21- Mittwoch Abend

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Inzwischen ist es schon 16:10 Uhr. Tyler und ich sind nach dem aufräumen wieder hoch gegangen und räumen jetzt den Rest auf, der noch so rumsteht.

"Tyler?", ich drehe mich um und sehe ihn an. Er legt eine Lampe in eine Kiste und guckt mich dann auch an.

"Ja?", fragt er und zieht seine Augenbrauen hoch.

"Du hast doch vorhin gesagt du würdest die Jungs in ihre Schranken weisen, wenn sie Jonah noch mal was tun, richtig?", sage ich verlegen und spiele mit meiner Uhr rum.

"Ja."

"Also er wird zur Zeit nicht verprügelt oder so, zum Glück. Aaaaber in seinem Jahrgang gibt es ein paar Jungs die ihm Streiche spielen.", erkläre ich und gucke zum Boden.

"Ich weiß das ist eine dumme Frage, weil das nicht deine Angelegenheit ist, aber könntest du, nur wenn sie mal wieder etwas schlimmeres machen und du, also wenn du dann gerade Zeit hast, könntest du.. ich weiß auch nicht..."

"Ja.", unterbricht er mich und ich gucke ihm wieder in die Augen. Er lächelt leicht, nicht auf sein übliche Weise, nicht auf diese 'Ich werde dich noch bekommen" Weise, sondern verständnisvoll. Sein Mund ist geschlossen und er widmet sich wieder der Lampe, die er noch mal anders in die Kiste legt.

Ich drehe mich wieder um und lächle. Ich weiß er hat gestern gesagt, dass er was von mir will und vielleicht würde ich ja darauf eingehen, wenn ich nicht am gleichen Abend was mit Ryder gehabt hätte und er nicht mit Peyton zusammen wäre. Trotzdem ist er gerade ein verdammt guter Freund. Er weiß, dass zwischen uns nichts gehen wird und trotzdem ist er hier und hilft mir mit dem packen und er will mir mit Jonah helfen.

Ich weiß einfach, dass wenn Tyler zu den Jungs geht, die Jonah ärgern, die Jungs aufhören werden. Sie haben viel zu großen Respekt vor Tyler als dass sie sich trauen würden weiter zu machen.

Es hat gar nichts so schlechtes nicht nur auf sich gestellt zu sein und auch mal jemanden um Hilfe bitten zu können.

"Brauchst du mich noch für irgendwas?", fragt Tyler jetzt und reißt mich aus meinen Gedanken.

"Hmm? Oh nein. Wir sind hier soweit fertig.", antworte ich und gucke um mich herum. Alles außer die Sachen die ich für morgen brauche sind eingepackt und stehen sauber gestapelt an der Wand.

"Alles klar, dann würde ich jetzt nach Hause fahren."

"Danke für deine Hilfe. Ohne dich hätte ich das alles wahrscheinlich nie geschafft. Kannst du mich auf dem Weg vielleicht bei Hannah rauslassen, mein Auto steht da noch?", frage ich und fühle mich fast schlecht, weil er heute schon so viel für mich gemacht hat.

"Klar, komm mit.", erwidert er und ich folge ihm aus meinem Zimmer nach unten. Ich ziehe meine Schuhe an und steige zu ihm ins Auto.

Nach 10 Minuten sind wir da.

"Danke nochmal für heute und generell. Ich bin froh, dass wir befreundet sind.", sage ich und lächle ihn an bevor ich mich abschnalle.

Ich gucke zu ihm rüber und er sieht nachdenklich aus.

"Habe ich gerne gemacht. Außerdem habe ich dir ja noch was geschuldet.", antwortet er und guckt mich nun an.

"Ach ja?"

"Ja. Gestern... ich glaube ich habe ganz schön viel Mist von mir gegeben. Ich schätze der Typ hat mich doch etwas zu hart am Kopf getroffen. Ich bin auch froh, dass wir befreundet sind.", sagt er und führt seine Hand zu seinem Nacken.

"Tja dann. Bis morgen.", sage ich und steige aus. Auf dem Weg zu meinem Auto höre ich ihn weg fahren.

Also meinte er das alles doch nicht ernst. Also sind all die Sachen die er gestern gesagt haben nur Erzeugungen dieser Kopfverletzung gewesen. Ich weiß nicht wie ich mich fühlen soll. Auch wenn ich froh bin, dass ich mir keine Sorgen machen muss, dass Tyler auf mich steht und so meine Freundschaft zu Peyton, Ryder und den anderen riskiert, bin ich irgendwie enttäuscht.

Aber heute hat er doch mit mir geflirtet? Und das war ganz sicher nicht das erste mal. Wahrscheinlich ist das einfach seine Art, so ist er jedenfalls bekannt.

Wieso mache ich mir überhaupt Gedanken darüber? Ich sollte glücklich sein, dass meinen neuen Freundschaften nichts im Weg steht und es auch keine Probleme mehr mit Ryder geben sollte. Jedenfalls nicht wegen Tyler.

Mit diesem Emotionschaos steige ich in mein Auto und fahre los, bevor ich allerdings nach Hause fahre, mache ich nochmal stop bei Starbucks.

Als ich zu Hause ankomme sind meine Mom und mein Dad zu Hause und alle sitzen sie auf dem Sofa. Als ich wieder nach oben gehe ist mein komplettes Zimmer leer. Nur noch meine Matratze, mein Bettzeug und eine Kiste mit meinen Sachen die ich draußen gelassen habe, weil ich sie für morgen brauche liegen auf dem Boden.

Meine Eltern und die Möbelpacker müssen alles rausgeräumt haben, während ich weg war.
Jetzt liege ich auf meiner Matratze und schlafe nach ein paar Minuten ein.

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