Chapter 4

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Wir standen eine gefühlte Ewigkeit so dar, bis Youngjae mich sanft von sich drückte.
«Du brauchst dich nicht zu bedanken» Er legte seine Hand an meine Wange. 
«Denn du bist etwas Besonderes für mich, Jiso. Und daher sollte dieser Abend auch etwas Besonderes werden.»
Verlegen schaute ich nach unten. 
Was soll ich denn darauf jetzt erwidern? So etwas Süßes hatte noch nie jemand zu mir gesagt. Oh Youngjae…du verdrehst mir gerade völlig den Kopf. Weißt du das…?
«Ich…Ich weiß nicht…»
«Ist schon ok. Du musst jetzt nichts sagen.» unterbrach mich Youngjae.
Ich schaute auf. Er lächelte mich an, doch ich sah, dass ich ihn verletzt hatte und es brach mir das Herz.
Ich wusste nicht was ich tun sollte, während ich ihn nur stumm ansah.
Ich begann also diese angespannte Stille zu zerbrechen.
«Erzählst du mir, woher du diesen Ort kennst?» fragte ich vorsichtig.
Er ließ seinen Blick einmal kurz über das große, flache Dach schweifen. 
«Zufall.» meinte er dann, fügte allerdings noch hinzu. «Ich komme hier öfter her, wenn ich mal Ruhe brauche.»
Ich verstand. 
«Also dein persönlicher Rückzugsort.»
«Ja, könnte man so sagen.»
«Dann danke, dass du ihn mir gezeigt hast.» 
Ich lächelte ihn liebevoll an, denn dafür war ich ihm wirklich sehr dankbar.
Youngjae erwiderte es traurig. Er wusste wahrscheinlich nicht mal, dass ich es bemerkte hatte, doch es tat weh. 
Verdammt! ich will nicht, dass er traurig ist.
Ich griff nach Youngjae’s Hand und er ließ sich von mir zu einer Art Betonblock ziehen. Ich warf meinen Rucksack darauf.
Er war ungefähr 20 cm größer als ich, daher war ich mir ziemlich sicher, ohne Hilfe dort nicht hoch kommen zu können, doch Ich probierte es trotzdem.
Ich stützte mich also auf die Kante und sprang hoch. Wie zu erwarten fand mein Fuß keinen Halt. Ich rutschte ab und mir entfuhr ein «Autsch!».
«Hast du dich verletzt?» 
Youngjae nahm meinen Unterarm und betrachtete ihn. Eine rote Schramme zog sich einmal quer darüber. 
«Es geht schon, ist nur ein Kratzer.» winkte ich ab.
Er erwiderte nichts. Stattdessen kniete er sich einfach vor mich hin und schlang seine Arme um mich. Er war nun auf einer Höhe mit meinem Bauchnabel. Einen kurzen Moment geschah nichts, doch dann stieß Youngjae sich vom Boden ab und ehe ich mich versah, hatte er mich auf den Block gehoben.
Von hier oben hatte man einen unglaublichen Blick über Seoul. Die Sonne schien immer noch in ihrem herrlichen Orangeton und wärmte mein Gesicht.
Ich merkte wie Youngjae zaghaft mein Fußgelenk umfasste.
Er seufzt tief und sein Kopf legte sich in meinen Schoß.
Gott ist er süß…
Ich fuhr ihm durch die Haare und er seufzte noch einmal.
«Youngjae» ich hatte mich vorn über in seine Haare gekuschelt. 
«Dieser Abend mit dir heute bedeutet mir sehr viel. Du hast mir etwas Besonderes gezeigt, das ich mein Leben lang nicht mehr vergessen werde.» Ich hob meinen Kopf, um noch einmal tief durchzuatmen. Das, was ich jetzt sagen würde, würde mir echt schwer über die Lippen gehen. «Ich…» setzte ich an, doch da hob Youngjae auch auf einmal seinen Kopf.
Mist! Ich habe gehofft, er würde einfach liegen bleiben und mich nicht ansehen. Es fällt mir ja auch so schon unglaublich schwer. 
Doch jetzt ging es nicht anders. Ich sah ihn mit geröteten Wangen an.
«Mir ist mittlerweile etwas klargeworden.» begann ich erneut. «Seit du mich am Nachmittag abgeholt hast, ist mir die ganze Zeit komisch. Ich bin nervös, meine Hände schwitzen und mein Magen spielt verrückt. So ein Gefühl hatte ich noch nie, noch bei keinem anderen Jungen, außer bei dir. Ich wusste einfach nicht, was das zu bedeuten hat oder was du mit mir gemacht hast, dass ich mich so fühle.
Doch jetzt ist es mir klar geworden…Youngjae…ich habe mich in dich verliebt.»

Pain of Love [abgebrochen] Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt