein.
"Bitte was?"
"Du hast mich schon richtig verstanden, ich will dass du ihn endlich in Ruhe lässt, damit wir glücklich werden können."
"Das kann ich nicht! Ich liebe ihn, da kann ich ihn nicht einfach gehen lassen und auch nicht erst recht an meine Schwester verlieren"
"Doch du kannst es, genauso wie ich auf eine Niere von mir verzichte, kannst du auf ihn verzichten, weil ich deine Schwester bin und dir vielleicht doch irgendetwas bedeute."
"Ich war mit ihm 3 Jahre zusammen, uns wird immer etwas verbinden, ich werde ihn doch eh immer sehen."
"Es geht mir nicht darum, dass du ihn ignorierst oder mit ihm redest, es geht mir darum, dass du es einsiehst, dass wir uns lieben. Und mir auch mal mein Glück gönnst. Denkst du für mich ist es schön, meiner eigenen Schwester den Freund auszuspannen? Nein ist es nicht und außerdem, kann ich nichts dafür, dass ihr euch getrennt habt, sondern daran warst du alleine schuld, weil du ihn immer wie Dreck behandelt hast!!", platzte es aus ihr heraus.
"Aber er hat auch noch Gefühle für mich, die kannst du nicht ignorieren oder ihm ausreden. Wenn sie da sind, dann ist das halt so."
"Er liebt dich aber nicht mehr, verstehst du das nicht?"
Ich kämpfte mit den Tränen und wusste nicht recht, was ich sagen sollte.
"Ich bin mir sicher, dass da noch etwas ist und überhaupt was fällt dir ein mich so unter Druck zu setzen!? Das heißt, wenn ich nicht damit einverstanden bin, lässt du mich im Stich?"
"Genau so sieht es aus! ich habe keine Lust mehr, dass wenn ich mein Leben für dich riskiere, dass du mich weiter so dreckig behandelst, ich kann das einfach nicht mehr. Entweder du gehst darauf ein oder wir gehen auch getrennte Wege, denk darüber nach."
Aufgebraust verließ Luisa das Zimmer und ich wusste gar nicht was ich denken oder tun sollte. Elyas liebte ich immer noch, doch mein Leben hing vielleicht in ihren Händen und ich war noch viel zu jung zum Sterben, also was sollte ich wohl machen?
Ich suchte nach Rat und rief Andre an.

Drei sind einer zu vielWo Geschichten leben. Entdecke jetzt