Der Kriegsarzt und der Kriegsverbrecher
„Kirk, als Ihr erster Offizier warne ich Sie. Wenn Sie diesen unschuldigen Mann töten, werde ich das in einem Protokoll erwähnen müssen, genauso wie den Ausbruch John Harrisons. Am klügsten wäre es, ihn gehen zu lassen, ihn aber dennoch im Auge zu behalten. Wenn Sie hier schießen, werden Sie nicht nur Kinder und Erwachsene traumatisieren, sondern auch noch das Schulgebäude verunschönern." Sprach Spock zu seinem Vorgesetzten, der langsam die Waffe sinken ließ.
„Könnte ich Sie gerade sprechen, Doktor?"fragte Kirk John Watson, worauf dieser wütend wurde und ihn anfauchte:
„Was fällt ihnen eigentlich ein?! Erst brechen Sie hier ein, dann wollen Sie auf einen Verletzten schießen und lassen ihn auch noch verbluten?! Machen Sie und ihr seltsamer Begleiter was Sie wollen. Ich werde meinen Pflichten als Arzt nachgehen und diesen Mann retten."
John Watson holte seine Tochter Rosie vor Wut stampfend von der Bühne, ohne Khan dabei aus den Augen zu lassen, teleportierte mit ihnen weg und ließ die Menge und die Beiden dort stehen.
„Wir gehen einfach und Sie tun so, als wäre nichts geschehen, okay?"
Die Menschen in dem Raum schauten beängstigt: ihre Blicke richteten sich auf die Waffen der Enterprise- Crew und sie nickten bedächtig.
Spock und Kirk gingen dann langsam aus der Halle.
„Kirk, Sie wissen, dass das nicht funktionieren wird?"
Kirk zuckte mit den Achseln und meinte nur:
„Es wird kommen, wie es kommen wird. Wir müssen nur Khan beobachten, wie machen wir das am Besten?"
„Ich hätte da eine Idee, Captian", sagte der Vulkanier. „Warum schicken wir Melanie nicht und lassen sie auf Khan aufpassen. Sie hat auf dem Schiff keine wichtige Rolle, sie wird sich hier nur langweilen."
„Gute Idee, Spock. Ich werde sie Morgen zu John Watson schicken."
Währenddessen ist John mit seiner Tochter und dem Verletzten an seinem Ziel angekommen. Khan, gestützt von dem Arzt, hatte tatsächlich einiges an Blut verloren, sah aus einem Winkel das Schild mit der Aufschrift City of Westminster, wenn er weiter nach vorne schaute, befand sich rechts von dem Trio Speedys Bar, die dem Verbrecher völlig unbekannt war. Khan hätte gerne gewusst, in welcher Straße und Hausnummer John Watson wohnte, doch dazu war er zu müde.
„Rosie, machst du mal bitte die Tür auf? Der Schlüssel ist in meiner rechten Jackentasche."
„Ja, Daddy", antwortete Rosie und langte mit ihrer dünnen Hand in die schwarze Lederjacke ihres Vaters, wobei Khan ein Stück zur Seite rücken musste. Ihre kleine Gestalt ging zaghaft an die Tür und schloss mit einem leisen Klicken das goldene Schloss auf.
„Achtung, Verletzter, da ist eine Treppenstufe", und Khan überlief sie.
Rosie spürte etwas warmes, flüssiges an ihrer Schulter herunter laufen. Sie musste schlucken und ein Blick bestätigte ihre Vermutung.
Ein dunkelroter Tropfen schlängelte sich hinunter. Einen Blick zu dem Verletzten, dessen von Blut voll gesaugten Klamotten über den Boden schleiften, wurde ihr auch klar, dass ihre Haushälterin nicht sehr erfreut über diese Blutspur sein wird, denn ihr anderer Vermieter hinterließ zwischendurch auch mal einige Flecken, über die sie sich beschwerte.
