Kapitel 3

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Schwer atmend und vor Aufregung zitternd kam er schließlich im Lager zum stehen. Faenja und Erren sahen ihm bereits verwundert entgegen. ,,Da, da, war...ein Pferd. Und es hat den einen total verstümmelt und es wird es noch einmal tun, und es hat mich beobachtet und, und..." Erschöpft nach Luft ringend hielt er inne, und bemerkte dann die vielsagenden Blicke der anderen.  Sie mussten ihn für ziemlich bescheuert halten, so wie er jetzt hier  ankam. ,,Also da war diese Leiche von diesem Schwarzen, aber irgendjemand hat sie weggeholt, geköpft und gehäutet. Und in die Haut war auch noch eingeritzt, dass es nicht das letzte mal war. Und als ich mir das angeschaut habe, hat mich irgendjemand beobachtet", versuchte er sich irgendwie zu erklären, wohlwissend, dass es auch nicht mehr viel nützen würde. Etwas verlegen senkte er den Kopf. ,,Es wäre mir lieber, wenn wir etwas aufpassen würden.  Ich würde den nächsten Tag gerne überleben". Doch Erren grinste nur und schloss die Augen. "Jaja, ganz bestimmt war es so. Du willst uns wohl auf Arm nehmen..." knurrte er leise. Cameron legte empört die Ohren an und war gerade ihm Begriff, zu einer angemessenen Antwort anzusetzen, als er plötzlich Faenjas warme Nüstern an seiner Schulter spürte. ,,Reg dich nicht auf" sagte sie beschwichtigend. ,,Wir schauen morgen nach. Aber nicht mehr heute, weißt du eigentlich wie spät es ist?" Dankbar schenkte er ihr ein leichtes Lächeln. Immerhin stempelte sie ihn nicht gleich als Lügner ab. ,,Okay", seufzte er, bevor er sich niederlies. Es hatte jetzt sowieso keinen Sinn mehr, irgendjemanden  zu irgendetwas überreden zu wollen. Bevor sie es nicht mit eigenen Augen gesehen hatten, würden sie ihm wahrscheinlich überhaupt nichts glauben.

Seufzend wälzte sich die Fuchsstute von der einen Seite auf die andere. Sie konnte nicht schlafen. Das, was Cameron vorhin erzählt hatte, lies ihr keine Ruhe. Am liebsten hätte sie ihn jetzt geweckt und darüber ausgefragt, aber da der Hengst  erst nach etlichen Stunden endlich eingeschlafen war, mochte sie ihn jetzt auch nicht mehr stören. Anscheinend beschäftigte ihn die Sache, also musste wohl wirklich etwas dran sein. Unauffällig rappelte sie sich auf und griff nach ihrem Schwert, das neben ihr lag. Sie würde sich selbst einmal auf der Lichtung umsehen. An Schlaf war ohnehin nicht mehr zu denken.
So leise wie möglich trabte sie auf dem selben Weg, den Cameron vorhin genommen hatte, zurück zu dem Ort , wo sie vor wenigen Stunden noch gekämpft hatte.

Wirklich, die Leiche war verschwunden. Aber wo war sie nur? Gerade, als sie den Boden nach möglichen Schleifspuren absuchen wollte, schob sich ein Wolke vor den Mond. Schlagartig war es stockfinster. Verärgert legte die hübsche Fuchsstute die Ohren an. Das machte es ihr nicht gerade leichter.
Erschrocken fuhr sie zusammen, als sie auf einmal direkt hinter sich leise Schritte hörte. Dann herrschte für einen Augenblick totale Stille. Nur ihr eigener Atem war noch zu hören. Doch urplötzlich riss etwas sie ohne Vorwarnung von den Beinen. Ein spitzer Schrei entfuhr ihr, bevor ihr Kopf hart gegen einen Baumstamm schlug, und ihr alles schwarz vor Augen wurde. Das letzte was sie wahrnahm, war ein heiseres Lachen und ein mysteriöses Schimmern. Cameron hatte nicht gelogen. Leider.

Skulls || Erren FFWo Geschichten leben. Entdecke jetzt