Kapitel 1

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Werde ich gut genug sein?
Was ist wenn ich total versage?
Ist das Komma ander richtigen Stelle?
Herr Gott bitte las mich schlafen. Ich lege mich auf den Rücken und drehe meinen Kopf Richtung Wecker und linse auf die Ziffern. Mein Herz fängt an schneller zu schlagen. Schon bald sitze ich im Flugzeug nach Big Apple. Ich kralle mich fest an mein Kopfkissen und fange an mit meinen Beinen, um die Nervosität abzuschütteln, wild umher zu strampeln.
Aber meine Nervosität fällt leider nicht von mir ab wir die Bettdecke von meinem Bett. Jetzt liege ich da, ohne meine Bettdecke und denke schon wieder über jedes blödes Szenario nach das mit passieren könnte.

Als es dann endlich Zeit wird aufzustehen stolpere ich etwa 3 mal über meinen Koffer der auf dem Boden liegt und darauf wartet das ich ihn voll packe. Wieder und wieder gehe ich meine Zweiseitige Checkliste durch. Das wichtigste habe ich als erstes eingepackt: mein Laptop und mein USB-Stick. Darauf befindet sich mein Skript, das vielleicht mal ein echtes Buch wird. Als ich alles nochmal durchgehe bin ich mir sicher das ich alles eingepackt habe. Hoffe ich zumindest.
„Bist du fertig?" Meine Zimmertür geht auf und mein Stiefvater kommt rein.
„So gut wie. Ich suche nur noch mein Rucksack."
„Meinst du den hier?" Mac deutet mit einem Finger zu mein Rucksack der unter meinem Bett liegt.
„Ja genau, danke."
Er lehnt sich an den Türrahmen und sieht mir dabei zu wie ich mein Rucksack aus seinem Versteck hervor nehme. Er sieht aus als möchte er noch was sagen aber er stösst sich vom Türrahmen ab und geht die Treppe wieder runter.
Schnell schiebe ich doch noch mein Laptop in mein Rucksack, ich habe lieber meine wichtigsten Dinge nahe bei mir und vielleicht fällt mir noch spontan eine Verbesserung die ich an meinem Skript ändern kann. Dann binde ich noch meine Haare zu einem Knoten zusammen und rausche mit meinem Gepäck die Treppe hinunter.
Unten stelle ich mein Koffer neben die Haustür und renne nochmals die Treppe hoch. Ich habe meine Einladung zum Schreibkurs vergessen. Wäre vielleicht besser, wenn ich sie mit nehme.

Dann endlich, steigen wir ins Taxi auf den Weg zum kleinen Flughafen. Das kahle grüne Schottland zieht an mir vorbei wie im Film. Den Rucksack drücke ich an meine Brust um die wieder aufkommende Nervosität zu besänftigen.
Ich kann das. Ich kann das. Ich kann das.
Immer wieder sage ich diese drei Wörter, in Gedanken, zu mir selbst. Mentalestrainig, es soll auch zu einem positiven Ergebnis führen wenn man es oft genug macht. Ich hoffe es ist so.
„Alles gut bei dir?" Meine Mum legt mir ihre Hand auf mein Oberschenkel und streicht beruhigend hin und her.
„So weit so gut." murmle ich.
Eigentlich habe ich voll schiss. Aber die Menschen wollen nicht immer die Wahrheit hören, wie es einem wirklich geht. Sonst müssen sie ja nachfragen und höflich sein und das Jammern der Menschen ertragen.
Sie lächelt mich an und widmet sich wieder meinem kleinen Bruder. Das wird sein erster Flug sein, noch dazu ein Langstrecken Flug. Er plappert schon die ganze Zeit davon die Wolken zu berühren und wie sie wohl schmecken. Wenn er wüsste!
Wieder schaue ich aus dem Autofenster. Die schottische Landschaft zieht an mir vorbei bis wir an den kleinen Flughafen ankommen. Er ist nicht gross und daher gut überschaubar. Leider konnten wir keinen Direktflug mehr buchen, daher müssen wir einen Umweg... fliegen.
Ich halt den einen Riemen meines Rucksack fest, mit der anderen ziehe ich mein Koffer hinter mir her. Meine Mum geht vor mir und neben ihr geht Mac der Will auf den Schultern trägt. Hastig durchqueren wir den kleinen Flughafen, geben unser Gepäck auf und gehen durch die Sicherheitskontrolle.
Nach eineinhalb Stunden stehen wir vor unserer Maschine und warten bist wir reingelassen werden. Schlanke und hübsche Hostessen begrüssen uns mit einem freundlichen „willkommen an Bord" und einem netten Lächeln.
In der Mitte befinden sich unsere Sitzplätze und ich setzte mich auf den Sitz am Gang und mein Bruder neben mir. Meinen Rucksack verstaute ich unter dem Sitz vor mir.
„Alles gut, Kumpel?" frage ich meinen Bruder und helfe ihm dabei sich anzuschnallen. Er nickt nur. Will ist um seine Nase etwas bleich geworden, wie ich gerade bemerkte. „Willst du zu Daddy?" Als Antwort kommt nur ein piepsiges „Mhm" aus ihm heraus. Also schnalle ich ihn wieder los und reiche ihn Mac.
Ich Rutsche einen Sitzplatz rüber und meine Mum setzt sich neben mich.

Meine Nervosität kommt wieder zurück und ich probiere schnell an etwas anderes zu denken. Schon viel mal habe ich mir überlegt, was über mich stehen würde, im hintersten Teil eines Buches, dort wo der Autor kurz vorgestellt wird.
»Cara Macbell ist eine schottische Autorin die das Gefühl hat etwas grossen schreiben zu können. Sie hat den Abschluss in Literatur und ist total peinlich in der Öffentlichkeit. Ihre Eltern haben sich scheiden lassen als sie 2 war, ihre Mutter heiratete wieder. Ihre Familie verdient ihr Geld mit einer Whiskybrauerei die schon seit Generationen besteht. Ausserdem ist Cara ehrlich und tritt gerne mal in Fettnäpfchen. Nicht zu vergessen lacht sie gerne mal dann, wenn es unangebracht ist.«

Mum würde jetzt sagen, ich solle nicht so streng zu mir selbst sein. Aber es ist halt so! Lustige und nicht so lustige Situationen kommen mir in den Sinn, die mir widerfahren sind und ich fange an zu grinsen.
Das Flugzeug beginnt zu rollen und fährt zur Startbahn.
„Okay jetzt gibt es kein zurück mehr, Cara" sage ich zu mit selbst.
Meine Mum nimmt meine rechte Hand und drückt sie fest. Es kommt alles gut... es wird alles gut kommen.
Das Flugzeug rollt jetzt immer schneller voran bist es abhebt. Ich fange an wie wild auf meinem Kaugummi herum zu kauen, damit ich den Druck ausgleichen kann und konzentrierte mich auf das angenehme kribbeln im Bauch.

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