Die Frische Luft war genau das richtige für mich. Ich brauchte einen klaren Kopf, und das schnell.
>Geht es dir nicht gut?<
War klar das mich Leon nicht für Fünf Minuten allein lassen kann.
>Bestens danke.< rasselte ich runter und ging langsam zu meinem Auto.
>Sieht nicht so aus.< kommentierte er.
>Brauch einfach nur eine Kopfschmerz Tablette< stöhnte ich genervt. >nichts besonderes mein Gott!<
>Nicht so angepisst meine Liebe< Ich hörte sein Grinsen hinter meinem Rücken förmlich heraus.
>Du hast mir nichts zu sagen. Ich bin älter als du.<
So armseliges Argument Hanna, So, so Armselig..
>Und ich bin größer als du<
Ach, schau an, Herr Bischof begibt sich ebenfalls auf mein niedriges streit Niveau?
>Es ist nur alles etwas viel weist du..< Ich konnte den Schmerz in meiner Stimme einfach nicht verbergen.
Endlich die Kopfschmerz Tablette gefunden, kramte ich aus dem Kofferraum noch eine Flasche Wasser. Leon lehnte an dem Hummer. Er Trug eine Schwarze Winterjacke und einen Grauen Schal. Ich muss zugeben, dass aus ihm tatsächlich etwas geworden ist.
Wenigstens der Wunsch ist in Erfüllung gegangen.
Ich schluckte die Kopfschmerztablette und lehnte mich an mein Auto. Leon sperrte sein Auto auf und hielt mir die Tür auf. Verdattert stand ich vor dem riesigen Schiff. Was will er denn jetzt noch von mir?!
>Steig ein.< bestimmte er.
Ich ließ kraftlos die Schultern sinken und kroch auf die Rücksitzbank. Leon folgte mir. Er schaltete leise Musik an und ließ sich eben mich sinken. Obwohl das Auto breit war, berührten sich unsere Arme.
Das Licht wurde weniger, bis ich letztendlich nur noch schwach Leons Umrisse ausmachen konnte.
>Erzähl mir von dir<forderte er mich sanft auf.
Ich schüttelte langsam den Kopf. >Es ist alles so wie früher.<
>Ach quatsch! Hast du eine Familie? Bist du verheiratet?<
Nun, als er die Frage direkt ausgesprochen hatte, wünschte ich mir nichts mehr als diese nicht beantworten zu müssen.
>Weder das eine noch das andere. Ich lebe alleine in einer Wohnung. In den Ferien besuche ich oft meine Eltern, sie sind vor drei Jahren nach Berlin gezogen. Keine Ahnung was sie dort hingetrieben hat. Früher haben sie Großstädte gehasst.<
Ohne es zu wollen erzählte ich mehr. Es war schon immer so gewesen, dass mir bei Ihm alles leichter gefallen ist. Bei ihm fühlte ich mich wohl. Leon gab mir auch heute noch die nötige Sicherheit, welche ich brauchte um mich jemanden anzuvertrauen.
>Dresden ist jetzt auch nicht so klein< hielt Leon dagegen.
>Aber Berlin ist schon eine Nummer heftiger<
>Wie auch immer..<
>Singst du noch gern?<
>Ich bin Musik Lehrerin< lächelte ich.
>Sehr schön.< zufrieden lehnte er seinen Kopf nach hinten und schloss die Augen.
Ich nutzte die Gelegenheit sofort und musterte ihn erneut. Dieses wunderbar ebenmäßig Markante Gesicht und dieser unwiderstehlich heiße Körper machten einfach das Gesamt Packet perfekt.
>Na komm, Frag ruhig< schmunzelte er. Seine Augen hielt er noch immer Geschlossen.
>Was?< fragte ich unschuldig.
Er lehnte sich vor und schaute mir genau in die Augen. >Ich hab vielleicht Psychisch einen nicht ganz weg aber Dumm bin ich immer noch nicht. Dir schwirren doch 1000 Fragen durch den Kopf.< raunte er mit fester Stimme. Seine Sturmgrauen Augen verfestigten sich zu Gestein.
>Wie?< bekam ich grade so raus. Meine Stimme brach ab.
>Wie was?< er stellte sich grade extra dumm. Leon wollte das ich über meinen Schatten springe.
>Was ist damals im Halbjahr Klasse 10 Passiert? Wo warst du plötzlich hin?<
Ich wählte meine Worte mit Bedacht.
Leon ließ sich alle Zeit der Welt beim Antworten.
>Ich war in der Klapse weil ich Magersüchtig und Selbstmordgefährdet war?< fragte er als wäre das nicht total offensichtlich.
>Soweit war ich auch schon. Was hat dich verändert?< fragte ich nun konkreter.
>Die Psychologen?! Also nachdem sie mich eine Woche Zwangsernähren mussten, hab ich gecheckt dass ich was ändern muss. Ich hab angefangen Sport zu machen. Natürlich achte ich immer noch auf meine Ernährung wie ein Irrer aber ich hab begriffen dass ohne diesem Essen nichts geht. Naja und dann hab ich auch aufgehört mich zu ritzen...< Er hörte auf mit reden und sah mich stumm an.
>Ich hab mir Sorgen gemacht< gestand ich.
>Wieso?<
>Denkst du, nur weil du Schluss gemacht hast kann ich wie auf Knopfdruck aufhören dich zu lieben?<
Diesmal war ich es die ihn mit Blicken durchbohrt.
>Ich hab dich nur runter gezogen. Es war besser so und das weißt du selbst.< flüsterte er.
Ich schüttelte wieder Stumm den Kopf und sah aus den Dunklen Scheiben.
>Und jetzt bist du ein Komplett anderer Mensch?< fragte ich.
>Jetzt bin ich wieder ich.<
>Und was heißt das?<
>Das wir jetzt einen Kaffee trinken fahren.< bestimmte er. In wenigen Sekunden saß er vorn auf dem Fahrerplatz und startete den Motor.
>Halt! Was soll denn das Leon! Wir können doch nicht einfach abhauen!<
>Sagt wer? Deine Tasche ist im Auto und ich beherrsche sämtliche Kampfsportarten, was bedeutet das dich keiner draußen wegfängt. Ich denke es ist sehr wohl gestattet dass ich dich auf einen Kaffee einlade.<
Damit war die Diskussion beendet und ich musste mich damit zufrieden geben, dass er durch die Stadt fuhr und ein Café suchte.
DU LIEST GERADE
Wiedersehen macht (Freunde) Liebe
Romance*Gefühle die wiederkommen, sind Gefühle die nie weg waren* Wie viel Wahres in diesem Satz steckte, bemerkte ich erst, als ich durch einen dummen Zufall immer mehr Zeit mit meinem Ex verbrachte. ! Pausiert !