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Ein weiteres Mal schaute ich auf mein Handy. Es war eine Minute nach 20 Uhr, Josh hatte noch eine Stunde, um durch Columbus zu fahren, sich fertig zu machen und sich um zu ziehen, eigentlich. Doch ich bezweifle, dass er sich weder an unser geplantes Date erinnern konnte noch dass er es rechtzeitig hierher schaffen würde.
Um sicher zugehen, rief ich ihn jedoch an. Ich ensperrte mein Handy und wählte die Nummer des Älteren; nach dem dritten Signal hob er ab.

“Hey! Was ist los?” fragte Josh, ohne jegliche Begrüßung.
“Nichts, ich wollte nur wissen, wann du wieder herkommst.” erwiderte ich und versuche so gut es geht mein Enttäuschung und Wut aus der Stimme zuhalten.
Es lag für wenige Sekunden ein Schweigen in der Leitung, bevor mein Freund antwortete: “Weiß nicht, vielleicht Dienstag. Wir sind nicht wirklich weit gekommen.”
Ich weiß nicht warum es mich so verletzte, dass er es mal wieder vergessen hatte, immerhin hatte ich damit gerechnet. Offensichtlich hatte ich doch noch Hoffnung gehabt.
“Okay. Uh ehm- könntest für mich im Grande anrufen und die Reservierung zurückziehen?” fragte ich, noch immer hielt ich sogut es ging meine Emotion aus der Stimme.
“Oh shut. Babe es-” began er, doch unterbrach ich ihn: “Danke. Bye.” und legte auf.

Es folgten noch zwei weitere Versuche von Josh mich anzurufen, doch ignorierte ich diese gekonnt, in dem ich mir etwas Eis aus der Küche holte.
Danach machte ich es mir wieder auf der Couch bequem und schaute was mir Netflix zu bieten hatte.

Gerade als die End Credits erscheinen und ich mich auf den Beginn der vierten Staffel freute, wurde die Haustür aufgerissen und Josh stand in der Wohnung.
“Bin da.” sagte er, als hätte ich nicht das Auto, seine Schritt oder die Tür gehört.
Statt eines sarkastischen “Und?” entschied ich mich für ein desinteressiertes Schweigen und schaute wieder auf den Fernseher.

“Ach komm schon.” jammerte mein Freund, schaute auf sein Handy und fügte hinzu, dass wir noch 15 Minuten hätten, davon abgesehen, dass er die zehn Minuten Fahrzeit nicht mit beachtet hatte.
“Was erwartest du jetzt von mir? Das ich mich fertig mache?” fragte ich und gab ein herablassendes “mhpf” von mir.

“Es tut mir Leid. Es tut mir wirklich leid.” sagte der Gelbhaarige, welcher noch immer im Eingang stand und wie ein Hund, der wusste, dass er etwas falsch gemacht hatte, auf mich herab schaute.
“aha.” erwiderte ich trocken. So niedlich es auch aussehen mag, ich durfte nicht schon wieder so schnell nachlassen.
“Bitte. Komm’ mit. Ich will es wieder gut machen.” entgegnete Josh, stellte sich zwischen mich und dem Bildschirm und kniete sich vor mich.

Ich verschränkte trotzig mein Arme und schaute ihn sauer an.
“Bitte.” flehte er schon regelrecht, glaubte er wirklich, dass wenn wir jetzt essen gehen alles wieder gut ist? Wusste er überhaupt warum ich sauer war?
Es lag weder daran, dass er mich wieder einmal vergessen hatte noch daran, dass er recht wenig Zeit mit mir verbrachte, es war er der Fakt, dass er Versprechungen tat, von denen er wusste, er könne sie nie einhalten. Er lernte aber auch nichts daraus, denn er versprach mir immer und immer wieder Dinge, die er später nicht einhielt.

“Okay.” gab ich nach, aber einfach nur um zusehen, ob er wirklich verstanden hatte, warum ich im böse war.
Über Joshs Puppy- Gesicht breitete sich ein Grinsen aus und er stand wieder auf.
“Ich geh schnell duschen und du ziehst dich um.” sagte er und sprintete die Treppen nach oben.
Angestrengt atmete ich aus und verdreht die Augen, bevor auch ich aufstand, den Fernseher ausschaltete und nach oben trottete.

Die Fahrt über lag ein bedrückend Stille in Auto, zumindest schien sie für den Älteren bedrückend gewesen zu sein, denn er hatte immer wieder versucht ein Gespräch zu beginnen, was ich jedoch mit einsilbigen Antworten zunichte machte.
Erst fragte Josh mich wie meine Woche gewesen sei, die er komplett mit Tyler im Studio verbracht hatte- Er hatte versprochen zumindest alle zwei Tage mal anzurufen oder wenigstens zu schreiben, seine letzte SMS hatte ich vor vier Tagen bekommen.
Ich antwortete mit: “Ok.”
Dann fragte er mich, wie der Tag mit meiner Schwester gewesen sei- Er hatte versprochen sie mit mir vom Bahnhof abzuholen, ich hatte ihn gar nicht erst daran erinnert, da ich wusste, dass er es nicht schaffen würde.
Ich antwortete mit: “schön.”
Es folgte eine frage zu meiner Arbeit, wo ich seit zwei Tagen nicht mehr, da ich mir eine Woche Urlaub genommen hatte- was er wüsste, wenn er angerufen hätte, wie versprochen.
Ich antwortete mit: “ruhig.”

No Fanfic intended - TØP OneshotWo Geschichten leben. Entdecke jetzt