Stöhnend zog ich mir mein Kissen über das Gesicht, als mein Radiowecker mich wie jeden Morgen aus dem Schlaf riss. Da ich Schlafen definitiv Katy Perrys neuem Hit vorzog drückte ich auf die Schlummertaste und schloss meine Augen ein weiteres Mal. Es kam mir vor als wären nur zehn Sekunden vergangen, als das Miniradio wieder anging und mich endgültig dazu zwang das kuschelig warme Bett zu verlassen.
Ich schob meine Vorhänge zur Seite und öffnete die Fenster um ein wenig frische Luft in den Raum strömen zu lassen. Verträumt schaute ich in den kleinen, aber sehr idyllischen Garten unseres Nachbarns, mit dem winzigen Teich, aus dem Froschquaken zu vernehmen war, und beobachtete den Sonnenaufgang. Leider hatte ich das Frühaufsteher-Gen nicht von meiner Mum geerbt. Wie jeden anderen Morgen auch hörte ich ihre Musik aus der Küche schallen und sie sang gut gelaunt und lauthals mit. Wenigstens wurde es langsam Frühling und morgens heller, sodass ich nichtmehr das Gefühl hatte mitten in der Nacht aufstehen zu müssen.
Ich trottete ins Badezimmer und sprang ersteinmal unter die Dusche, wonach ich mich gleich ein wenig wacher fühlte. Ich schlüpfte in meine gebleichte Slimjeans und ein weißes Top von Hollister, das Maddie mir mal geschenkt hatte, als wir zusammen ihren Kleiderschrank ausgemistet hatten.
Beim Zähneputzen fiel mein Blick in die Ecke mit dem Wäschekorb, aus dem ein Zipfel des T-Shirts hing, das ich am gestrigen Tag anhatte. Ich musste ein bisschen lächeln als ich die roten Punkte sah und mich an den Zusammenstoß erinnerte.
"Man sieht sich", hörte ich Harrys Worte wieder in meinem Kopf. Den ganzen Heimweg über hatte ich mich gefragt, wie er das wohl gemeint hatte. Wollte er mich wirklich wiedersehen, oder war das nur seine Wortwahl sich zu verabschieden?
Außerdem hatte ich mich sehr geärgert sein Angebot mich heimzufahren abgelehnt zu haben, da ich natürlich mal wieder so blöd war und keine Tasche mitgenommen hatte und den ganzen Weg über vorsichtig sein musste, damit mir die Einkäufe nicht ein weiteres Mal runterfielen. Abgesehen davon wäre es vielleicht schön gewesen, wenn wir uns noch ein wenig unterhalten hätten, die Atmosphäre zwischen uns war so entspannt und ich hatte wirklich Spaß daran gehabt mit ihm unterwegs zu sein... Ich versuchte die Gedanken zu verdrängen, während ich meinen Kajalstift in der unaufgeräumten Schublade unter dem Waschbecken suchte.
Wir würden uns sowieso nie wieder sehen, da mir auffiel, dass ich weder seine Handynummer, noch seine Adresse hatte. Eigentlich wusste ich überhaupt nichts von ihm, außer dass er der bisher einzige Mensch war, der dazu fähig war, mich allein durch seine Augen so aus der Fassung zu bringen. (Und dass er gerne Cola trank.)
(...)
Während dem mal wieder überaus spannenden Deutschunterricht bei Herrn Spieß , kaute ich nervös auf meiner Unterlippe und starrte die Uhr an. Noch 5 Minuten und die letzte Schulstunde heute würde enden. Ich bekam wieder ein bisschen Bauchweh, als ich an meine heutige Verabredung mit Mike dachte. Eigentlich hatte ich, wie jedesmal, keine Lust auf das Treffen, da ich mir nach wie vor nicht sicher war, ob ich überhaupt Gefühle für ihn hatte, obwohl wir uns jetzt schon zwei Monate, mindestens einmal die Woche, außerhalb der Schule trafen.
Ich hätte natürlich die Möglichkeit das ganze einfach nichtmehr mitzumachen und ihm zu sagen, dass ich mich nicht mit ihm treffen möchte, doch ehrlich gesagt hatte ich auch nichts besseres zu tun und eigentlich war Mike ja wirklich nett zu mir und bemühte sich um mich, ich sollte ihm also eine Chance geben.
"Frau Johnson, sie sind also der Meinung, dass sie es nicht nötig hätten meinem Unterricht zu folgen, nur weil sie schriftlich gut dastehen?", riss mich Herr Spieß aus meinen Gedanken. Mist, ich hatte schon wieder geträumt, und als ich aufsah drehte sich der gesamte Kurs zu mir. "Tut mir Leid", erwiderte ich und war mehr als erlöst, als die Schulglocke mich glücklicherweise aus der peinlichen Situation rettete. Die Schüler sprangen auf, schnappten ihre Rucksäcke und verließen den Klassensaal.
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All I want (German Harry Styles Fanfiction)
FanfictionDie 17 jährige Emily Johnson führt ein vollkommen normales Leben in einer Kleinstadt in der Nähe von München, bis sie eines Tages durch Zufall mit einem Jungen namens Harry zusammenstößt, der plötzlich alles für sie veränderte...