IX. Durst

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Jungkook Pov.

In einem Moment bin ich dabei den Raum zu betreten, doch plötzlich kann ich keinen klaren Gedanken mehr fassen. Ich blicke in Jisas Richtung und sehe nur noch wie sie ihre Halskette fortwirft. Dann nehmen meine Instinkte Überhand, ohne dass ich realisiere was geschieht.

Es riecht nach dem Salz von Tränen, Schweiß und etwas stechend Süßem. Blut. Fleisch. Mein Hals brennt, mein Herz rast, meine Sinne sind geschärft. Ich sehe alles ganz scharf und jeder Muskel in meinem Körper ist angespannt, bereit los zu rennen. Ich will der Erste sein, der diese mir unbekannte Delikatesse zu fassen bekommt. 

Ich renne los, alles rauscht an mir vorbei, schon stehe ich direkt vor ihr, ihr Blick voller Angst, ihr Körper zitternd, eine einfache Beute. Ihr unglaublicher Geruch zieht meine gesamte Aufmerksamkeit auf sich, ich will gerade nach ihr greifen als sie zu Boden geworfen wird. Jimin drückt sie an den Handgelenken zu Boden, dabei mir zuvorzukommen. Auch die anderen Nähern sich schnell. Während sie schreit, als könnte uns das aufhalten, stoße ich ein bedrohliches Knurren aus und schubse meinen Rivalen zur Seite. Auch ich halte sie nun fest, nähere meinen Kopf immer weiter ihrem Hals, möchte jeden Tropfen dieses Blutes meinen Hals herunterlaufen spüren. Mit jedem Zentimeter den ich näher komme spüre ich auch mein Blut mehr und mehr durch meine Adern pulsieren, ich bin nicht mehr aufzuhalten, die anderen reißen an mir, wollen dasselbe, doch ich gedenke nicht sie zu lassen. Ich öffne meinen Mund, lasse meine spitzen Zähne hervorblitzen und es bringt mich beinahe um den Verstand. Ich wollte noch nie etwas so sehr tun, wie das....

Was? Ich halte in der Bewegung an. Plötzlich ist alles verschwunden. Das Herzrasen, das Verlangen, der Geruch. Langsam löse ich mich aus meiner Starre, schaue auf und sehe, dass Sejin schweratmend neben mir kniet und ihre Kette in ihre Hand fallen lässt, deren Gelenk ich noch immer fest umklammert halte. Ruckartig lasse ich los, ihr Brustkorb hebt und senkt sich unglaublich schnell und sie starrt mich fassungslos und voller Furcht an. Was war nur in mich gefahren?

"RUNTER VON MIR! VERSCHWINDE! HAU AB! LASS MICH IN FRIEDEN DU MONSTER!", schreit sie drauf los.

Ich tue wie sie mir befahl ohne meinen Blick von ihr zu lassen, unfähig auch nur ein Wort zu sagen. Den anderen geht es wohl ebenso, denn es ist totenstill. Sie steht wackelig auf und sagt nichts, sieht niemanden an, stattdessen sieht sie nach unten. Eine Träne fällt zu Boden und als sie auf diesem auftrifft, ist es inmitten der Stille deutlich zu hören. Ohne aufzusehen stürmt sie zur Tür heraus und schließt diese mit einem lauten Knall.

Niemand ist fähig sie aufzuhalten, geschweige denn ihr hinterher zulaufen. Was war nur los mit mir? Ich hatte sie anfangs gar nicht bemerkt, erst als ich auf sie aufmerksam gemacht wurde. Ihr Geruch, kaum vorhanden, noch nie hat ein Mensch so wenig nach Blut geduftet wie sie, sie roch einfach neutral, nach nichts. Eigentlich perfekt, um mit uns zu arbeiten. Doch was war passiert? Ich konnte es mir nicht erklären...Plötzlich hat sie süßer gerochen als jeder Mensch zuvor, mehr Verlangen in uns ausgelöst als jeder zuvor.

In wenigen Sekunden hatte sie uns alle zurück in blutrünstige Raubtiere verwandelt.

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So das Kapitel ist etwas kürzer...wollte aber nicht noch mehr hereinbringen, als diese Szene. >~<

Ich bin nicht sicher ob ich öfter mal die Sichtweise ändern soll, wahrscheinlich eher nicht, hehe. ^-^'

Soll ich vielleicht als Bonuskapitel, dieses nochmal aus Jisas Sicht schreiben? Sagt mir bitte eure Meinung. Es werden übrigens eine Woche keine Updates kommen, da ich nicht da bin, für die wenigen, die das hier lesen. Trotzdem danke für jeden Leser. <3





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