,,Und was machen wir jetzt mit ihm?", fragte Cameron , nachdem sie dem Rappen noch eine genaue Wegbeschreibung entlockt hatten. ,,Ich bin dafür , dass wir ihn aus dem Weg räumen. Ich traue ihm nicht". ,,Und wenn wir Faenja nicht finden? Vielleicht brauchen wir ihn dann noch". Herausfordernd funkelte Erren Cameron an.
,,Und was dann? Willst du ihn laufen lassen damit er uns verpetzen kann?"
,,Natürlich nicht. Er wird hier bleiben. Und du wirst auf ihn aufpassen!"
Cameron schnaubte entrüstet. ,,Auf gar keinen Fall! Such dir wen anders rumkommandieren!"
Erren sah ihn nur ausdruckslos an. ,,Es geht mir doch nicht ums rumkommandieren. Ich habe einfach keine Lust auf nervige Anfänger wie dich aufzupassen. Anfänger machen ständig Fehler, und dass kann ich mir jetzt nicht leisten", meinte er kühl.
,,Ist das dein Ernst?!", fauchte Cameron wütend. ,,Immerhin habe ich die wichtigen Hinweise gefunden, während du mal so überhaupt nichts auf die Reihe bekommen hast!"
Sein Gegenüber zog hörbar die Luft ein. Beide funkelten sich einen Moment lang schweigend an. Die Luft war bis zum zerreißen gespannt.
Schließlich drehte Erren sich einfach um und ging. Was glaubte dieser Hengst eigentlich wer er war? Sollte dieser Vollidiot doch im Wald verrecken, das wäre ihm nur recht. Er kam allein zurecht!Erschrocken zuckte Faenja zusammen, als sie Schritte vor ihrer Zelle hörte. Kurz darauf wurde ein Schlüssel im Schloss umgedreht, und der Riegel vor der Tür zurückgeschoben. Ein großer Rappe, dessen Gesicht von einer mit zahlreichen Gravuren und Schnörkeln verzierten Panzerung bedeckt war, trat langsam in den kleinen Raum. ,,Hallo, meine Hübsche", begrüßte er sie und schenkte ihr ein schmieriges Lächeln. Die Fuchsstute jedoch legte nur die Ohren an und machte einen Schritt von ihm weg.
,,Aber, aber, nicht so abweisend". Der Rappe trat noch etwas näher , bis sie nicht weiter zurückweichen konnte, dann senkte er den Kopf und sah ihr tief in die Augen. Faenja schluckte. Dieser Hengst machte ihr Angst. Egal wir sehr sie versuchte den Blickkontakt abzubrechen, es gelang ihr nicht. Es war, als wäre ihr Körper eine Statue, in der sie gefangen war, und es der es kein Entrinnen gab. Plötzlich begann der Schwarze leise zu reden. ,,Mächte der Finsterniss, erhöret mich, Ahriman, den Meister der Seelen!" Dann fing er an, etwas in einer seltsamen, fremden Sprache zu murmeln, die Faenja noch nie zuvor gehört hatte. Doch je länger er das tat, desto stärker begann das Herz der jungen Fuchsstute zu schlagen. Ihre Muskeln begannen zu zittern, als ob jemand lauter Stromstöße durch ihren Körper jagen würde. Helle Blitze zuckten vor ihrem inneren Auge und plötzlich gab es nichts anderes mehr, als Ahrimans schwarze Augen. Einige Zeit verharrte sie so, sie hatte keine Ahnung ob es sich um Sekunden, Minuten oder Stunden handelte. Und dann war für einen Moment lang alles schwarz.
Als sie wieder zu sich kam , war Ahriman verschwunden. Zitternd rollte sie sich zusammen. Ihre Muskeln schmerzten, als hätte sie einen anstrengenden Fußmarsch hinter sich. Beuruhigt starrte sie zur Tür. Zuerst hatte sie diesen Hengst nur für verrückt gehalten, aber jetzt... So etwas hatte sie noch nie erlebt. Es war so beängstigend gewesen, als habe sie keine Kontrolle mehr über ihren Körper gehabt.
Sie wusste zwar immer noch nicht warum sie hier war, sie wusste nur, dass es nichts gutes verhieß und vor allem, dass dieser Hengst gefährlich war. Er war nicht normal. Er war nicht nur gestört, er hatte auch etwas an sich, von dem noch kein anderes Pferd je gehört hatte. Er war ein Teufel, der vor nichts zurückschrecken würde.
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Skulls || Erren FF
Fanfiction,,An jedem Vollmond zieht er mit seinen Kriegern umher und tötet Pferde. Er braucht die Köpfe für seine Sammlung, weil er glaubt, dass er dadurch noch mächtiger wird und irgendwann über alles herrschen kann" Dass es überall Gestörte gibt, weiß jeder...