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Wenig später saßen wir beide als Wölfe auf einem Hochhausdach und beobachteten die vielen Menschen unten auf der komplett überfüllten Straße.

Abartig.
Wer ist so dumm und geht noch raus, wenn da so viele andere ekelhafte Menschen rumrennen?

"Was tun wir hier?", fauchte Zak unzufrieden und leckte sich über die Pfote.
"Dieses Material tut meinen Pfoten nicht gu-..."

"Heul leise und schau nach Beute!"

Er rollte seufzend mit den Augen, senkte darauf wieder den Kopf und hielt so mit mir Ausschau nach...
Ach, werdet ihr und Zak noch sehen.

"Da!", bellte ich, als ich Beute erspähte und rannte deswegen auf die andere Seite des Daches, um so der sich bewegenden Beute folgen zu können.
"Siehst du sie?"

"Nox, was tust du nun...?", hörte ich Zak fragen, der sich danach neben mich stellte und mir einen fragenden Blick zuwarf.

"Komm einfach mit. Aber halt bloß deine Schnauze!"

Wir rannten auf der Feuerrettungstreppe nach unten, welche aufgrund unserer Krallen klackendene Geräusche von sich gab, die uns gefährlich hätten werden können, doch unser Opfer schien uns nicht zu bemerken, weshalb wir unsichtbar in den Schatten der Fasse verschwinden konnten.

"Lass mich's machen. Du bleibst hier!", flüsterte ich Zak zu, welcher schien, als würde er mir etwas zu knurren wollen, doch ich war schon längst näher an unsere Beute geschlichen.

Eine Frau.
Wahrscheinlich 40 oder so.
Komplett allein.

"Wann kommt sie bloß... Wann kommt sie...", murmelte sie leise vor sich hin und lief unaufmerksam auf und ab.

Mir kribbelte es in den Pfoten, einfach auf den Rücken der Frau zu springen und mit ihr und ihrer Kehle kurzen Prozess zu machen.
Oder ich brach ihr ihr Genick...
Es kann ja nicht anders als bei einem Beutetier sein.
Ich hab noch nie-... Ich meine, schon tausende von Menschen getötet. Also kann die nicht so schwer sein.

Wartet...
Eigentlich wollte ich etwas anderes sagen. Oder eher denken:
Bla Bla, kribbeln... Pfoten, bla... Rücken... ihrer Kehle... Ach ja.
Aber das wäre ja langweilig und ich muss für meinen Mate Show machen.
Das wollte ich sagen.

Deswegen huschte ich an den Anfang der Gasse, die an die volle und dreckige und menschenbefüllte Hauptstraße grenzte, verwandelte mich dort zum Menschen und lief langsam auf die Frau zu, welche sich eine Hand vor die Augen halten musste, um nicht von den hellen Straßenlichtern, welche in die dunkle Gasse leuchteten, geblendet zu werden.

"Ann? Bist du's?"

Zusätzlich hatte ich meinen Kopf gesenkt, sodass die Beute mein Gesicht nicht auf Anhieb erkennen konnte.

"Ann?", fragte sie wieder, doch nun mit einem zitternden Unterton in der Stimme, welcher mir nur zu gut gefiel.

"Ich bin nicht Ann. Nox, mein Name. Und das wird auch der sein, welchen du gleich schreien wirst", meinte ich lächelnd und zog den Dolch aus meinem Gürtel.

"Du bist nicht Ann! Und auch niemand ihrer Freundinnen!"

"Sagte ich doch gerade", murmelte ich augenrollend und trat mehr ins Dunkle der Gasse.
"Menschen können aber auch gar nichts..."

"I-Ich r-rufe die P-Polizei!", rief die Tusse stotternd und hielt ihre Hände in meine Richtung.
Sollte wohl eine Abwehrhaltung oder so sein.

"K-Keinen S-Schritt weiter!", fauchte sie, nachdem ich ihre "Drohung" ignorierte und immer weiter auf sie zu ging.

I'm not your Mate!Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt