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Kapitel 4

Ich bin relativ aufgeregt, als ich diesen Morgen aufwache, denn es ist der Tag des Konzertes. Ich muss heute nur bis Mittags ins Büro und habe danach erst mal frei, was heißt, dass ich verhältnismäßig motiviert aufstehe und mich dann fertig für die Arbeit mache.

Dort erledige ich meine Arbeit auch relativ schnell und sitze kurz darauf schon wieder in meinem Auto, auf dem Weg zurück zu unserer Wohnung. Nick wird erst später kommen, aber das ist mir relativ egal, denn dann habe ich noch etwas Zeit mit meiner Schwester zu telefonieren, denn wir hatten uns für heute zum Skypen verabredet. Wir hatten eine längere Zeit nicht mehr geskypt, einfach, weil es bei uns nicht gepasst hat.

Zu Hause angekommen, lasse ich mich in der Küche auf einen Stuhl fallen und überlege, was ich aus den Sachen, die wir noch haben, noch zu Essen machen kann, und entscheide mich dann für ein paar Britische Pancakes. Nichts besonderes, aber immer noch ein Stückchen Heimat.

Als ich fertig mit Essen bin, lasse mich mich mit meinem Laptop auf das Sofa im Wohnzimmer fallen und rufe dann meine Schwester per Skype an.

Es vergeht einige Zeit, dann nimmt sie den Anruf sofort an und ich stelle sofort fest, dass sie leicht mitgenommen aussieht.

„Ist es schon so weit? Ich habe voll die Zeit vergessen, tut mir leid.", sagt sie nur und bindet sich die Haare zusammen. Um ihre Augen kann ich noch den Rest ihres Make Ups sehen und ich weiß sofort, dass sie die Nacht feiern war.

„Wenn du lieber schlafen willst, dann kannst du auch lieber schlafen und ich rufe dich ein anderes Mal an?", frage ich und beginne beinahe wieder zu lachen, als ich bemerke, dass sie sich ziemlich zusammenreißen muss, sich auf den Bauch zu drehen, damit sie gut in den Laptop gucken kann.

„Ich war gestern lange feiern.", erklärt sie und ich sehe sie mit einem „Was-Du-Nicht-Sagst"-Blick an, bei dem sie einen Mundwinkel hochzieht, wahrscheinlich weil sie weiß, dass .

„Mit wem denn?", möchte ich dann wissen und sie überlegt einen Moment. Wow, sie muss echt viel getrunken haben, wenn sie schon überlegen muss, mit wem sie ihre Zeit verbringt.

„Luna, Harry, Louis, den üblichen halt." Scheinbar sind ihr nicht mehr alle Namen eingefallen, aber ich weiß ja trotzdem, wen sie meint.

„Oh an, ich will auch mal wieder mit euch feiern gehen.", sage ich dann und schmolle in die Kamera. Früher bin eigentlich recht oft mit den Freunden meiner Schwester feiern gegangen, die dann auch schnell zu meinen Freunden wurden.

„Man hat wirklich gemerkt, dass du fehlst. Feiern gehen ohne dich ist echt nicht mehr das gleiche.", gibt meine Schwester zu und ich sehe sie einen Moment an.

„Wieso das denn?", harke ich nach und denke mir schon, was jetzt als Antwort kommen wird.

„Weil du immer unser kleiner Wachmacher warst." Wie erwartet sagt sie genau das, womit gerechnet habe. Aber irgendwie stimmt es ja schon, wenn ich mal drüber nachdenke, wie es früher immer mit uns war.

„Ihr musstet doch dauerhaft eure Augen auf mir haben, weil ich sonst irgendeinen Mist gebaut habe.", erinnere ich meine Schwester an die vielen Male, bei denen sie mich vor Fehlern bewahrt hat.

„Das stimmt doch gar nicht, was redest du da?", fragt sie und sieht mich irritiert an. Ich hätte beinahe angefangen zu lachen.

„Erinnerst du dich nicht mehr daran, wie ich das eine Mal im Bett von nem fremden Typen aufgewacht bin und am anderen Ende der Stadt war?", erinnere ich sie und beginne selber zu lachen, als ich mich daran erinnere. Ich weiß bis heute nicht wie besoffen ich war, dass ich mich von diesem Typen habe flachlegen lassen... er sah nicht mal gut aus, als ich am nächsten Morgen neben ihm aufgewacht bin.

Soulmate || Kim NamjoonWo Geschichten leben. Entdecke jetzt