4. Kapitel

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Dann betrat ein weiterer junger Mann den Raum, welcher wohl ebenfalls ein Urvampir sein musste.

Er beäugte mich skeptisch, doch sagte nichts, sondern setzte sich direkt auf den Stuhl neben mich.

Was ich von der Situation halten sollte, wusste ich nicht. Ich saß an einem Tisch mit drei Urvampiren, welche mich wahrscheinlich mit nur einer Hand in der Luft zerfetzen könnten. Mein gesunder Menschenverstand würde jetzt wohl sagen 'Lauf weg, so schnell du kannst.', allerdings schien von dem nicht sonderlich viel übrig geblieben zu sein, denn ich blieb seelenruhig sitzen, darauf wartend, dass Jemand das Wort ergriff.

"Wo ist Elijah?", fragte Rebekah, fast schon besorgt, ihre Brüder.

"Keine Sorge, Schwester. Er wird bald hier eintreffen.", antwortete Klaus und ging somit Bekahs Frage geschickt aus dem Weg.
Ihr schien es allerdings nicht aufzufallen, denn sie nickte nur.

"Viel wichtiger ist doch, ob ihr endlich den Sarg gefunden und geöffnet habt?", warf der Unbekannte genervt in den Raum, von dem ich ausging, dass er wohl Kol sei. Aber anstatt auf eine Antwort zu warten, schaute er nun mich an und sprach unbeirrt weiter. "Seit wann sitzt eigentlich unser Essen bei einer Familiensache mit am Tisch?". Während er das sagte, veränderten sich seine Augen und die Adern traten hervor. Doch auch jetzt wartete er nicht auf eine Antwort, sondern sprang in Vampirgeschwindigkeit auf und raste auf mich zu. Doch da hatte er die Rechnung ohne mich gemacht, denn ich wich ihm geschickt aus. Damit hatte er definitiv nicht gerechnet, denn nun stand er mir sichtlich verwirrt und mit einem normalen Gesichtsausdruck gegenüber und realisierte, dass ich wohl kein Mensch, sondern ein Vampir war.

Weder Rebekah, noch Klaus, schritten ein, sondern beobachteten gespannt, die Situation, die sich gerade vor ihnen abspielte. Danke, herzlichen Dank auch. Das hieß wohl, dass ich da alleine durch musste, also sammelte ich mein Selbstvertrauen und trat dem ungeduldigen Urvampir gegenüber.

"Na na na", tadelte ich ihn provokant mit einem Finger. "Hättest du deine Geschwister auf deine erste Frage antworten lassen, dann hättest du die Zweite garnicht erst stellen müssen und dir diese Blamage erspart."

Er wollte gerade Luft holen, um etwas zu sagen, doch ich unterbrach ihn, in dem ich die Augen verdrehte und an Rebekah und Klaus gewandt fragte "Also Geduld ist scheinbar nicht seine Stärke, was?", was die Beiden zum Grinsen brachte. Unbeirrt fuhr ich fort. "Ja, deine Geschwister haben den Sarg gefunden und geöffnet, denn sonst würde ich jetzt nicht vor dir stehen", erklärte ich ihm und reichte ihm die Hand. "Ich bin Anna."

Er zögerte kurz, bevor er diese dann auch nahm. Scheinbar wollte er noch einen Kommentar dazu geben, überlegte es sich aber, durch die sowieso schon unangenehme Situation, anders.

"Ich bin Kol.", stellte er sich kühl vor.

Nach dem ich seine Hand los ließ setzte ich mich wieder auf meinen Platz.

"Es tut mir leid, dass ich deinen Stolz gekränkt habe, Kol", seinen Namen betonte ich besonders, "aber ich will nun endlich Antworten auf meine Fragen und ich denke, euch geht es ähnlich. Also setz dich.", und zeigte auf den Stuhl neben mich.

Sowohl Klaus, wie ich Rebekah schauten mich anerkennend an. Sie waren scheinbar ebenso überrascht von meinem selbstbewussten Auftreten, wie ich.

"Also, wieso bin ich hier?", stellte ich endlich eine meiner Fragen.

Wenn Herzen kollidieren - Klaus Mikaelson Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt