Epilog

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Zusammen mit Lily betrat ich mein Zimmer, in dem Dumbledore schon vor dem Klavier saß und interessiert meine Noten betrachtete. Als er uns bemerkte richtete er sich mit einem freundlichen Lächeln auf und begrüßte Lily.

"Wie ich sehe haben Sie sich dafür entschieden es zu versuchen?"

Ich nickte nur mit dem Kopf, zu etwas anderem wäre ich nicht in der Lage gewesen.

"Wie funktioniert das denn, Professor? Sie haben von einer anderen Version geredet, aber ich habe es ehrlich gesagt nicht verstanden.", fragte Lily Dumbledore.

"Ah, natürlich Ms Evans. Ich weiß nicht wie weit sie mit der menschlichen Genetik vertraut sind, aber sie müssten wissen, das unser Erbgut, also wer wir sind, und wie wir aussehen auf Chromosomen abgespeichert sind?"

Ich nickte und Lily schien es auch noch zu verstehen.

"Da man aber jeweils von einem Elternteil Informationen erbt, können die unterschiedlich sein. Ich möchte jetzt nicht anfangen Ihnen die Meiose zu erklären, aber in ihrer Genetik sind teilweise unterschiedliche Informationen abgespeichert. Chromosome kommen immer zu zweit vor, doch ihre Information ist nicht immer gleich. Auf einem der beiden könnte Ms Snow hier- oder eher Ms Morgan- blaue Augen haben. Oder graue oder grüne. Das kann man nicht wissen.

Mit dem Zauber kann man den Teil der das rezessive Erbgut der Chromosome in sich trägt auf das andere kopieren, sodass die Informationen identisch sind. Natürlich werden sie nie vollkommen identisch, aber schon so, das sich Ms Morgans Aussehen deutlich verändern wird. Wolle wir also nun beginnen?"

Etwas überwältigt von den ganzen Informationen nickte ich wieder und zeigte Dumbledore damit, das ich bereit war.

Mit einem letzten Lächeln im Gesicht hob er den Zauberstab und murmelte irgendetwas. Ich bemerkte abwesend, das ich nicht mehr auf dem Boden stand, sondern ein paar Zentimeter über dem Holzparkett schwebte, doch das faszinierendste war das Gefühl, als ob ich unter Wasser getaucht würde.

Ich spürte die Magie die durch meinen Körper, durch jede einzelne Zelle pulsierte. Und ich veränderte mich. Ich wusste kein Wort was es noch beschreiben konnte außer Veränderung. Ich konnte aus dem Augenwinkel immer noch Lily sehen die mich staunend beobachtete, doch dann sah ich den Spiegel, der vor mir an der Wand hing. Mein Körper war grau geworden, komplett unpersönlich. Wie eine Puppe, die der Puppenmacher weggeworfen hatte ohne ihr vorher noch Persönlichkeit zu schenken.

Doch dann veränderte sich mein Körper, gewann an Farbe. Es sah merkwürdig aus, wie ich mich erst ganz langsam, aber dann immer schneller veränderte. Merkwürdigerweise erinnerte es mich an Mathe... Ein Detail weißt auf ein anderes hin, dann fällt beiden etwas ein was auch noch gefehlt hatte... exponentielles Wachstum.

Doch dann war es vorbei, ich stolperte mit der mir typischen Anmut und klatschte auf den Boden.

"So kann man auch seinen neuen Körper begrüßen, hoffe das bringt Glück!", feixte Lily.

"Ich lasse euch dann mal allein.", mischte sich Dumbledore ein und verschwand nach unten.

Einen Augenblick später rannten Valli und Ben in mein Zimmer und sahen mich staunend an.

"Mari- Ivy, du siehst so anders aus!", war das erste was Valli herausbrachte.

"Ne weiste...", kicherte ich.

"Lass mich mal sehen!", sagte ich da und machte mich auf den Weg zum Spiegel.

"Du hast mir voll nachgemacht!", rief Lily plötzlich.

"Oh bitte, sag mir das ich keine roten Haare hab! Eine hässliche Person in dieser Freundschaft genügt vollkommen!", regte ich mich auf.

"Schau doch selber!", meinte Lily und schubste mich Richtung Spiegel.

Erschrocken sah ich mein Spiegelbild an, die Haare waren zwar immer noch zusammengebunden aber definitiv rot. Meine Haut war blasser als vorher, meine Nase kleiner. Vorsichtig ging ich näher an den Spiegel heran, um meine Augenfarbe zu ergründen. Es war eine Mischung zwischen grün und braun. Eigentlich ganz hübsch.


Doch da begann Lily zu kichern.


"Mach mal deine Haare auf!"


Unsicher öffnete ich den Zopf.


Wusch! Anscheinend hätte man diese Hare nicht in so ein enges Haargummi zwängen sollen. Mit weit offenem Mund betrachtete ich die wilden Locken die um mein Gesicht herumtanzten. Oh. Mein. Gott.


"Viel Spaß!", brachte Lily unter Lachen hervor. Aber wisst ihr was? Gerade fiel mir auf, dass ich als kleines Kind immer Locken hatte haben wollen. Zufrieden und mit neuem Selbstbewusstsein fuhr ich durch meine neue, widerspenstige Haarpracht und lachte den anderen zu.

Doch da fiel mir auf, es waren alles nur Eigenschaften meines Vaters, an mir erinnerte nichts mehr an meine Mutter. Vorher hatte ich wenigstens ihre blonden Haare gehabt...

Valli, die das selbe zu denken schien, kam auf einmal auf mich zu und legte ihre Hand auf meine Wange.

"Schau mal, du hast Sommersprossen."

Freckles || Marauders/HP FfWo Geschichten leben. Entdecke jetzt