Teach Me To Behave||tarley [on hold]

||Flowers&Love||

||Taddl's PoV||

Ich zucke leicht zusammen, als Marius die Tür hinter uns ins Schloss schmeißt und sich seufzend aufs Sofa fallen lässt.
Vorsichtig setzte ich mich neben ihn und schmiege mich an ihn, weil ich das Gefühl habe er und ich brauchen das jetzt beide.
"Marius?"
"Hm?", murmelt er leise und seine Augen treffen meine, wobei ich fast erschrocken Luft schnappen muss, da sie fast glanzlos wirken.
"Wieso warst du zu dem Mann so feindselig?", vorsichtig löse ich mich aus seiner Umklammerung und setzt mich im Schneidersitz neben ihn.
Er holt tief Luft ehe er sich ebenfalls gerade hinsetzt und sich meine Hand schnappt, als wollte er meine Unterstützung und dies zeige ich ihm, indem ich seine Hand drücke.
"Als ich anfing mich für meinen Lebensstil zu interessieren habe ich entschieden erstmal eine zeit lang Sub zu sein-", er stoppt als ich ihn mit großen Augen ansehe und lächelt leicht doch wird auch sofort wieder ernst.
"Mein erster Dom war ein Traum. Charmant, liebenswürdig und vor allem rücksichtsvoll, doch irgendwann wurde es mir mit ihm zu langweilig und er hat mir - so nett wie er war - vorgeschlagen mich einen befreundeten Dom vorzustellen. Ich habe angenommen, er hat uns vorgestellt. Es war der Mann der dich eben angegrapscht hat.", bei seinen Worten muss ich schwer schlucken, weil ich mir vorstellen kann was jetzt kommt.
Nebenbei fällt mir auch noch der Satz von den Typen ein:"du hast ganz schön den respekt verlernt.", doch ehe ich den Gedanken weiterspinnen kann, redet Marius weiter.
"Ich habe schon von Anfang an gemerkt das er sehr penibel ist. Alles im Haus hatte seinen Platz, alles war sauber. Und so wie er mit seinem Haus umging, ging er auch mit seinem Subs um. Ich hatte schon öfters gehört das er sehr ungemütlich werden konnte, trotzdem wollte ich mir erst selbst ein Bild machen. Die erste Session war echt ok und hat Spaß gemacht, sodass ich entschieden habe bei ihm eine Probezeit einzulegen und schon da habe ich gemerkt das sich gewaltig etwas verändert. Er wurde von Tag zu Tag unzugänglicher und strenger. Das kleinste Fehlverhalten wurde rigoros bestraft. Ich durfte kaum noch meine Freunde sehen und durfte auch nur über das nötigste mit meiner Mutter sprechen.
Dann irgendwann bei einer Session musste ich das Safeword benutzen, weil er einfach nicht aufhören wollte auf mich einzudreschen und mir schon der ganze Rücken aufgeplatzt war.
Doch er hat einfach weiter gemacht.
Wäre damals mein ehemaliger Dom nicht zu Besuch vorbeigekommen, wäre ich damals wahrscheinlich auf der Intensivstation gelandet.", während seiner Erzählung stockt er immer wieder und kneift die Augen zusammen, als würde er den Schmerz immer noch spüren und trotzdem lacht er bitter.
Ich spüre wie meine Augen zu brennen beginnen, da ich mir nicht vorstellen kann, wie man so einen tollen Menschen wie Marius solche Schmerzen bereiten kann.
"Ich bin einen Tag später im Krankenhaus aufgewacht, eingewickelt in Bandagen.
Daraufhin habe ich entschieden nie wieder Sub zu sein und wollte mich eigentlich nie wieder damit beschäftigen und mich von der Szene distanzieren, aber mein erster Dom hatte so ein schlechtes Gewissen, das er mich an die andere Seite der D/S Beziehung heran führen wollte und hat mich meinem ersten Sub vorgestellt.", Marius macht wieder eine Pause um das Gesagte sacken zu lasse.
"Und so kam es dazu das ich Dom geworden bin."
Ich kann nur schwer schlucken und brauche einen Moment ohne seine Berührungen um mich zu sammeln.
"Hey sieh mich an.", sanft umfasst Marius mein Kinn und hebt meinen Kopf an, sodass er in meine glasige Augen sehen.
"Wieso weinst du?", fragt er überrascht und streicht mir die warme, salzige Flüssigkeit von der Wange, ehe er mich auf seinen Schoß zieht.
"Keine Ahnung. Nur der Gedanke das dir jemand weh getan hat-", weiter kann ich nicht sprechen, da mir die Stimme wegbricht und ein schluchzen meinen Körper erschüttert.
"Ach Taddl...das ist mittlerweile eine halbe Ewigkeit her. Außerdem habe ich durch ihn gelernt wie ich auf keinen Fall sein will und. Und wer weiß, vielleicht hätten wir uns nie kennen gelernt wenn das vor neun Jahren nicht gewesen wäre. Oder denkst du nicht?", sanft lächelt er und umarmt mich fester, während mein Gesicht fest an seine Brust gepresst ist.
"Mag sein.", murmele ich und küsse ihn sanft, als er meinen Kopf von seiner Brust gehoben hat.
Schon fast vorsichtig finden unsere Lippen sich für einen Kuss zusammen.