11- Samstag Abend

55.3K 1.8K 318
                                    

Nach 10 Minuten Fußweg, bin ich an seiner Haustür. Im hellen sieht das Haus sogar noch größer aus.

Ich Klingel an der Tür und warte bis Tyler mir aufmacht.

In seiner Badehose. Ohne T-Shirt. Er sieht wirklich verdammt gut aus.

"Hey schon so früh hier?", fragt er mich und mustert mich von oben bis unten.

"Du hast 7 gesagt.", verlegen gucke ich auf mein Handy. Jetzt ist es schon 7:05 Uhr.

"Die meisten kommen nicht vor 7:30 Uhr. Ist ja auch egal. Komm rein, kleine.", entgegnet er und stellt sich an den Türrahmen, so dass ich ohne Probleme hindurch komme.

Seine Hand findet ihren Weg zu meinem Rücken und schiebt mich wie gestern in die Richtung in die ich gehen soll, diesmal das Wohnzimmer. Viel mehr das Sofa.

Von hier aus kann man durch eine große Fensterfront in den Garten mit dem Pool gucken.

"Tschuldige, diese ganzen Party Regeln sind noch Neuland für mich.", erkläre ich leicht überfordert.

"Alles gut, deine Unerfahrenheit ist süß. Willst du was trinken?", fragt er und nimmt einen Schluck aus seinem roten Becher.

"Was hast du denn alles?"

"Sag mir was du willst und ich sehe nach. Wir haben ziemlich viel.", spricht er weiter und schenkt sich noch etwas aus einem Glaskrug ein.

"Was trinkst du denn?", frage ich und deute auf seinen Becher.

"Barcadi Razz.", keine Ahnung was das ist. Es klingt aber lecker.

"Okay das nehme ich auch.", sage ich lächelnd und setze mich hin. Tyler fängt an zu grinsen und schenkt etwas in einen Becher den er mir dann gibt.

Ich nehme einen Schluck und fange an zu husten.

"Was ist das ?", bringe ich hervor und stelle den Becher vor mich auf den Tisch.

"Alkohol, was dachtest du denn?", erwidert er lachend.

"Keine Ahnung, es klang lecker. Sind deine Eltern nicht zu Hause?", frage ich und trinke etwas Wasser, dass auf dem Tisch steht.

"Nein die sind auf einem Wellness Wochenende.", lachend gibt er mir einen neuen Becher.

"Was ist das nun wieder?", frage ist und gucke auf die Orange-Braune Flüssigkeit.

"Eistee.", sagt er während ich einen Schluck nehme. Tatsächlich. Nur Eistee.

"Danke.", lächelnd lehne ich mich zurück.

"Also wir hatten die Unterhaltung von gestern noch nicht beendet, oder?", er lässt sich neben mir auf das Sofa fallen. Etwas zu nah.

"Welches Gespräch meinst du?", frage ich schon wieder verwirrt und setze mich ein Stück weiter weg, ohne das es auffällt.

"Wie kommt es, dass du Single bist?", fragt er zurück und legt seinen Arm auf die Lehne hinter mir.

"Ich weiß nicht. Ich schätze ich habe den richtigen einfach noch nicht getroffen.", antworte ich verlegen.

"Woher willst du wissen wer der richtige ist?", fragt er mich jetzt ernst und guckt mich an.

"Ich schätze das merkt man... oder nicht? Wie war es bei dir und Peyton?", auf meine Frage hinweg fängt er an zu lachen.

"Was ist?", etwas durcheinander gucke ich ihn an.

"Bei mir und Peyton ist es anders. Wir sind wegen eines Spiels zusammengekommen und dann zusammen geblieben, weil es einfach so war.", er nimmt noch einen Schluck von seinem Getränk und guckt mich dann wieder an.

Keine Ahnung wie er das kann. Ständig diesen Blickkontakt zu halten. Darin bin ich gar nicht gut.

"Also denkst du nicht, dass sie die eine ist?", frage ich und versuche diesmal den Blickkontakt zu halten.

"Wenn sie die eine wäre, würde ich dann ständig was mit anderen haben?", aus diesem Winkel habe ich die Sache noch gar nicht betrachtet.

"Warum macht ihr dann nicht endgültig Schluss?"

"Keine Ahnung. Ich schätze es würde unsere Gruppe Spalten. Außerdem.. ich weiß nicht, ich bin zwar nicht in sie verliebt, aber ich will sie auch nicht verletzen.", gesteht er mir ehrlich.

"Das kann ich verstehen, aber trotzdem denke ich das sind die falschen Gründe um mit jemandem zusammen zu sein.", versuche ich zu erklären ohne mich zu sehr einzumischen.

"Da hast du vermutlich recht.", er fährt sich durch die braunen Haare.

So offen und ehrlich habe ich Tyler noch nie erlebt. Um ehrlich zu sein haben das glaube ich die wenigsten. Von der Klingel werde ich aus meinen Gedanken gerissen.

Tyler geht zur Tür vor der Peyton, Liz, Hannah und Dylan stehen.

Alle kommen rein und begrüßen uns. Peyton läuft direkt danach zur Anlage und spielt "drunk in Love" von Beyoncé. Hannah und Liz schenken allen Getränke ein und verteilen sie, währen Dylan und Tyler über irgendwas tuscheln.

"Also Brooke, wie kommt es, dass du hier bist?", Peyton schmeißt sich neben mich auf die Couch und hebt ihren Becher zum anstoßen.

"Ich hab Tyler gestern nach Hause gebracht und sein Auto dann mit zu mir genommen. Als er es heute abgeholt hat, hat er mich eingeladen.", erkläre ich freundlich und hoffe, dass es ihr nicht in die Quere kommt.

"Er hat dich in seinem Jeep fahren lassen?", fragt sie erstaunt nach.

"Er war sehr betrunken.", antworte ich leicht gelogen, denn als wir los gefahren sind, war er noch relativ klar.

"Oh naja, zum Glück warst du da. Also gestern hast du zwar nichts getrunken, aber heute sind wir nur eine kleine Runde. Du musst.", locker gibt sie mir einen Becher in die Hand, den Hannah ihr weiter gibt.

"Ich schätze ein Drink wird mich nicht umbringen.", hoffentlich.

Vorsichtig nehme ich einen Schluck, es geht. Nicht gerade lecker, aber okay.

Nach einer halben Stunde taucht Ryder auf und so bald er erscheint, geht die Party los. Jetzt ist es schon fast dunkel und die Musik wird lauter gedreht.

"Hey wollen wir schwimmen gehen?", fragt liz aufgeregt und alle stimmen freudig ein.

Ich nehme ein paar Schlucke mehr aus meinem Getränk, bis es leer ist. Den Alkohol spüre ich bis jetzt nicht wirklich. Obwohl ich ja auch nicht weiß, wie es ist angetrunken zu sein.

Während alle nach draußen stürmen und in das Wasser springen, mache ich mir noch ein neuen Drink mit etwas Vodka und Cola.

Peyton hat recht. Wenn ich das erste mal betrunken bin, sollte es doch besser in einer kleinen Gruppe sein.

Ich folge den anderen nach draußen und setze mich erstmal an den Beckenrand, wo ich meine Füße ins Wasser baumeln lasse.

OutsiderWo Geschichten leben. Entdecke jetzt