* Starr * / Kapitel 11

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Gott, was ich mir Gedanken machte in den Ferien. Zwei Wochen ohne ihn.

Meine Gefühle waren durch sein Gestarre nur noch stärker geworden. Na toll.

Am ersten Tag nach den Ferien wurde ich gleich mal wieder überfordert, mit mir selber.

Eine Doppellektion Bio. Und gerade war Zwischenpause, also verliess ich das Klassenzimmer, ohne irgendein bestimmtes Ziel zu haben. Ein Stück vor mir kam Finn gerade um die Ecke gebogen. Maels bester Kumpel. Er sah in meine Richtung, blieb mit seinem Blick an mir hängen, drehte sich um in Richtung Treppe und rief laut: „MAEL!“ Dann lief er weiter. Oh mein Gott.  Hatte er jetzt gerade Mael gerufen, als er mich gesehen hatte? Jetzt ernsthaft? Ich rührte mich nicht vom Fleck. Mael kam einige Sekunden später grinsend die Treppe raufgetapert, doch ich drehte mich um, bevor sich unsere Blicke treffen konnten. Er sollte meine Aufgewühltheit nicht sehen.

„What the...?“ Julia sog scharf die Luft ein. Sie schien irgendwie die Einzige zu sein, die meine volle Begeisterung teilte.

„Hab ich auch gedacht!“

„Hört sich fast so an als hätte Mael vorher nach dir gesucht oder so, und dann sieht Finn dich und ruft spontan nach ihm! Vielleicht hat er aber auch gar nicht so richtig nachgedacht und das erste was ihm in den Sinn kam als er dich sah, war eben Mael“

Ich dachte kurz nach, ob das jetzt positiv oder negativ war.

„Na ja, ist ja auch nahe liegend, immerhin wusste ja die ganze Schule, dass ich was von ihm wollte“

„Ja aber vielleicht geht’s nicht nur darum“

„Weißt du was? Wir werden’s nie rausfinden. Und vielleicht war das sowieso nur wieder so ein blöder Zufall.“

„Ja, wir werden’s nie wissen. Wie deprimierend...“

„SO DIE DAMEN“

Mr. Rotkopfs (Nein, das ist nicht sein richtiger Name) Augen traten wieder mal beängstigend weit aus ihren Höhlen hervor und wir steckten schnell unsere Köpfe zurück in die Mathebücher.

„400 Meter!!“ japste ich und torkelte kichernd aus dem Klassenzimmer hinaus. Ich schnappte nach Luft und Selia konnte sich ebenfalls kaum noch halten (Zur Erklärung: Wir hatten in der Deutschstunde einen SO zweideutigen Text  gelesen, in dem es um riesen Bohrmaschinen mit 400 Meter langen Bohrern usw. gegangen war - höhö). Wir liefen in Richtung Garderobe und ich blickte nach oben ins Treppenhaus. Direkt in seine Augen. Mir blieb das Lachen im Hals stecken und ich stolperte über meine eigenen Füsse. Verdammt, wie peinlich. Ich versuchte einfach über mich selbst zu lachen.

Er war allein gewesen. Ohne Raoul, ohne Kilian, ohne Finn, ohne irgendjemand. Er war einfach dagestanden und hatte hinuntergestarrt. Direkt in meine Augen. Mit diesem Hundeblick. Aber hey – er hatte mich nicht ausgelacht!

Irgendwie machte mir dieses Getue fast schon wieder Angst... nein warte, es machte mich einfach glücklich. 

Jetzt meine Frage an euch:

Soll ich noch mehr von den Mael-Starr/Blamier-Situationen schreiben, oder habt ihr die Nase voll davon? 

Sein Ego und ichWo Geschichten leben. Entdecke jetzt