~Was wollte der Wolf mir mit dieser Vision zeigen? ~
Immer wieder wiederholte sie die Frage in ihrem Kopf und es sind viele Fragen auf denen sie Antworten suchte. Ihr Körper zitterte noch immer und sie hatte es schwer sich auf die Gegend zu konzentrieren. Die Sonne war nun untergegangen und das einzige Licht war das des Mondes welcher blass zwischen den Wolken schien.
Immer wieder blieb der Hirsch stehen da er den Weg nicht erkennen konnte.
Rhaask jedoch konnte alles klar und deutlich sehen. Sie konnte das Leuchten der Zirpen in noch so weiter Ferne sehen, die Rehe welche in den Sträuchern und einzelnen Bäumen ein Versteck suchten. Mäuse huschten durch die Gräser und über die glatten Steine welche den Weg bedeckten. Eulen beobachteten dieses Geschehen und warteten geduldig darauf dass die Mäuse einen Fehler machten.
Rhaask richtete ihre Aufmerksamkeit auf eine große alte Eiche, deren schweren Äste bis zum Boden bis zum Boden gingen.
Der Hirsch bemerkte ihren Blick und folgte diesem, ging zwischen den Ästen hindurch und beide gelangen in eine Höhle aus Geäst und Blättern. Rhaask stieg ab und zupfte ein paar der großen Blätter.
„Hier werden wir bis zur Morgenröte ruhen. Sammle Kraft und erhole dich."
Mit diesen Worten setzte sie sich hin und beobachtete das stolze Tier wie es sich einen guten Platz zum schlafen suchte. Den Hirsch zu beobachten erfreute sie und gab ihrem Herz ein warmes Gefühl. Sie nahm ihren Speer vom Rücken , strich über seine Verzierungen und legte ihn neben sich. Sein Silber hatte unter den zwischen den Ästen schimmernden Mondlicht ein märchenhaftes Glänzen.
Rhaask drehte sich von ihm weg und schloss ihre Augen. Sie lauschte der Nachtigall und fragte sich wo ihr Rabe sei. Doch war sie zu müde und schlief mit dieser Frage ein.
-
Eine zarte Hand fuhr über ihre Wange und weckte sie aus ihrem tiefen Schlaf.
Sie erkannte die Wärme und würde sie immer erkennen. Es war die Hand der Sonne.
Rhaask öffnete die Augen, gähnte, stand auf und streckte sich.
Sie hörte das zufriedene Schnauben des Hirsches und ging dem Klang nach.
Die dicken Äste der Eiche ließen sich nur schwer beiseite schieben doch schaffte sie es sich hindurch zu drängen. Draußen angekommen begrüßte sie ihr Begleiter fröhlich und sprang voller Elan in die Luft.
„Bleib mal ganz ruhig und spar dir deine Kraft", lachte Rhaask.
Sie blickte zum Himmel hinauf und ließ anschließend ihren Blick über die karge Wiese streifen. In der Nähe waren dicke Spuren von einem Fuhrwerk zu sehen.
Es musste in der Nacht hier vorbeigekommen sein. Sie überlegte kurz.
„Folge den Spuren. Wir beide wissen dass du es zu gerne willst. Du willst sie einmal von nahem sehen. Die Stadt. Den Lebensraum der Menschen." er sagte dies in einem lockenden Ton.Und er hatte recht. Rhaask wollte nur zu gerne einmal solch eine Stadt von nahem sehen. Doch es birgte zu viele Gefahren.
Sie könnten gesehen, angegriffen oder gar gefangen werden.Doch ihre Neugier siegte gegen all die Gefahren und Warnrufe.
„Bleib hier und warte. Wenn du etwas hörst verstecke dich. Ich werde bald zurück sein." Rhaask strich durch sein Fell und legte ihren Kopf an seinen. Er nickte und lief zur Eiche zurück. Rhaask blickte ihm stumm nach und drehte sich zu den Spuren.
Ihr Herz pochte aufgeregt. Doch sie wollte es so unbedingt sehen.
-
Die Spuren führten durch einen kleinen Wald mit halb vertrockneten und abgeschlagenen Bäumen. Ein Werk der Menschen.
Sie achteten nicht auf die Natur und nahmen sich was sie wollten.
Keine Tiere waren zu sehen und natürlich waren hier auch keine Fabelwesen. Es wäre hier für sie zu gefährlich... so nahe der Menschen.
Rhaask achtete auf jeden ihrer Schritte und jede Bewegung der Schatten.
Einfach auf alles. Sie durfte sich keinen Fehler erlauben.
Der Geruch von Öl und Benzin stach in ihre Nase.~Ich muss ganz nah sein. ~
„Du hast Angst." Er lachte.
~Ich muss mich konzentrieren. ~
„Natürlich musst du das. Doch nun hast du schon meine Augen. Du kannst jede Einzelheit des Waldes erkennen. Du kannst keinen Fehltritt machen."
~Ich muss auch riechen und hören. Den Wind fühlen. Die Mechatrons könnten mich riechen bevor ich sie sehe kann. ~
„Ich verstehe dich Menschenrasse nicht. Sie ist so schwach." ,
Mit diesen Worten hatte der Wolf sogar recht. Doch sie musste jetzt aufpassen und durfte sich nicht ablenken lassen.
„Lass mich raus. Dann kannst du dir die Stadt ohne Sorge ansehen."
~Ja weil du jedes Leben dort auslöschen würdest. Vergiss diesen Gedanken ~
Sie verließ den Wald und trat auf ein weites Feld. Ihre Augen hafteten auf eine einzige Sache.
Eine Stadt komplett aus Kupfer. Selbst von dieser Entfernung konnte sie dieses Metall erkennen. Es glänzte und schien doch matt. Ihr Körper war starr.
Die Stadt war interessant, auf ihrer Art schön und doch bedrohlich.
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Rhaask ~ Im Bann des Wolfes
Fantasy"Verzeih mir", flüsterte sie und rammte sich den silbernen Speer tief in ihre Brust. Diese Geschichte erzählt von einer Welt, in der die Fabelwesen gegen die Menschen und deren Maschinen im ständigen Krieg sind. Ein Mädchen namens Rhaask wurde in di...