15. Gefangen

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Mürrisch blickte er zu den Wolken hinauf zwischen denen die Eule flog.
Er hatte mit ihr noch kein einziges Wort gewechselt seit dem sie ihn gefunden hatte.
Warum auch?  Er hatte ihr, außer dem, dass er ihn bald zerfleischen wird, nichts weiter zu sagen. Und dass wusste der Magier schon seitdem dies alles begann.

Eine Nacht war vergangen und ein neuer Tag hatte begonnen. Sie vergingen an diesem Ort furchtbar schnell und doch quälend langsam.
Die Zunge hing schlaff aus dem Maul des Wolfes. Speichel tropfte auf den weiß glitzernden Schnee. Er war die Nacht ohne Pause gelaufen, denn dies war für jene, welche Schwäche zeigten. Und für jene welche keinen Willen hatten.
Und diesen hatte er. Auch wenn die Schwäche von Rhaask an seiner Kraft zog.
Manchmal schien sie nahezu an ihm zu saugen wie ein Neugeborenes an der Brust seiner Mutter. Oft ärgerte ihn dies. Doch hatte er genug Stärke und Macht um sie beide zu nähren. Und so ließ er es zu, denn desto mehr sie von ihm nahm, desto einfach wird es sie zu verschlingen.

In jener Nacht hatte es einen schwachen Schneesturm gegeben welcher den Weg noch mehr erschwert hatte. Der dicke Schnee, welcher auf den Ästen der Tannen lag, ließ sie unter seiner Last ächzen und brechen. Seine Pfoten und Pranken gruben sich tief in die weiße, kalte Masse.
Rak'Sha stieg auf die Spitze einer Anhöhe.  Von dort aus konnte er besser eine Fläche der Landen des Nordens überblicken.  Erst jetzt fiel ihm auf wie prächtig und groß doch das Nordreich war. Und doch war es auch so tödlich und irreführend. Nicht viele wagten sich in dieses kalte Reich und noch weniger kamen wieder zurück.

Das vor ihm liegende Stück Land war mit Tannenwäldern bewachsen, welche mit der weißen, kalten Schönheit bedeckt waren. Ein vereister Bach zog sich durch die weiße Landschaft und die Sonne ließ die Oberfläche des Eises funkeln sowie glitzern.
Auch dieses kalte und grausame Reich hatte schöne, sowie faszinierende Seiten.

Um zu der Hexe zu gelangen musste er diese Wälder durchqueren

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Um zu der Hexe zu gelangen musste er diese Wälder durchqueren.
Ein zu schwerer Weg für eine junge Frau und ein noch schwerer wenn man dumm genug war sich zu verirren.

Wieder blickte er zu der Eule hinauf. Sie flog über ihm ihre Kreise und schien abwesend. Uninteressiert an dem Wolfe und an dem was er tat.
Doch Rak'Sha wusste nur zu gut, dass dieses Federvieh ihn ohne Unterbrechung beobachtete.  Jede Bewegung. Jeden Schritt. Jeden Atemzug. Es widerte ihn an.
Am liebsten würde er ihn vom Himmel holen und elendig im Schnee verrecken lassen.
Oder gar an die Kreaturen des Nordens verfüttern. Alles damit er endlich für immer verschwand.
~Bald. Ich muss noch Geduld haben.~
Rak'Sha wanderte mit seinem mürrischen Blick über einen Teil des Waldes.
Seine Augen blieben aufmerksam an einem auffälligen Blinken hängen. Zwischen den Ästen der Tannen schien etwas zu sein. Es sah aus wie...... Metall.
Doch, wie konnte Metall in diesen Landen sein. Weder Mensch noch Maschine wagten es das Nordreich zu betreten.  Und wenn sie es doch taten, kamen sie nie so tief in das Land. Rak'Sha musste herausfinden was dies war. Er war neugierig und mehr als ein paar Minuten wird es nicht in Anspruch nehmen. Wagten sich die Menschen doch hier her? Oder hatten sie gar eine Möglichkeit gefunden hierher zu kommen?

Rhaask ~ Im Bann des WolfesWo Geschichten leben. Entdecke jetzt