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Ich konnte die Nacht nicht schlafen.
Erstens, weil ich mir Gedanken über die anderen Werwölfe machte.
Zweitens, wegen Grund eins.

Und nun saß ich auf der Fensterbank meines Schlafzimmers und beobachtete den Wald, welcher nur durch das Mondlicht erleuchtet war.

Alles ruhig.
Gefällt mir nicht.

Ich stand auf, kletterte durchs Fenster über die mit efeubewachsene Steinwand aufs Dach und setzte mich dort auf dieses, welches mir nun als Boden diente, hin.

Der Mond schien hier heller, weswegen ich einen starken Drang den Mond anzuheulen hatte.
Doch ich durfte nicht.
Nicht, wenn Werwölfe in der Nähe waren.

Auf einmal sah ich einen Schatten in meinem Augenwinkel am Boden des Waldrandes entlanghuschen.

"Kommen die jetzt schon hier her?", murmelte ich leise vor mich hin, wechselte in die Wolfsform und schlich näher an den Rand des Daches, bedacht, keine Aufmerksamkeit auf mich zu ziehen.

"Hier. Riecht mal!"

"Ihr seid wirklich hier? Oh Mondgöttin, steh mir bei... Aber hier gibt's nicht zu riechen. Ich hab mich vorhin in Schlamm gewälzt, und mein Duft ist durch den modrigen Geruch der Villa nur schwer zu erkennen. Ha, Bastarde", lachte ich ganz leise vor mich hin und beobachtete weiterhin die sechs Wölfe, welche nun um mein Haus herumlungerten.

"Alter Duft. Hier ist nichts", meinte ein roter Wolf mit zu Boden gerichteter Nase, der gerade Westseite des Hauses beschnüffelte.

Unschlau, Bastard.

"Aber wir sind der Spur gefolgt. Irgendwo muss der Dreckskerl ja sein!", bellte eine gelblicher Wölfin und drehte sich zu ihren Gefährten, die aber kaum auf sie reagierten.

Wie schön. Sie denken, ich wäre ein Kerl. Nett.
Arschloch.

Plötzlich zuckte einer der Wölfe zusammen, während er seinen Kopf hochriss und probierte, in der Luft eine Spur zu wittern.

Hat der Anfälle, oder was...?

"Zeig dich, Wölfin! Ich kann dich riechen und spüren!"

Ich legte mir eine Hand auf den Mund, um nicht laut loszuprusten.

Wie will er mich bitte spüren? Also 'ne gute Drohung war das echt nicht.

"Wölfin! Komm heraus!"

Plötzlich durchfuhr mich ein Kribbeln, durch das mein kompletter Körper für einen Moment lang bebte.
Was zum....? Was war das?

"Du hast es auch gespürt, Wölfin! ich weiß es!"

Verpiss dich, Hurensohn. Ich weiß was das wird. Und das kann nicht sein.
Das brauch ich nicht.

"Wölfin, komm zu mir! Meine..."

"Sprich das Wort bloß nicht aus!", fauchte ich leise und spannte die Hinterbeine an.

"MATE!"

Ich sprang vom Hausdach und landete wie eine Katze auf allen Vieren vor den Wölfen, welche mich erschrocken anschauten und zu knurren anfingen.

"Hört auf", knurrte ein großer Grauer, worauf alle direkt verstummten, doch mich weiterhin böse ansahen.

"Meine Mate!", sagte der Graue und trat mit langsamen, manche würden sagen, eleganten Schritten auf mich zu.

Ich stellte nur mein Nackenfell auf und fletschte die Zähne, um ihn so von mir fernzuhalten.

Er soll sich wagen, mir noch näher zu kommen!

I'm not your Mate!Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt