1. Kapitel

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Ich war gerade dabei erneut zu Ersticken, zu Sterben, doch plötzlich rüttelte etwas an meinem Sarg. Ich wollte um Hilfe schreien, gegen den Sargdeckel klopfen, doch dazu fehlte mir die Kraft.

Auf einmal bewegte sich der Sargdeckel und Licht drang ein. Nach dem ich monatelang in absoluter Dunkelheit lag, war es für meine Augen unerträglich, weswegen ich diese stark zusammen kneifen musste, worauf folgte, dass ich leider nicht sah, wer mir gerade zu meiner Freiheit verhielf.

Nur langsam gewöhnten sich meine Augen an das Licht und ich erkannte ein schönes, blondes Mädchen, welches mich zaghaft anlächelte.

"Du sollst also unsere Geheimwaffe sein?", fragte sie überrascht, allerdings eher zu sich selbst gewandt. Nun schaute sie mich direkt an und hielt mir ihre Hand hin. "Mein Name ist Rebekah. Rebekah Mikaelson. Willkommen in Mystic Falls. Und du bist ?"

"Ich.. Ich heiße Anna.", gab ich mühevoll von mir. Meine Stimme war rau und kaum zu verstehen. Aber Rebekah war ein Vampir, und nicht nur Irgendeiner, nein, ein Urvampir. Fast jeder wusste über die Urvampire Bescheid und fürchtete sie. Besonders Niklaus, den Hybriden.

"Oh Gott, du brauchst dringend Blut. Und eine Dusche, du siehst schrecklich aus.", sagte Rebekah und verzog leicht ihr Gesicht.

"Entschuldige, dass der Sarg, in dem ich über Monate eingeschlossen war, keinen Wellnesbereich beinhaltet. Nächstes mal werde ich einen Anderen verlangen.", gab ich schnippisch von mir und zwinkerte ihr zu.
Doch zu meiner Überraschung reagierte sie weder zickig oder beleidigend, wie ich erwartet hätte, sondern lachte sogar kurz auf.

"Ich denke, du wirst dich gut mit meinen Brüdern verstehen, sie sind gerade noch ein paar.. wichtige Dinge erledigen.", sie zögerte kurz, "Doch zuvor hole ich dir etwas Blut, damit du wieder zu Kräften kommst und danach solltest du wirklich dringend duschen. Wir können dir leider auch keinen Wellnesbereich bieten, aber ein Badezimmer sollte fürs Erste genügen.", sagte Rebekah, zwinkerte mir ebenfalls zu und verschwand im Raum nebenan.

Während sie kurz weg war, sammelte ich meine verbliebenen Kräfte und hievte mich aus dem Sarg, um mich sofort wieder auf einem Sofa niederzulassen. Ich nutze die Zeit, in der Rebekah abwesend war und schaute mich um, analysierte meine Umgebung. Festzustellen war, dass ich auf einem teuer aussehendem Sofa in einem noblen Wohnzimmer oder Salon saß. Alles hier sah edel und schick aus, aber das wunderte mich eher weniger. Die Mikaelsons sind die Urfamilie, es war zu erwarten, dass sie in Geld schwammen. Normalerweise würde ich mir jetzt Gedanken darüber machen, wo die verblieben Brüder waren, was die Familie von mir wollte und warum sie mich befreit haben, nur ließ der unerträgliche Durst, den ich verspürte leider nicht zu, klar denken zu können.

Endlich betrat Rebekah den Raum und hatte erfreulicherweise zwei Blutbeutel in der Hand.

"So, trink erstmal", sie reichte mir die Blutbeutel und ich riss ihr diese förmlich aus der Hand. In wenigen Sekunden hatte ich beide Blutbeutel geleert.

"Danke Rebekah.", Sagte ich und lächelte sie an. Unabhängig davon, aus welchen Beweggründen sie mich aus dem Sarg befreit hatte und sich jetzt um mich kümmerte, ich war ihr wirklich dankbar.

"Du darfst mich ruhig 'Bekah' nennen.", lächelte sie.

"Okay Bekah, warum -", doch sie unterbrach mich. "Du hast Fragen, zurecht, nur werden wir diese in Anwesenheit meiner Brüder klären. Ich möchte sie nicht verärgern. Komm mit, ich zeig dir erstmal das Badezimmer. In der Zeit, wo du duscht, suche ich dir Kleidung zum Anziehen raus.", antwortete sie und nahm mich an die Hand um mich ins Bad zu führen.

"Danke, Bekah", und ich ließ mich ins Bad führen.

Wenn Herzen kollidieren - Klaus Mikaelson Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt