Kapitel 7 ~ Immer wieder Timo

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Timo

'Was macht Lukas da? Sieht er denn nicht, dass Kathleen nicht von ihm geküsst werden will? Er sollte sie besser in Ruhe lassen'  wütend stürmte Timo auf den Pool zu und schrie seinen Freund an: "Verdammt Lukas! Was zur Hölle machst du da? Merkst du nicht, dass Kathleen das nicht will?" Sein Gesicht war vor Wut und Empörung rot angelaufen. Beide, sowohl Lukas, als auch Kathleen sahen verwirrt zu ihm hinauf. 

"Kumpel, was geht dich das an? Sonst schert es dich doch auch einen feuchten Kehricht, was ich mit den Mädchen so treibe", antwortete sein Freund und bemerkte dabei nicht, dass Kathleen die Gelegenheit nützte, wieder aus dem Pool zu kommen. Timo dagegen hatte es sehr wohl bemerkt und lies seinen Freund ohne Antwort im Pool zurück, um Kathleen zu folgen. Diese schwankte zu einen der Liegestühle, die rings um den Pool aufgebaut waren und zog sich wieder ihr Kleid über. Man merkte, dass sie eindeutig zu viel getrunken hatte, auch wenn man es nicht so genau wusste, wie Timo. Er hatte sie den gesamten Abend lang beobachtet und darauf geachtet, dass sie keine Probleme bekam und auch gemerkt, wie viel sie getrunken hatte. Bis zu den Vorfall mit seinen Freund war das Beobachten zwar nicht nötig gewesen, im Nachhinein war er trotzdem extrem froh, dass er das getan hatte.

Anschließend folgte er Kathleen nach draußen und fragte sich was sie vorhatte. Sie bemerkte offensichtlich nicht, dass er dicht hinter ihr war, und so taumelte sie in Richtung der geparkten Autos. Anscheinend hatte sie erst jetzt bemerkt, dass sie alleine nicht nach Hause kam und auf Emelie würde warten müssen. Sie griff sich auf die Stirn und begutachtete Emelies Wagen.

"Ohhh, verdammt!! Was mache ich denn jetzt, was mache ich bloß? Wie soll ich denn heim kommen?" hörte er sie stöhnen und sah wie sie verzweifelte Blicke zum Haus zurückwarf. Dabei hatte sie offensichtlich auch Timo bemerkt und erstarrte in der Bewegung. Einen Augenblick später hatte sie die Kontrolle über ihren Körper zurück und sah sich panisch nach einen Fluchtweg um. Er erkannte, dass ihr der Gedanke missfiel, alleine mit jemanden hier draußen zu sein, nach dem, was gerade erst drinnen passiert war.

 "Alles ist in Ordnung, ich habe dich vor Lukas' Annäherungsversuchen gerettet, schon vergessen", Timo versuchte die Situation noch irgendwie zu retten. Und es funktionierte tatsächlich. Kathleen wurde ruhiger und sie entspannte sich wieder. Fast hatte er das Gefühl, sie würde seine Anwesenheit genießen und er vermutete den Grund dafür zu wissen. Er verfluchte seine eigene Dummheit, wie schon so oft heute abend. Warum hatte er sie geküsst? Das hatte gegen alle Vorsätze verstoßen, die er selbst gehabt hatte. Damals war er doch entschlossen gewesen, bis zu seinen 20. Geburtstag sich für kein anderes Mädchen zu interessieren, als für seine Schwester und für Emelie. Er hatte es sogar geschafft seinen Vater weiszumachen, dass er sich tatsächlich in sie verliebt hatte, und er dufte einfach nicht zulassen, dass Kathleen all das wieder zerstörte.

Aber um ehrlich zu sein, er fand Emelie nicht einmal besonders nett. Sie war ihm einfach zu unnatürlich und aufgesetzt. Bei ihr hatte er immer das Gefühl, dass sie dachte sich verstellen zu müssen, um gut anzukommen. Timo wusste, dass es nicht recht war, Emelie so anzulügen, auch wenn ihm nicht so viel an ihr lag. Sobald sie alles über seine Lügen herausfand, würde sie ihn hassen, und das zu recht. Was er mit ihr machte, war nicht nur unrecht, sondern gemein, und das wollte Timo ganz bestimmt nicht sein. Er nahm ihr die Möglichkeit sich in jemanden anderen zu verlieben, der sie auch wirklich mochte. Aber er hatte nun einmal keine andere Wahl, wenn er die Firma seines Vaters übernehmen wollte, und das wolle er definitiv. Er hatte es immer schon gewollt, und sich als Kind geschworen, alles dafür zu tun, damit sein Vater sie ihn irgendwann führen ließ.

Das Geräusch von Schuhen, die auf ihn zukamen, schreckte ihn auf und holte ihn zurück in die Realität. Er hatte Kathleen völlig vergessen, die jetzt auf ihn zusteuerte. Nein, eigentlich ging sie nicht zu ihm, sondern an ihm vorbei, zum Haus.

"Warte, wo willst du hin?", Timo runzelte die Stirn. Was machte Kathleen da? Ihm fiel auf, das sie noch nichts zu ihm gesagt hatte und er fragte sich, ob er irgendetwas falsch gemacht hatte.

„Kathleen?“, er versuchte es noch einmal, und fragte sich, ob es ihr vielleicht die Sprache verschlagen hatte. Mittlerweile hatte sie aber bereits fast Janas Anwesen erreicht und Timo rannte hinter ihr her.

„Warte doch bitte Leena, was habe ich denn gemacht, dass du ganz offensichtlich so sauer auf mich bist?“

Der Bruder meiner FreundinWo Geschichten leben. Entdecke jetzt