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Erst zur Dämmerung betrat ich das Haus wieder, und machte mich auf den Weg, Zaks Duftspuren von heute morgen zu folgen.

Wieso?
Weil's so ist und jetzt Ruhe.

Blitzschnell sprang ich auf einen Baum, da ich Pfotenschritte gehört hatte und schaute mich um, als ich drei Wölfe erblickte, die zu Zaks Rudel gehörten.

"...Er... Anführer.... Luna... Mate...", verstand ich nur, weil die einfach viel zu leise redeten.

"Sprich lauter, Hund...", murmelte ich deswegen, aber natürlich war ich zu laut, weswegen die Köpfe der Wölfe in die Höhe schossen.

"Was war das?!", rief ein gelblicher Wolf und ließ seine Nase an den Boden sinken, während ein dunkelgrauer bellte, dass ich mich zeigen sollte.

Niemals. Spast.

"Da war doch nichts. Lasst uns weiter", schlug der Dritte im Bunde vor, eine dunkelbraune Wölfin.

Was könnt ihr eigentlich? Wollt ihr nicht mal nach meinem Duft schnüffeln?
Oder mal schauen, ob ihr irgendwas riecht?!
Genauso unfähig wie Zak...

Dem Anschein nach schienen die zwei Wölfe der Wölfin zugestimmt haben, da sie wieder im Dickicht verschwanden, worauf ich noch einen Moment wartete, bevor ich aus der Baumkrone sprang und schnell der Spur der Wölfe zu ihrem Lager folgte, da sie, wenn ich zu langsam wäre, durch den Regen, der wieder ein wenig stärker wurde,  wegewaschen werden würde.

Nach einer Weile kam ich an dem Lager des Dark-Rudels an, und ich konnte mich erinnern, dass ich schon mal hier gewesen war, doch ich hatte den Ort ein wenig anders in Erinnerung.

Das improvisierte Lager lag an einer Felswand, in dessen Wand Nischen lagen, in denen wahrscheinlich die Wölfe, welche sich gerade noch zahlreich vor der Wand befanden, schliefen.

Durch die Schatten, die jeder einzelne von ihnen warf, konnte ich erkennen, dass es langsam dämmerte – ein Vorteil für mich. Ich konnte einfach bis es Nacht war in dem Baum sitzen bleiben, die gehen schlafen, genauso wie ihr Alpha, den ich Schlaf umbringen.
Problem gelöst.

...Achso, hatte ich es noch nicht gesagt? Ich bring Zak um. So, jetzt wisst ihr's.

Eine Weile lang, eine laange Weile, saß ich in dem Baum, bis es langsam wirklich dunkler wurde und ich die zweite Phase meines genialen Plans einleiten konnte.

Fast unsichtbar kletterte ich vom Baum, verwandelte mich zum Wolf, wälzte mich darauf im Schlamm, damit mich die Köter nicht mehr rochen, schlich dann zur Felswand und kletterte, nachdem ich Zaks Geruch gefunden hatte, zu seinem Bau hoch.

Es war dunkel darin, doch meine Augen gewöhnten sich relativ schnell daran, sodass ich erkennen konnte, dass der Bau eng, die Decke nicht besonders hoch war und eine Ecken mit Moos ausgepolstert war, dem Geruch nach Zaks Nest und der Geruchsstärke auch er, weswegen ich langsam dort hin schlich, doch als ich einen genauen Blick darauf warf, erkannte ich, dass Zak nicht darin lag.

"Wie schön, dass meine Seelengefährtin mittlerweile allein zu mir kommt. Das erfreut mich, wirklich."

Erschrocken drehte ich mich um, als ich Zaks Stimme hinter mir hörte.

"Ich komme aus einem anderen Grund, als du dir denkst, Zacharias. Oder als du dir wünschst", erklärte ich dem Wolf vor mir kalt und zog es vor, ersteinmal nicht zu knurren.

"Bist du dir wirklich sicher, dass ich nicht weiß, aus welchem Grund du gekommen bist?", fragte er mich belustigt und setzte sich hin.
"Lass mich raten... Du wolltest mich umbringen, habe ich recht?"

Ich schnaubte nur leise, worauf Zak zu lachen anfing.

"Ich hatte natürlich recht. Also, meine liebe Nox, tu es."

"Was soll ich tun, Zacharias?", fragte ich, da ich es nochmal aus seinem Maul hören wollte.

Ihr wisst schon, schmeichelt meinem Ego und allem.

"Dein größter Wunsch, meine Liebe. Mein Tod, mein Blut in deinem Maul, meine Leiche unter dir, du weißt es doch selbst", zählte Zak auf, während er sich unbekümmert mit dem Hinterlauf am Ohr kratzte.

"Schön, dass es so offensichtlich war. Und jetzt? Machst du es mir so einfach und gibst dich kampflos geschlagen oder soll willst du den nach einem Kampf finden?"

"Zu viel Selbstsicherheit könnte dich umbringen, Mate. Bist du dir sicher, dass nicht eines Tages ich mit deinem Blut im Maul über deiner Leiche stehe?"

"Damit machst du mir keine Angst. Außerdem wirst du das niemals tun, da du vor mir den Tod finden wirst", erwiderte ich und stürmte danach auf Zak zu, welcher deswegen von dem meterhohen Wall fiel und sich das Genick gebrochen haben musste, weswegen ich zufrieden aus dem Bau sah...

...und ihn unten am Boden wohlbehalten stehen sah.

"Nicht nur du hast Tricks auf Lager, Nox!", bellte Zak mir zu, worauf ich nur zu lachen anfing.

"Du fühlst dich jetzt auch super schlau und total fähig, stimmt's?", fragte ich ihn, nachdem ich auch die Felswand heruntergesprungen war und nun vor ihm stand, während er sich wieder hin setzte.

"Nun greif mich an, Liebes. Deine Blutdurst ist doch nicht nach diesen paar lausigen Minuten flöten gegangen, oder?"

"Gut, wenn du unbedingt sterben willst", meinte ich schulterzuckend und begab mich in Angriffsposition.
"Aber sei froh, wenigstens ist es durch deine Ma-..."

Zak war plötzlich unter mich gerutscht und hatte mich umgeworfen, weswegen wir nun wie zwei Junge über den Boden rollten, bevor ich von ihm herunter sprang und ihn wütend anknurrte.

"Ich sagte nie, dass ich kampflos aufgeben würde, geschweige denn, aufgeben würde. Du bist meine Gefährtin und gehörst mir, ich werde dich nie wieder freilassen, Nox", sagte er kalt, und sein Ton kam mir ein wenig gestört vor.

Also dieses gefährliche gestört.
Sowas, was ich bin, aber eher durch den Größenwahnsinn gestört.

"Ich gehöre nichts und niemanden, Zacharias. Nicht dir, nicht den Menschen, niemanden. Merk dir das, Zacharias", erwiderte ich, während ich mich von ihrem Lager in den Wald entfernte.

Ein Abgang wie der große Zacharias.
Hust.
...Was ich jetzt tue, fragt ihr?
Ich weiß nicht, Haus wäre gefährlich, weil mich Zak überfallen kön-...

Schnell drehte ich ein Ohr nach hinten, nachdem ich ein Rascheln im Gebüsch gehört hatte, doch es war nur ein Eichhörnchen, was ich in meinem Augenwinkel erblickte, als es einen Baum nach oben kletterte und in dessen Krone verschwand.

...weil mich Zak überfallen könnte. Also ab zur guten alten Stadt.

I'm not your Mate!Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt