Kapitel 7
Immer mehr fange ich an zu zittern und schlussendlich merke ich wie ich hart auf den Boden falle und kurz vor der Bewusstlosigkeit stehe. "Fuck!" höre ich noch Joey im Hintergrund rufen und andere Schreie, aber das alles verdränge ich in den Hintergrund. Was ich jetzt will ist einfach schlafen und nie wieder aufwachen. Und schon tauche ich in das Land der Träume ab.
Plötzlich finde ich mich im Duell gegen Kaiba wieder, als wäre nichts passiert und ich kann sehen wie meine Lebenspunkte auf Null fallen. "Nein, Tea, Tristan!" Mit Tränen in den Augen versuche ich irgendwie zu meinen Freunden zu gelangen, aber ich werde von anderen Typen in Schwarz aufgehalten. Ich versuche mich zu währen, schreie sie an und schlage um mich, doch nichts passiert. Und dann auf die eine zur anderen Sekunde wird alles um mich herum schwarz. Ich bin nicht mehr in der Halle unter Kaiba's Tower, sondern im Gang meiner Schule und stehe mit meinen Freunden vor der großen Pinnwand wo die Zettel angeheftet sind, die verraten ob du durchgefallen bist oder nicht. Ich atme erleichtert aus, als ich auch Tristan und Tea neben mir ausfindig machen kann. Doch schnell schwindet die Erleichterung, als ich die geschockten Blicke der anderen sehen kann. "Yugi- deine Noten.." Mehr bekommt Tea nicht raus. Verwirrt suche ich meinen Namen, als ich ihn an der hintersten Ecke finde stockt mir der Atem.
Ich bin in allen Fächern durchgefallen, selbst in mein Bestes! „Yugi, wie konntest du so schlecht sein?" Meine Freunde scheinen enttäuscht und sogar leicht wütend. Was ist denn jetzt los? „Habe ich so viel mit dir gelernt nur damit du durchfällst?" Schreit mich Tea an. „Du warst mir lieber, als noch Atemu da war!" Wie zu einem Eisklotz mutiert, stehe ich da und versuche die ganzen Stimmen und ganz besonders diesen Satz um mich herum zu verdrängen. Und dann kann ich aus dem Nichts mein Großvater erkennen, der mich traurig ansieht. „Yugi, wie konntest du mich so sehr enttäuschen? Womit habe ich das verdient?" Mein Herz spaltet sich in zwei. „Nein, Großvater! Ich weiß nicht warum das passieren konnte! Ich habe wirklich alles gegeben, es tut mir Leid!!" Meine Stimme wird zu einem Flehen und Tränen fließen nach nach meine Wange hinunter. Immer mehr Enttäuschungen und Anschuldigungen fliegen um mich herum, versuchen mein Verstand zu brechen, mich zu brechen, bis ich plötzlich ein helles Leuchten in der Dunkelheit erkennen kann. „Was zum-?" Alles erstrahlt zu einem hellen Licht, sodass ich mein Arm um meine Augen legen muss um nicht geblendet zu werden. Nach weiteren Sekunden wird es wieder schwächer und es wandelt sich zu einem warmen, pulsierenden Strahl der sanft auf meiner Haut kitzelt. Alle Sorgen und Ängste scheinen wie weggespült.
Was ist das?
Erschrocken wache ich aus meinem Traum auf. Panisch blicke ich mich um, um fest zustellen das ich gar nicht mehr im Duell gegen Kaiba bin, sondern in meinem Bett. „Was ist passiert?" Ich kann mich an kaum was erinnern, nur wie ich kurz vor dem Verlieren stand und dann... Ja, genau was ist dann passiert? Habe ich das alles geträumt? Durch das offene Fenster zieht frische Luft her rein. Es ist kurz vor der Nacht und die letzten Sonnenstrahlen scheinen durch. Suchend taste ich nach meinem Handy, was eigentlich auf meinem Nachtisch liegen müsste, doch stattdessen greife ich nach etwas harten. Erschrocken ziehe ich meine Hand weg, als ich das Millenimspuzzle erkennen kann. Plötzlich erinnere ich mich wieder, wie ich kurz vor dem Zusammenbruch war und er dann aufgetaucht ist... Ich schlucke. Ich weiß nicht, ob es mir doch nicht lieber ist, dass ich das alles hier nur geträumt habe. Doch noch eher frage ich mich was nach meinem Nervenzusammenbruch passiert ist. Geht es Tea und Tristan gut und wie lange war ich weggetreten? Und ganz besonders, was ist mit Atemu passiert? Zu viele Fragen schwirren in meinem Kopf um her und langsam bekomme ich Kopfschmerzen davon. Seufzend gebe ich es auf. Mein Blick bleibt wieder am Millenimspuzzle hängen. Zögernd nehme ich es in beiden Händen und betrachte es eine Weile. Ich hoffe das ich da durch alle meine Fragen geklärt bekomme, doch nichts passiert. Immer mehr Zweifel kommen hoch, ob ich mir nicht doch einfach alles eingebildet habe. Ich lege das goldene Puzzle wieder auf das Tischchen neben meinem Bett und setze mich auf. Ich tapse zur Tür, doch mache ich kurz vor dieser Halt. Ich kann Stimmen hören. „Und das war alles? Sicher das ihr nicht irgendetwas vergessen habt?" Neugierig halte ich mein Ohr an die Tür um mit zu zuhören. „Ganz sicher! Keine Ahnung wie das alles passieren konnte." Ich kann die Stimmen nicht erkennen. Sie müssen unten im Wohnzimmer sein.
„Und was machen wir jetzt?" Paar Minuten stille kehrt ein. „Zu aller erst warten wir, bis Yugi aufwacht." Das war eine ältere Stimme. Ein lautes Seufzen ertönt. „Er ist schon mehrere Tage am schlafen, obwohl der Artzt sagte er würde bald wieder aufwachen." Was? Ich war so lange weg?! „Wie konnte das alles nur passieren?" Ganz klar war das eine weibliche Stimme. Höchstwahrscheinlich Teas. Ich traue mich gar nicht zu meinen Freunden zu gehen. Ich fühle mich so schlecht allen so große Sorgen zu bereiten. Doch schnell halte ich inne, als ich höre wie das Gespräch weiter geht. „Aber eher ist noch die größere Frage, was wirst du jetzt tun?" Mit wem reden die da denn? Verzweifelt versuche ich die Stimmen zu erkennen, aber ohne Erfolg. Ich traue mich nicht einfach runter zu gehen. Der Angesprochene antwortet nicht.
„Es ist schon spät, Kinder. Ihr solltet nach hause gehen. Ich werde euch Bescheid sagen wenn es was neues von Yugi gibt." Kurz darauf hin kann ich ein kurzes „Bis bald" und „Melde dich wenn du Hilfe brauchst." hören und dann wie die Tür ins Schloss fällt. Etwas benommen lege ich wieder ins Bett und versuche mir irgend ein Reim, aus dem neuem Wissen was ich habe, zu machen, aber leider tapse ich nur im Dunklen.
Plötzlich kann ich Schritte hören. Ich weiß nicht warum, wahrscheinlich ein Reflex, lege ich schnell die Decke um mich und schließe die Augen. Warum stelle ich mich denn jetzt schlafend? Doch bevor ich mich weiter fragen kann, höre ich das Klicken der Tür und wie jemand in meinem Zimmer rein kommt. Ich versuche ruhig zu bleiben. Die Schritte halten kurz inne, bis sich die Person an mich wendet und zu mir kommt um sich am Bettrand hinsetzen zu können. Ein erschöpftes Ausatmen entgeht ihm. Ich muss mich regelrecht zwingen ruhig zu halten um nicht auf zufliegen.
