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Knurrend beobachtete die schwarze Wölfin den grauen Wolf, welcher ihr jahrelang in ihren Träumen gefolgt war und nun lebensecht vor ihr stand.

"Ich hatte die ganze Zeit über recht...", fauchte sie und duckte sich an den nassen, kalten Boden, um ihrem Feind nicht viel Angriffsfläche zu bieten.

"Schön, dass du die ganze Zeit über recht behielst. Doch schließlich warst du doch zu naiv", sprach Zacharias, während er sich um sich selbst drehte, damit er sich schlussendlich auf den Boden setzen konnte, der direkt seine Hinterläufe mit Dreck und Schlamm beschmutzte.

"Ich war nicht naiv."

"Und was dann, Mate? Angst, hm?", fragte der graue Wolf, worauf die schwarze Wölfin ihn zornig anknurrte und sich auf ihn stürzen wollte, doch ein lautes Heulen in der Nähe der beiden Wölfe, welches schnell erwiderte wurde, unterbrach sie.

"Blade, Blade, Blade...", sagte Zak kopfschüttelnd und fing auch an zu heulen, was von mehr als ein Dutzend Stimmen erwidert wurde.
"Dass er unbedingt die Rudel miteinbeziehen muss... Wir hätten doch alles friedlich klären können.."

"Friedlich?!", bellte die Wölfin, bevor sie dann doch auf den grauen Wolf zu sprang, der mühelos auswich, sodass seine Angreiferin verfehlte und im Dreck landete, doch direkt wieder angriff.

"Ja, friedlich. Ohne Kampf, Blut und Wunden. Nur Sätze, Argumente und eine gute Diskussion, verstehst du?", schlug Zak vor, während er jeden Angriff seiner Mate abwehrte.

"Niemals! Ich werde dich umbringen!", bellte sie und schnappte immer wieder nach dem Pelz des Grauen, doch bekam nichts zu fassen.

Als die schwarze Wölfin keuchend vor dem grauen Wolf stand, hob er ihren gesenkten Kopf mit seiner Pfote an, sodass sie ihm genau in die eisblauen Augen sehen konnte, während plötzlich ein Blitz durch das Firmament zuckte, der sich in den Augen ihres Gegenübers spiegelte und ihn noch mächtiger, doch auch gestörter erscheinen ließ.

"Wir wollen beide nicht, dass es so endet. Stimmt's, Mate?"

"Mir ist egal, wie es endet, Zak, aber es soll enden", antwortete die Wölfin, worauf ein starker Windzug durch die Bäume zog, wodurch die beiden Wölfe wieder mit Regentropfen bedeckte Pelze bekamen.

"Ach, so ist das", erwiderte der Wolf, worauf die Wölfin fragte, was auch sonst auch sonst sei.

"Ich weiß nicht. Du hättest ja auch wieder eine Lüge erzählen können", antwortete Zacharias provozierend, bevor er den Kopf seiner Gefährtin los ließ, der direkt wieder kraftlos nach unten schnellte.
"Du bist doch so gut im Lügen, Nox."

"Ich habe nicht gelogen. Ich habe mit der Vergangenheit abgeschlossen. Mit dir, dem Peiniger meines Rudels, abgeschlossen. Doch plötzlich stehst du wieder vor mir", meinte sie, was durch einen Donner verstärkt wurde.

"Ich, der Peiniger deines Rudels... Ihr habt euch selbst in den Tod gestürzt. Ihr hättet einfach nicht auf deine pubertierende Schwester hören sollen. ...Hörst du diese wunderbaren Geräusche? Das ist das unterlegene Jaulen vom Blades Rudels, welches gerade erfahren hat, dass wir doch nicht so schwach sind, wie du meintest", meinte Zak, worauf auch Dakota ihre schwarzen Ohren spitzte und die Geräusche kämpfender Wölfe hörte, die darauf nur schwieg.

"Zum Glück tragen wir keinen Kampf aus, stimmt's, Liebes?", lachte der graue Wolf, was ihm schnell wieder verging, da sich plötzlich der weiße Wolf auf ihn stürzte.

"Du wusstest noch nie, wann es genug war, Zacharias", knurrte Blade, dessen grüne Augen nur so vor Zorn brannten.

"Und du wusstest noch nie, wann du mich und Vater hättest unterstützen sollen, Bruder", erwiderte Zak knurrend, weswegen Dakota die beiden Wölfe verwundert musterte.

I'm not your Mate!Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt