Kapitel 5: Tag der Entscheidung

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Die ganze Welt dreht sich. Ich glaube mir wird schlecht. Als ich zu Boden falle, reiße ich Ahsoka mit mir. "Sorry", lalle ich beschämt. Nachdem sie selbst wieder steht, hilft mir Ahsoka auf die Beine. Besorgt schaut mich die junge Togruta an. Ich grinse dämlich zurück und versuche nicht wieder zu fallen. An alles was danach passiert erinnere ich mich nicht mehr.

Als ich erwache, dröhnt mein Kopf. Wo bin ich? Ist das mein Zimmer? Es ist schlicht eingerichtet. Ein großer Schrank steht an der Wand gegenüber des Bettes, während eine Kommode neben dem Bett steht. Das große Panoramafenster wird durch graue Gardinen verschlossen, doch trotzdem scheint Licht hindurch. Ich sehe neben dem Schrank eine Tür, die wahrscheinlich zum Bad führt. Ein paar Bilder hängen an der Wand über einem Tisch an dem zwei Stühle stehen. Ich kann nicht erkennen, was auf den Bildern zu sehen ist. Muss wohl durch den Alkohol sein. Über einem der Stühle erkenne ich meine Kleidung. Wann hatte ich mich ausgezogen? Verwundert blicke ich an mir herunter. Ich trage nur noch meine Unterhose. Mein Kopf beginnt schon wieder zu schmerzen. Während ich mich wieder hinlege, entdecke ich zwei Lichtschwerter auf der Kommode.

Das nächste mal erwache ich durch Bewegungen neben mir. Verschlafen drehe ich mich um und schaue auf Ahsokas Rücken. Sie sieht einfach unglaublich aus. Als sie mich bemerkt, streckt sie sich und begrüßt mich mit einem warmen Lächeln: "Morgen, gut geschlafen?" "Jooaa...", sage ich verlegen. Ich setze mich auf und überlege, was ich sagen soll. Es herrscht peinliche Stille.
"Wie geht's dir?", unterbricht Ahsoka diese. Sofort springe ich darauf an. "Ich hab Kopfschmerzen und erinnere mich an die Hälfte nicht mehr, aber sonst ganz gut." Sie lächelt mich an und ich kann nicht anders als zurück zu lächeln. Trotzdem stellt sich mir eine Frage: Was ist letzte Nacht passiert? "Kommst du?", werde ich von Ahsoka aus meinen Gedanken gerissen. Dass sie zur Tür gegangen ist, habe ich gar nicht gemerkt. Schnell ziehe ich mich an und werde von Ahsoka durch die offene Tür geleitet. "Was steht an?", frage ich neugierig und bekomme eine ernüchternde Antwort. "Ich werde dir dein Zimmer zeigen." Es war also wirklich Ahsokas Quartier gewesen. Warum habe ich dort geschlafen? Da war sie wieder, diese peinliche Stille, während wir durch die Gänge laufen. Diesmal lag es jedoch an mir das Schweigen zu Brechen. "Wieso hast du mich nicht auf mein Zimmer gebracht?" "Du hast mich angefleht, nicht allein schlafen zu müssen. Du hast gesagt, dass du nicht alleine schlafen kannst, wenn du nicht bei dir zu Hause bist.", erklärt sie mir lächelnd. Heimweh? Ich hatte noch nie Heimweh. Das ist komisch. Plötzlich bleibt Ahsoka vor einer unscheinbaren Tür stehen. "Wir sind da.", sagt sie zu mir, reicht mir einen Schlüssel und nachdem ich die Tür geöffnet habe, umarmt mich Ahsoka. "Danke" Anschließend geht sie und lässt mich verwundert zurück. Ich trete in mein neues Quartier ein. In einer Ecke steht ein Bett und ein Schrank in der anderen. Tageslicht beleuchtet den Raum nur schwach, da dieser nur ein kleines Fenster besitzt. Ich gehe zuerst ins Bad, ziehe mich aus und gehe duschen. Nachdem ich fertig bin, lege mich auf mein Bett. Was kann ich jetzt machen? Langsam stehe ich auf, gehe zum Schrank und schaue hinein. Wie erwartet ist er leer. Na super, dann muss ich mir also Kleidung besorgen.

Vor einer halben Stunde habe ich mein Zimmer verlassen und irre seitdem durch die Gänge des Palastes. Nun endlich habe ich den Ausgang gefunden. Ich trete hinaus. Es ist überwältigend - so viele Lebewesen. Die Straßen sind voll und ich werde von der Masse mitgetragen. Nach einiger Zeit höre ich Marktschreier. Endlich bin ich angekommen. Unter großen Anstrengungen kämpfe ich mich aus dem Fluss der Massen und gehe zu einem nahen Stand. Die Verkäuferin bietet mir eine Frucht an. Als ich ablehnen möchte, da ich mein Geld sparen muss, schüttelt sie den Kopf und drückt die Frucht fest an meinen Körper. Dankend nehme ich das Geschenk an und gehe. Nach ein paar Schritten, zupft ein kleines Mädchen an meinem Ärmel. Sie deutet auf die anderen Straßenkinder in einer Gasse und dann auf meine Frucht. Aus Reflex gehe ich in die Gasse, zücke mein Taschenmesser, schneide die Frucht in kleine Stückchen und biete sie den Kindern an. Hungrig nehmen sie sich alle Stücke bis auf eins. Fragend schaue ich sie an. Das kleine Mädchen deutet auf mich. Ich nicke und esse das letzte Stück. Hier geht es also nicht jedem gut. Bevor ich gehe, nehme ich alles Geld, das ich bei mir trage, aus meinen Taschen und gebe es den Kindern. Als ich aufstehe, werde ich verwundert beäugt. Auf einmal springen sie alle auf und umarmen mich. Nach wenigen Sekunden lassen sie mich jedoch wieder los und ich mache mich mit einem breiten Lächeln auf den Rückweg.

An der Eingangstür des Palastes ertönt eine bekannte Stimme in meinem Kopf. "Kannst du mir deine Antwort geben?" Ja, kann ich. Wie von alleine laufe ich durch die Gänge des Palastes. Ich weiß nicht, wo ich langlaufe, doch meine Beine tragen mich auf direktem Weg zum großen Baum. Durch die offene kleine Tür gelange ich in den dunklen Innenraum.
Dort werde ich bereits von Rob erwartet. "Bevor du etwas sagst, möchte ich dir sagen, dass du nicht kämpfen musst, du musst nur..." "Ich bin dabei. Bildet mich bitte aus!", sage ich lächelnd.

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