„Yugi, ich weiß das du wach bist." Ich reiße die Augen auf. Erschrocken blicke ich in das lilane Augenpaar. „Oh nein!! Ich träume noch, genau das muss es sein!" Ich schüttle energisch den Kopf und hoffe das ich da durch aus meinen Traum aufwache, doch bleibt alles gleich. „Wieso glaubst du denn nicht das ich echt bin?" Ich kann eine minimale Traurigkeit aus seiner Stimme hören, obwohl ich mir da auch nicht mal sicher bin. Ich blicke ihn zögernd an. Atemu stützt seine Unterarme auf seine Oberschenkel ab. Dabei ist sein Körper leicht verkrampft und sieht dabei wie gebannt auf den Boden. „Du bist in der Geisterwelt und das für immer!" Auch ich verkrampfe. Es fühlt sich komisch an es zu sagen und dabei mir ein Atemu in meinem Zimmer vorstelle. Ich starre auf meine Finger. „Außerdem wie kannst du den einen eigenen Körper in meiner Welt haben?" „Das habe ich mich auch gefragt, als mir dein Großvater mir etwas erzählt hat." Ich erstarre. Stimmt ja, da war ja was. „Wenn die Seele des Pharaos endlich ruhen kann, bekommt das Milleniumspuzzle eine neue Kraft. Wenn der rechtmäßige Besitzer das Puzzle es mit reinem Herzen löst wird es ein letztes Mal ihn aus einer aussichtslosen Lage helfen." Genau! Die kleine Steintafel mit der Prophezeiung! Ich lasse von meinen Händen ab und sehe zum Pharao. Sein Blick liegt auch auf mir und so sehen wir uns gegenseitig direkt in die Augen.
Es ist seltsam ihn wieder zusehen. Er hat sich eigentlich nicht verändert, seit ich ihn zuletzt getroffen habe, aber seine Haut ist gebräunter als meine. Zusätzlich hat er ein paar goldene Armbänder an, die an seinem Handgelenk sowie am Oberarm zu finden sind. Ein Halsband aus dem selben edlen Material schmückt ihn ebenfalls. Zusätzlich scheint er auch etwas größer als ich zu sein. Der Pharao ist sein wahres ich um einiges ähnlicher geworden.
„Also heißt das, ich bilde mir hier das alles nicht ein?" Ein leichtes Lächeln bildet sich auf seinen Lippen. „Du hast es endlich verstanden." „Aber warum bist du immer noch da? Es heißt doch nur das mir aus einer kniffligen Lage geholfen wird..." „Weißt du noch den letzten Teil der Prophezeiung? Sie sagt, dass du dann endlich ein sorgenloses Leben führen kannst, aber wie es aussieht kannst du das nur... mit mir." Wie ein Schlag trifft mich tiefe Schuldbewusst. Er wurde wegen mir aus der Geisterwelt geholt, nur damit ich ein scheiß sorgenloses Leben führen kann!? Meine Augen versuchen den Blick von Atemu auszuweichen. „Es tut mir so leid.." Meine Augen werden feucht und ich merke wie meine Schultern anfangen zu beben. „Ich wollte das nicht, ich will doch das du deine Ruhe hast, dein verdienten Frieden und dann komm ich und dann-" Ich breche ab. Meine Stimme versagt unter dem ganzen Geschluchze. „Yugi.." Und plötzlich finde ich mich in eine Umarmung wieder. „Es stört mich überhaupt nicht wieder hier zu sein, ganz im Gegenteil. Es ist schön endlich wieder dich und die anderen wieder sehen zu können." Nach kurzem Zögern erwidere ich die Umarmung und wische mir die Tränen aus meinem Gesicht.
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Gibst du so schnell auf?
RomanceYugi ist ziemlich am Boden. Seit Atemu seine verdiente Ruhe hat, hat Yugi keine einzige Sekunde lang Ruhe. In seinem Kopf wimmelt es nur von Gedanken, die einfach nicht verschwinden wollen, egal was der kleine Junge tut. Besonders besser macht es al...