Seit dem Moment als die Jungs eingetreten sind, gilt meine Aufmerksamkeit schon nicht mehr dem Geld in der Kasse, welches ich gerade im Inbegriff war, zu zählen. Doch nun kann ich nichts weiter tun als sie wie blöd anzustarren, allein ihr Aussehen und ihre Art sich zu bewegen scheint unmenschlich perfekt. Es ist nun nicht so dass ich ein ultra Fangirl bin, ich mag ihre Musik schon und höre sie ab und zu, aber ich hätte nicht erwartet, dass sie in der Realität eine so unglaubliche Aura haben. Zu meiner Enttäuschung würdigen sie mich keines Blickes und folgen einfach meinem Bruder zum nächstbesten Tisch.
Ich schnappe mir also acht Speisekarten und mache mich auf den Weg zu ihrem Tisch...wow von Nahem ist ihr Erscheinungsbild noch unwirklicher, sie wirken so makellos. Ich setze mein freundlichstes Lächeln auf und frage:" Was darf ich euch denn bringen?".
Keine Reaktion.
Sie reden einfach weiter und verhalten sich als wäre ich nicht anwesend...ignorieren die mich etwa?! Denken sie sie sind was besseres?! Kurz bevor ich mich aufregen kann, bestellt mein Bruder, deutet auf mich und sagt:" Wollt ihr nicht auch was bei meiner lieben Schwester bestellen?". Schlagartig drehen sich alle zu mir um und schauen mich schockiert an, als wäre ich ein Geist...sehe ich so schrecklich aus?
Als erstes findet Seokjin wieder seine Fassung und entgegnet:" Ach du bist also Sejin's kleine Schwester, er hat schon viel von dir erzählt. Ich hätte gerne...", so bestellen auch die anderen ihr Essen und ich gehe zurück hinter den Tresen. In der Zeit in der ich auf das Essen warte, beobachte ich die Jungs, sie und mein Bruder unterhalten sich konzentriert, doch ständig schaut einer von ihnen zu mir herüber, als würde er sicher gehen, dass ich noch da bin...eigenartig.
Nach einer Weile ist das Essen fertig und als ich auf dem Weg zu ihrem Tisch bin, fällt mir wieder auf wie mich ein anderer von ihnen eindringlich anschaut. Ich stelle das Essen ab und nehme die leeren Gläser mit, auf dem Rückweg spüre ich ihre Blicke in meinem Rücken, was ist hier nur los? Erst ignorieren sie mich vollkommen und jetzt schauen sie ständig zu mir, wieso machen sie mich auch so unsicher? Inmitten meiner Gedanken stolpere ich über meine eigenen Füße (..wie typisch für mich..) und lande samt Gläsern unweich auf dem Fußboden. Abgesehen von der Peinlichkeit dieser Situation, kommt noch hinzu, dass die Gläser in tausend Teile zerspringen und ich schon jetzt die wütenden Schritte meines Chefs aus dem Flur hören kann.
Ich will gerade aufstehen,um Handfeger und Kehrblech zu holen, als ich an meinem Zopf nach hinten zurück auf den Boden gerissen werde. Mein Chef steht neben mir, noch immer meine Haare fest im Griff und schreit drauflos:"Denkst du wir haben genug Geld, um es für neue Gläser rauszuwerfen?! Kannst du nicht wenigstens ein bisschen aufpassen und dein ohnehin schon winziges Gehirn anstrengen?! Mach das sofort sauber und zwar mit deinen eigenen Händen!". Er reißt mich an den Haaren wieder nach vorne und ich schreie kurz auf vor Schmerz.
"Hey!!", ertönt es in der anderen Ecke des Raumes und ich sehe wie mein Bruder angerannt kommt. Mit einer schnellen Handbewegung und einem unglaublich einschüchternen Blick bringt er den Chef dazu seine Hand von meinem Kopf zu entfernen, sodass ich aufstehen kann. Ohne ihn eines weiteren Blickes zu würdigen dreht Sejin sich um und ruft den Jungs zu :"Lasst uns gehen, in so einem Lokal möchte ich mein Geld nicht lassen." Ebenso rasch wie anmutig stehen die Sieben auf und bewegen sich in Richtung Tür, auch sie werfen dem Ladenbesitzer verachtende Blicke zu, bei denen selbst mir ein Schauer über den Rücken läuft.
Ich will mich gerade umdrehen, um Putzutensilien zu holen, als mein Bruder nach meinem Handgelenk greift und eindringlich sagt:" Du kommst auch mit, ich muss dringend mit dir reden." "Aber ich muss das noch sauber machen, schließlich ist es meine Schuld...", entgegne ich. "Du musst gar nichts mehr!", sagt er aufgebracht und zieht mich hinter sich her aus dem Laden. Die Jungs warten draußen, aber nachdem Sejin ihnen einmal zugenickt hat, was wohl ein Zeichen für " geht schon mal zurück" gewesen ist, machen sie sich allesamt auf den Weg zum BigHit Building. Mein Bruder allerdings bleibt bei mir und sieht mich eindringlich an, bis er schließlich anfängt zu reden.
" Wieso arbeitest du an einem solchen Ort? Die Bezahlung ist grottig und der Chef behandelt dich wie den letzten Dreck! Du hast was besseres verdient".
" Kann schon sein...", erwidere ich, "aber ich finde nun mal nichts besseres und ich will unseren Eltern nicht länger zur Last fallen." "
"Du fällst niemandem zur -", setzt er an.
"Es ist egal was du darüber denkst, ich möchte selbstständig meine eigene Wohnung finanzieren und mein Leben beginnen!", unterbreche ich ihn.
"Na gut, aber da du dir von mir nicht finanziell helfen lassen willst, habe ich ein anderes Angebot für dich. Und ich akzeptiere kein "Nein"...", sind seine letzten Worte, woraufhin eine lange Pause folgt.
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Vampires On Stage *pausiert*
FanfictionDer Gesellschaft fiel es schon immer schwer Neues zu akzeptieren und so ist es auch bei Vampiren. Doch wie könnte man sie unter die Bevölkerung bringen und bis zu welchem Grad kann dies unentdeckt bleiben... Kim Jisa, 20 Jahre alt, lebt NOCH bei ihr...