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Wir betraten ein kleines schnuckeliges Café. Ich streifte mir die Jacke ab und gab sie Leon zum Aufhängen. Es war 22Uhr abends und wir saßen in einem Café.

Leon setzte sich mir gegenüber und schaute in die Karte. Ich brauchte keinen Blick in die Karte zu werfen, da ich schon immer einen Kaffee mit Milch und Zucker zusammen mit einem Keks bestellte.

Eine ältere Dame, bekleidet mit einer weißen Blümchen Schürze kam zu uns an den Tisch.

>Was kann ich ihnen denn bringen?< fragte sie mit einem herzlichen Lächeln auf den Lippen.

>Einen Kaffee mit Milch und Zucker und einen Keks.< sagte ich und erwiderte ihr Lächeln.

>Und ihnen?< fragte sie Leon. Dieser Legte die Karte beiseite und räusperte sich kurz.

Einen Kaffee

>Einen Kaffee...<

Ohne Sahne. Er hasst Sahne.

>Ohne Sahne...<

Kleines Wasser.

>Und ein kleines Wasser bitte.<

Die ältere Dame nickte und verschwand hinter dem Tresen. Ich schmunzelte über mich selbst da ich immer noch genau wusste was er mochte und was nicht.

>Du nimmst immer noch deinen Keks?< fragte er mich mit schief gelegtem Kopf.

>Du nimmst immer noch dein Wasser zu dem Kaffee?< konterte ich.

>Einige Gewohnheiten ändern sich eben nie..<

Ich nickte als Bestätigung und schaute nach draußen auf die Menschenleere Straße.

Leon P.O.V

Nachdenklich schaute Hannah nach draußen. Ihr wunderschönes langes braunes Haar viel ihr dabei über die Schulter, sodass sie unbewusst nach einer Strähne griff und daran herum spielte. Mein Blick glitt von ihrem wunderschönen Gesicht weiter herunter. Ich schluckte und beeilte mich den blick davon wieder weg zu bekommen. Sie war einfach immer noch die pure Schönheit.

Sie Atmete tief ein und aus ehe sie sich wieder zu mir drehte und mich mit ihren von dichten Wimpern umrahmten grünen Augen an zu schauen.

>Schön dich wieder zu sehen.< flüsterte sie.

>Finde ich auch.< sagte ich und strahlte sie mit dem besten Zahnpasta Lächeln an, welches ich ihr entgegen bringen konnte. Schlagartig stieg ihr die Röte ins Gesicht.

Die Alte Frau kam mit unseren Sachen an und stellte sie vor uns ab.

>Schmecken lassen< sagte ich und deutete auf ihren Keks.

>Danke<

Während sie ihren Kaffee trank und stück für Stück ihren Keks aß, sprachen wir kein Wort. Sie musterte mich in jedem Augenblick, in dem sie glaubte dass ich sie nicht bemerkte. Des Öfteren viel ihr blick auf meine Arme.

>Was machst du für Sport?<wollte sie wissen. Dass sie diese Frage nur stellte, damit ich nicht denke dass sie auf meine Narben schaut, war mir durchaus bewusst.

>Alles mögliche. Ich gehe oft ins Gym, Joggen, Boxen oder zum Aikido.. Je nachdem worauf ich so Lust habe< beantwortete ich trotzdem ihre Frage.

>Wow.< staunte sie. >Dir laufen die Weiber doch nur so hinterher oder nicht?<

Ich lachte und fuhr mir durch meine Haare.

>Ja. Aber sie sind nicht mein Typ.<

>Wer ist denn dein Typ?< fragte sie Provokant.

Ich setzte meine Denkermine auf und strich mir über den Bart.

>Groß.. Blond...Sportverrückt...Titten und Arsch müssen vorhanden sein...< schwärmte ich. Ich beschrieb genau das Gegenteil von Hannah. Sie war klein, braunhaarig und das absolute Sportmuffel. Natürlich besaß sie die perfekten Rundungen aber laut ihrem Gesichtsausdruck hatte sie schon nach den Worten „groß" und „blond" abgeschalten. Sie saß mit leerem blick vor mir und schien völlig in Gedanken zu sein.

Das sie mir den Schwachsinn überhaupt glaubt..

>Und du so? Welchen Typ Mann bevorzugst du?< fragte ich sie grinsend.

Sie hielt meinen blick einen Moment stand ehe sie anfing zu erzählen.

>Blond, braune Augen, keine Grübchen, klein, nicht so hässlich krass trainiert..< schon allein das ihre Augen Stück für Stück über meinen Körper huschten, war Beweis genug, dass sie nur das Gegenteil von mir beschrieb weil sie eingeschnappt ist.

>Schlechter geschmack.< gab ich von mir.

>Aber du< zischte sie.

>Zickig?<

>Bockig?<

Ich verdrehte die Augen und fischte ein Paar scheine aus meiner Hosentasche. Trotzig stand sie auf und holte sich ihre Jacke vom Haken. Zügig zog sie sich an und ging nach draußen. Nachdem sie mein Auto sah ließ sie ein frustriertes Stöhnen aus

>Fährst du mich bitte zu meinem Auto?< fragte sie genervt.

>Natürlich Prinzessin.<

>Nenn mich nicht so, du Idiot.<

>Aua das Traf mich jetzt Hart. Ich gehe mich erschießen.< sagte ich so ernst wie möglich.

>Klar. Mit was für einer Waffe?< lachte sie spöttisch.

>Mädchen...Mein Job ist es bösen Menschen eine Kugel in den Kopf zu jagen, wenn sie scheiße bauen. Da wird es nicht all zu schwer sein mir eine Waffe zu nehmen und mir das Licht aus zu machen.<

Damit blieb sie stumm und schaute mich mit traurigem Gesichtsausdruck an. Waren meine Worte zu hart? Wieso mache ich mir darüber überhaupt Gedanken?

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Wünsche oder Verbesserungsvorschläge? 

Wie findet ihr die Perspektive von Leon? Mehr davon oder lieber nicht?

Wiedersehen macht (Freunde) LiebeWo Geschichten leben. Entdecke jetzt