Kapitel 37

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Maria's Sicht:
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Montagmorgen, der Wecker klingelte und es war Zeit wieder zur Schule zu gehen. Ich hatte überhaupt keine Lust, doch das war nicht meine einzige Sorge, an diesem Morgen. Insgeheim bekam ich große Panik davor, den ganzen Leuten zu begegnen die auf der Party waren und auch mit denen ich zum Schluss zusammen war. Ich wusste immer noch nicht was passiert war und konnte mich an kaum etwas in der Nacht erinnern. Natürlich wusste ich, dass die Leute über mich reden würden, doch ich wollte nicht wegen so etwas im Mittelpunkt stehen und alles schnell vergessen. Ich zog mich an und ging hinunter zum Frühstück, wo Luisa schon fertig saß. Die letzten Tage hatten wir nicht so viel miteinander geredet, es war immer noch ein komisches Verhältnis, als ob sie mir nicht vertrauen würde. Mit kleinen netten Gesten und Gesprächen versuchte ich das Eis zwischen uns zu brechen.
"Wollen wir heute zusammen zur Schule gehen?",
Sie schaute mich mit verdutzen Augen an und stotterte plötzlich los.
„Was? Wir beide?"
"Ja warum nicht? Wir haben doch denselben Weg und es ist Jahre her, als wir das gemacht hatten.", versuchte ich sie zu überreden und lächelte sie dabei an.
"Ok dann warte ich auf dich draußen."
"Ok bis gleich!"
Luisa hielt mich bestimmt verrückt oder für eine Klette, doch ich wollte ihr beweisen, dass wir auch normal mit einander umgehen konnten, ohne uns zu hassen. Schnell spülte ich mein Müsli herunter und ging zu Luisa nach draußen und wir liefen zusammen zur Schule. Natürlich schwiegen wir fast den ganzen Weg, doch alleine, dass wir das zusammen machten, war ein großer Schritt.
Wir betraten das Eingangstor und von weiten wurden wir beide von oben bis unten gemustert. Ich hatte mit Gelächter oder Beleidigungen gerechnet, doch was dann passierte erstaunte mich wirklich. Eine halbe Menschenmasse kam auf mich zu gerannt und umkreiste mich. Stellte tausend Fragen auf einmal, die ich gar nicht alle verstehen konnte.
"Wie gehts dir?...Zeig mal deine Narbe? ... Endlich bist du wieder da..." 
Das war so unverständlich, dass sich so viele Leute dafür interessierten, ich wusste nicht mal was ich sagen sollte. Früher hätte mir das gefallen, diese ganze Aufmerksamkeit, doch in diesem Moment war mir das alles zu viel. Alle taten so, als ob wir die besten Freunde wären, doch keiner von denen hatte mich nur ansatzweise im Krankenhaus besucht. Luisa entfernte sich von den ganzen Leuten und schaute traurig zu uns. Ich wusste was sie fühlte oder sagen wollte, doch sie machte nichts und ging lieber. Ich löste mich von der Menge und ging ihr hinter her und zog sie zurück zu den anderen.
"Jetzt hört mal zu, ich weiß nicht warum ihr hier so ein Aufstand macht, aber euch geht die Sache eigentlich gar nichts an. Doch wenn ihr schon neugierig seid, solltet ihr wenigstens wissen, dass ich jetzt nicht mehr hier wäre, wenn Luisa mir nicht das Leben gerettet hätte."
Alle schauten verblüfft zu ihr herüber und sie lief deutlich rot an.
"Also behandelt sie mit Respekt und lasst uns einfach in Ruhe, dass wäre das Beste."
Ich schnappte Luisa, hackte mich bei ihr ein und ging mit ihr zusammen in die Schule hinein. Da angekommen zog sie mich beiseite und redete mit mir im ganz ernsten Ton.
"Was sollte das?"
"Ich will nicht, dass sie dich weiter so wie Luft behandeln. Ich bin dir dankbar, was du für mich getan hast und ich möchte dir auch etwas wieder geben."
"Danke, aber mich interessieren die anderen nicht, ich möchte keine Freunde, die mich überhaupt nicht kennen."
"Dann werden sie dich kennen lernen, bis jetzt hatten sie nie die Chance dafür ergriffen."
"Ja da hast du Recht."
Ich schaute mich um und sah von hinten Elyas mit seinen Freunden stehen. Hektisch tippte ich Luisa an und zeigte auf ihn.
"Los geh hin!"
"Bist du verrückt? Ich geh doch jetzt nicht zu ihm!"
"Doch na mach schon ,redet wenigstens miteinander."
"Maria ich kann das nicht, es ist zu viel passiert und ich kriege kein Wort hinaus."
"Dann komm ich eben mit."
Voller Elan packte ich sie am Arm und schliff sie hinter mir her. Ich wusste ihr war das gar nicht recht, doch ich wollte dass die beiden wieder zu einander finden. Von weiten beobachtete er uns und war ganz nervös als wir auf ihn zu kamen.
"Hey "
Elyas zögerte und sagte etwas nervös.
"Hey ihr!"
"Ich geh schon mal vor Luisa bis dann!“, rief ich ihr zu und verließ grinsend die Beide. Es war ein gutes Gefühl, dass mich überkam, als ich die beiden so zusammen gesehen habe. Es fühlte sich einfach richtig an, endlich hatte ich mal nicht nur an mich gedacht und versuchte alles vergangene wieder in Ordnung zu bringen.

Drei sind einer zu vielWo Geschichten leben. Entdecke jetzt