Nach einigen Stunden kam Erren schließlich an seinem Ziel an. Vor ihm lag eine alte, schon ziemlich zerfallene Festung, deren Mauern bereits von Moos und Ranken überwuchert waren. Am Himmel zogen krächzend einige Raben ihre Kreise.
Vorsichtshalber verbarg er sich hinter einem dichten Strauch, um nicht unnötigerweise die Aufmerksamkeit einer der Wachen auf sich zu ziehen. Mit gespitzten Ohren lies er seinen Blick über das alte Gemäuer schweifen. Irgendwo musste es doch eine Schwachstelle geben. Doch die hohen Schutzmauern schienen unüberwindbar. Jedenfalls für ein normales Pferd. Aber Erren hatte nicht nur einen ziemlich dringenden Grund hinein zu gelangen, sondern bastelte sich in seinem Kopf bereits einen Plan zusammen. Schon in der kommenden Nacht würde er sich innerhalb dieser Burg befinden und seine Gefährtin retten!
Ein leises Schnaufen zog schließlich seine Aufmerksamkeit auf sich. Was war das? Etwa schon wieder eines von diesen schwarzen Pferden? Oder sogar Ahriman persönlich? Vorsichtshalber griff er nach seinem Schwert. Doch diese Vorsichtsmaßnahme erwies sich nur einige Augenblicke später als überflüssig. Das einzige was sich ihm näherte, war ein Cameron. Entnervt stöhnte Erren auf. Wollte dieser Idiot ihn etwa bis in alle Ewigkeit überall hin verfolgen? Geradezu lautlos näherte er sich dem dunklen Falben mit der schmalen Blesse. ,,Ich dachte du solltest auf unseren Freund aufpassen", zischte er leise, als er fast neben ihm stand. Cameron zuckte erschrocken zusammen, zog in rekordverdächtiger Geschwindigkeit sein Schwert und richtete es auf Erren. Als er sein Gegenüber jedoch erkannte, ließ er die Waffe wieder sinken. ,,Gefesselt und geknebelt in einem Loch, wenn das dem Herren genehm ist!", fauchte er und legte gereizt die Ohren an.
,,Halt den Rand! Mit deinen Geschrei verrätst du uns noch" Unsaft zog Erren Cameron in den schützenden Schatten eines großen Busches. Finster murmelte dieser einige wahrscheinlich weniger freundliche Worte vor sich hin, doch als nur einige Pferdelängen von ihnen entfernt eine der schwarzen Wachen vorbeitrabte, verstummte er schlagartig.
,,Und hast du zufällig eine Idee wie wir sie jetzt da rausholen können?", brummte er mürrisch.
Erren nickte und blinzelte ihn triumphierend an. ,,Natürlich, was denkst du von mir? Jetzt wo du leider schon da bist, kannst du mir natürlich helfen, und heute Nacht die Wachen ablenken, dann wird es etwas einfacher für mich. Ich werde dann in die Burg eindringen und Faenja endlich befreien"
,,Aber ich will nicht nur eine Ablenkung sein! Ich bin doch nicht den ganzen Weg hier hergekommen, nur um mich abstechen zu lassen. Am besten..." Weiter kam er nicht. ,,Es ist mir scheißegal was du willst oder nicht! Ich habe dich nie um Hilfe gebeten, und wenn du keine Lust hast; Bitte! Aber dann verzieh dich und spiel woanders den Helden" fuhr Erren in zornig an.
Wütend warf Cameron den Kopf in den Nacken. ,,Schön, wie du willst! Dann geh doch verrecken! Ist ja sowieso nicht mein Problem!" Mit diesen Worten drehte er auf der Hinterhand um und stürmte davon. Erren seufzte und drängte sich noch weiter in den Schatten, als er die Stimmen zweier Pferde in seiner Nähe vernahm. Dieser bescheuerte Hengst machte mit seinem albernen Benehmen nur Probleme. Jetzt hatte er die Wachen aufmerksam gemacht, was für seine Mission sicher nicht von Vorteil war und sie wahrscheinlich sogar erheblich erschweren würde. Aber jetzt konnte er es auch nicht mehr ändern .
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Skulls || Erren FF
Fanfiction,,An jedem Vollmond zieht er mit seinen Kriegern umher und tötet Pferde. Er braucht die Köpfe für seine Sammlung, weil er glaubt, dass er dadurch noch mächtiger wird und irgendwann über alles herrschen kann" Dass es überall Gestörte gibt, weiß jeder...