"Pass doch auf!", meckerte ich noch bevor ich in die vor Schreck aufgerissenen, grünen Augen eines Jungen sah. Ich musste wohl ziemlich sauer geklungen haben, denn er hob die Hände entschuldigend und irgendwie abwehrend vor seinen Körper."Sorry!", rief er aus.
Normalerweise hätte ich aufgrund meiner aufbrausenden Art weiter geflucht oder ihn angemeckert, doch ich bekam irgendwie plötzlich kein Wort mehr heraus. Ich hatte den Typ noch nie zuvor gesehen, was in dem kleinen Kaff in dem ich wohnte ziemlich ungewöhnlich war. Normalerweise kannte jeder jeden, vorallem kannte ich die Leute in meinem Alter und der Junge war in meinem Alter, vielleicht ein, zwei Jahre älter als ich, aber soweit ich mich erinnerte, ist er mir noch nie zuvor über den Weg gelaufen.
"Tut mir wirklich Leid!", brach er schließlich die Stille und begann sich zu bücken um hektisch das Chaos vom Boden aufzusammeln. Seine braunen Locken wackelten ein bisschen und ich stand noch immer mit offenem Mund da und starrte ungläubig auf seine tätowierten und ziemlich muskulösen Arme, die aufgrund der hochgekrempelten Ärmel seines T-Shirts entblößt waren.
Als ich meinen Blick endlich von ihm losriss sah ich, dass nicht nur die Dips, sondern auch eine der beiden Chipstüten aufgeplatzt waren, und die Chips lagen überall verstreut auf dem Boden des Supermarktes. Ich bückte mich nun auch und versuchte die Krümel mit der Hand zu einem Haufen zu fegen, doch der Fremde packte mich leicht am Handgelenk und drückte meine Hand zur Seite. "Ist schon in Ordnung, das war meine Schuld, also räum ichs auch selbst wieder auf.", meinte er und lächelte mich schief an.
Die Stelle an der er meine Hand berührt hatte kribbelte und ich bekam Gänsehaut am ganzen Körper. Ich bemerkte, dass mein Mund noch immer offen stand und ich seit meinem Wutausbruch noch nichts gesagt hatte, doch aus irgendeinem mysteriösen Grund hatte dieser Typ mich vollkommen aus der Fassung gebracht. Diese grünen Augen gaben mir das Gefühl als würden sie durch meinen Körper dringen und ich schluckte und stand wieder auf, während ich irgendwie doch ein leises, kratziges "okay" rausbrachte.
Die nächsten zehn Sekunden stand ich also blöd daneben ohne ein Wort zu sagen, während der Fremdling auf dem Boden kniete und Chipskrümel aufsammelte. Als er sich schließlich aufraffte, drückte er mir die Tüte, die den Sturz überlebt hatte in die Hand und lächelte mich wieder an.
"Hey, ich bin Harry und du?" Verblüfft schaute ich auf die Hand die er mir hinhielt um mich zu begrüßen und ich ergriff sie schließlich, in der Hoffnung, dass es ihn nicht störte, dass meine Hände so schwitzig waren, wie die meines Onkels immer, nachdem er ein spannendes Billiardtunier im Fernsehen geschaut hatte. "Emily" - "Schön dich kennenzulerenen, Emily, wenn auch auf eine nicht so schöne Art und Weise", grinste er und ich folgte irritiert seinem Blick, der an meinen Klamotten hängen blieb und stöhnte auf, als ich mich wieder erinnerte, dass ich von oben bis unten mit Salsa Soße besprenkelt war.
"Tut mir nochmal echt Leid, ich hatte dich nicht gesehen.", erklärte Harry, doch aufgrund seines ziemlich frechen Grinsens wusste ich nicht, ob es ihm tatsächlich so Leid tat, wie er es beteuerte.
Als ich ihn noch immer ohne irgendetwas zu sagen und ziemlich verblüfft ansah begann er plötzlich loszuprusten. "Sorry, aber du siehst wirklich zu lustig aus!", war seine Erklärung und ich wurde mit einem Mal irgendwie wütend. Was dachte Mr. Ich-habe-noch-nie-einen-Frisör-gesehen eigentlich wer er war? Nur weil er der ungefähr attraktivste Junge war, der mir in meinem Leben jemals über den Weg gelaufen ist und ich in seiner Gegenwart irgendwie zu einem verunsicherten und stillen Mädchen wurde, was eigentlich überhaupt nicht meine Art war, hatte er noch lange nicht das Recht mich auch noch für das auszulachen, woran er selbst die Schuld trug.
"Findest du es nicht ziemlich dreist, dass du jetzt über mich lachst, obwohl du derjenige bist, der keine Augen im Kopf hat?", schnappte ich und da er mit meiner Reaktion wohl zum einen, weil es ziemlich sauer klang und zum anderen weil ich davor kaum ein Wort rausgebracht hatte, nicht gerechnet hatte hörte er mit einem Schlag auf zu lachen. Das Grinsen konnte er sich allerdings nicht verkneifen und da ich das Gefühl hatte mein Selbstbewusstsein wieder zurückgewonnen zu haben fügte ich, während ich mit dem Zeigefinger auf den Chips und Salsa Haufen zeigte, noch hinzu: "und willst du nicht endlich jemanden suchen der das hier aufwischt?"
"Soso, da ist aber jemand beleidigt!", erwiderte Harry und grinste mich so breit und frech an, wie es wahrscheinlich noch niemand getan hatte. Das machte mich noch viel wütender und ich holte gerade tief Luft um ihm so richtig die Meinung zu sagen, als er wieder anfing zu lachen und gerade so noch ein "okay okay, sorry", hervorbrachte. Sein Lachanfall war so stark und ansteckend, dass ich mit einem Mal merkte, wie lächerlich ich wohl auf ihn wirken musste, und nicht anders konnte als mit einzustimmen.
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All I want (German Harry Styles Fanfiction)
FanfictionDie 17 jährige Emily Johnson führt ein vollkommen normales Leben in einer Kleinstadt in der Nähe von München, bis sie eines Tages durch Zufall mit einem Jungen namens Harry zusammenstößt, der plötzlich alles für sie veränderte...