"Wir könnten einen Film anschauen", schlug Kathleen vor, als sie gelangweilt auf der Couch saßen und nicht wussten, was sie tun sollten. Sie hatte die beiden inzwischen wieder gefunden, nachdem sie sich aus Timos Zimmer gestohlen hatte. Die Tatsache, dass er sie in den Schrank gesteckt hatte, als er hörte, dass seine Freundin kam, fand sie schon seltsam genug, aber dass er sie völlig ignoriert hatte, nachdem Emelie wieder gegangen war, das war in Kathleens Augen ziemlich armselig. Timo hatte sich wieder auf sein Bett gelegt, und so getan, als gäbe es sie überhaupt nicht.
Inzwischen hatte Ana ihr bereits das ganze Haus gezeigt, und sie wusste nun auch wo sich die Toiletten befanden. "Ich verzeihe dir den Vorschlag einen Film zu schauen, weil du neu bist, und weil ich dich gut leiden kann, aber wir schauen niemals, nie, nie, nie einen Film bei einem Mädel Abend an. Dann können wir gleich alle daheim bleiben", antwortete Ana, schärfer als geplant.
Kathleen verstand sie zwar nicht, denn sie wusste, dass man auch bei einem Film sehr viel Spaß haben konnte, aber sie ließ Ana ihren Willen. Es entsprach einfach nicht Anas Typ, still vor einen Fernseher zu hocken. Sie wollte sich bewegen. Emelie rollte mit den Augen, darauf bedacht, dass Ana es nicht sehen konnte und Kathleen verstand. Man durfte Anastasia nicht so ernst nehmen, sie meinte es nicht so.
"Dann lass uns eben fortgehen. Alles ist besser, als hier doof herumzusitzen. Bei Jana ist heute eine Poolparty. Dann lernt Kathleen auch ein paar andere Leute kennen", schlug Emelie jetzt vor, und der Vorschlag wurde von den anderen begeistert aufgenommen. Ana sinnierte schon, was sie anziehen würde, und Kathleen jubelte innerlich auf. Ihr Vater würde vor Wut schäumen, aber sie war der Meinung, dass er das verdient hatte, nach dem Vorfall in der Schule, wo er sie beinahe bloßgestellt hatte.
"Dann frage ich Timo ob er mitkommt", meinte Ana und Kathleens Vorstellungen, sich bei ihren Vater zu revanchieren, rückten in den Hintergrund. Mit Timo und Emelie auf eine Party. Sie wusste nicht ob ihr das gefiel. Trotzdem hatte sie keine Möglichkeit Emelie daran zu hindern, ihn mitzunehmen, ohne sich selbst zu verraten.
-
Eine halbe Stunde später saßen sie alle im Auto und fieberten der Poolparty entgegen. Emelie war neben Timo die einzige, die bereits einen Führerschein hatte und führte die Gruppe zu Janas Anwesen. Ana hatte sich, ohne Kathleen die Möglichkeit zu lassen, auf den Beifahrersitz gesetzt und jetzt musste Kathleen wohl oder übel neben Timo Platz nehmen. Innerlich verfluchte sie ihr Schicksal dafür.
"Warum seid ihr so still da hinten?", fragte Ana, nachdem im Auto ein peinliches Schweigen entstanden war. Kathleen errötete bei dieser Frage und ertappte sich dabei, Timo einen kurzen Blick zuzuwerfen. Schnell schaute sie weg und wandte ihren Blick auf ihre Fußspitzen. Timo hatte es trotzdem gesehen und ein leichtes Lächeln stahl sich auf seine Lippen, verschwand jedoch einen Augenblick später wieder. Zum Glück bog Emelie in diesen Moment auf den Parkplatz ein und ersparte so den beiden, zu antworten. Das Anwesen von Janas Familie war bei weitem nicht so riesig wie das der Singer, aber trotzdem extrem beeindruckend.
"Sind hier, in der Stadt, alle Häuser so riesig?", fragte Kathleen überwältigt und sah Ana fragend an. "Nein nicht alle, aber viele", antwortete ein Junge fröhlich, der sich gerade eben zu der kleinen Gruppe gesellt hatte. "Ich bin Lukas", stellte er sich anschließend vor und streckte Kathleen seine Hand hin.
"Lukas ist ein guter Freund von Timo", klärte Ana sie auf und machte sich anschließend auf den Weg, um Jana zu begrüßen, die anderen folgten ihr.
Kathleen fand die Party ziemlich lustig und entspannt. Ihre Gedanken, die andauernd um Timo kreisten, ertrank sie mit Alkohol, der ihr eine perfekte Lösung in ihrer Lage schien. Ziemlich angeheitert tanzte sie so auf der provisorischen Tanzfläche im Wohnzimmer mit Lukas, eng aneinander geschmiegt. Er bot ihr auch eine willkommene Ablenkung, die sie jetzt so dringend brauchte. Trotzdem konnte sie es nicht vermeiden, ein paar Mal in Timos Richtung zu schauen. Warum nur hatte er so eine große Anziehungskraft auf sie. Obwohl sie jemand anderen so nahe war, konnte sie es nicht richtig genießen, weil sich ständig Gedanken über Timo und diesen Kuss einschlichen.
Nach einer Weile schlug Lukas vor, hinaus in den Pool zu gehen. Kathleen war schon zu betrunken um abzulehnen, was sie im nüchternen Zustand mit Sicherheit getan hätte und so folgte sie ihm. Im Bikini, den sie unteren Sachen getragen hatte, ließ sie sich ins Wasser gleiten und Lukas folgte ihr. Im Pool zog er sie dann näher zu sich heran und versuchte sie zu küssen.
"Lass das Lukas, ich will das jetzt nicht", Kathleen fühlte sich unfähig etwas gegen Lukas seinen Annäherungsversuchen zu unternehmen. "Komm schon Schätzchen, wir hatten doch so viel Spaß miteinander", murmelte er und kam ihr mit seinen Lippen gefährlich nahe. "Hör bitte auf", verzweifelt versuchte sie den Kopf wegzudrehen, aber erfolglos.
*********************
Ich würde mich sehr über ein paar Votes und Kommentaren freuen. Das Bild, das ich dieses Mal hochgeladen habe ist von der Party :DD Nächstes Kapitel werde ich aus der Sicht von Timo schreiben xD
DU LIEST GERADE
Der Bruder meiner Freundin
Teen Fiction"Was machst du hier? Mein Vater ist daheim, er darf dich nicht sehen, du weißt ja warum," überrascht sah sie Timo an. "Ich weiß, aber er wird mich nicht sehen. Und wenn doch, sage ich einfach, dass ich wegen Ana hier bin. Freust du dich nicht mich...