"Hey, Schätzchen, hilfst du mir mal, ihn die Treppe hoch zuschaffen. Selbst wenn er schmächtig gebaut ist, ist er trotzdem zu schwer für mich." meinte John Watson und seine Tochter half ihm. Oben angekommen, legten sie den mittlerweile schlafenden Khan auf das hellbraune Sofa, wofür er jedoch ein wenig zu groß war, weshalb seine Beine über der einen Lehne hinunterbaumelten.
"Rosielein, rufst du bei Lestrade an und erzählst ihr davon. Ich sorge mich mal um diesen Mann," sagte der Arzt und krempelte seine Ärmel hoch. Zunächst zog John Watson seinem Patienten den Mantel aus und hing in an einen Haken, dann zog er Khans Hemd aus, wobei dieser vor Schmerzen leise stöhnte, damit John seine Wunde besser betrachten konnte.
"Da haben Sie sich aber ordentlich verletzt", war eine Anmerkung des Arztes.
Khan wusste nicht ,wie lange er geschlafen hatte und was genau der Arzt mit ihm angestellt hatte. Er blieb eine Weile liegen, als er hörte, wie unten die aufging und jemand eintrat.
"Mrs Hudson ", die Schritte hörten auf. "Ist John hier?"
Da ertönten weitere Laute, von denen Khan schloss, dass es sich um die ebengenannte Mrs Hudson handelte.
"Ich meine, ich habe ihn gehört."
"Könnte ich bitte einen Tee haben? Das Gespräch mit meinem Bruder war... erschöpfend."
"Ich bin nicht deine Haushälterin."
"Jaaa, Mrs Hudson, ich gehe nach oben, falls sie mich brauchen."
Khan hörte Schritte die Treppe hochgehen und sah sich in dem Zimmer um. John Watson saß an einem Tisch und schrieb an seinem Laptop etwas und da er das Mädchen nicht entdeckte, vermutete er sie in ihrem Zimmer.
Die Schritte kamen näher. Der Verbrecher versuchte, sich aufzurichten, was ihm unter großen Schmerzen auch gelang. Da hörten die Schritte ruckartig auf und eine dunkle Stimme sagte:
"John, bist du da?" und ein Mann trat herein.
Khan betrachtete den Hochgewachsenen, schmächtigen Mann genauer. Die schwarzen Haare standen lockig vom Kopf ab, während die ozeanblauen Augen sich zuerst an John wandten.
"John, wer ist das?" Die dunkle Stimme des Neuankömmlings ließ Khan zusammensacken, während John verschlafen und müde aufblickte.
"Das ist ein Verletzter..."
"Ich weiß, wer das ist."
"Äh, hast du nicht eben gefragt, wer das ist?" John schaute den schmächtigen Mann an. Dieser wendete sich zu Khan und schaute ihn stechend an, als ob er etwas kombinieren würde. Dann meinte er plötzlich in einem gelassenem Ton:
"Sie sind John Harrison; ausgebrochener Kriegsgefangener; sind 220 nein... 300 Jahre alt und haben Doktor John Watson um den Finger gewickelt. Ich gehe davon aus, dass Sie sehr mächtig sind, nicht wahr, Khan?"
Khan schaute zu dem blauäugigen hoch und musste zugeben, (was er nicht oft tat) dass der Fremde sehr gut kombinieren konnte, doch trotzdem wunderte er sich, wie dieser Mann in wenigen Sekunden alles über ihn wissen konnte, also fragte er:
"Woher zum Teufel, wissen Sie das? Wer sind Sie überhaupt?"
Der Gefragte schaute den Mann eine Weile abschätzend an und antwortete kurz mit seiner tiefen Stimme:
"Herausgefunden habe ich es durch den Saum und das Blut ihres Mantels. Um auf Ihre letzte Frage zu antworten, Ich bin Privatdetektiv und wohne hier. Mein Name ist Sherlock Holmes."
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SHERLOCK INTO DARKNESS
FanfictionJohn wusste nicht weiter... Erst brach ein verblutender Mann in die Schule ein, dann lag dieser auch noch auf seinem Sofa. Was sollte er Sherlock erzählen? Dass es sich bei dem Mann um einen Außerirdischen Verbrecher handelt, konnte John nicht wisse...