Kapitel 5
Nach dem ich mich etwas beruhigt habe, setzten wir uns in mein Zimmer. Ich erzähle ihm von Kaiba, was er von mir wollte und was in dieser schwarzen Box ist. Staunend weitet der Grauhaarige seine Augen. "Das heißt du hast das Millenimspuzzle wieder?" Leicht irritiert was denn die Frage soll, nicke ich langsam. "Ja, wieso fragst du?" "Erinnerst du dich, als ich dir am Telefon erzählt habe wir hätten nichts Interessantes gefunden? Das stimmte nicht ganz. Wir haben ganz in der Nähe, wo ich auch damals das Millenimspuzzle gefunden habe, eine alte Steintafel entdeckt." Er kramt aus seiner Reisetasche ein Foto heraus und hält es mir hin. Auf dem ist das erwähnte Artefakt abgebildet. Sie ist nicht sehr groß, vielleicht 30 cm lang und die Schriften sind verblast oder abgebröckelt. Doch kann man eine kleine Zeile immer noch entziffern. "Und was hat das jetzt mit dem Millenimspuzzle zu tun?"
"Es steht eine Prophezeiung darauf, die sagt: wenn die Seele des Pharaos endlich ruhen kann, bekommt das Milleniumspuzzle eine neue Kraft. Wenn der rechtmäßige Besitzer das Puzzle es mit reinem Herzen löst wird es ein letztes Mal ihn aus einer aussichtslosen Lage helfen und ein sorgenloses Leben schenken. Ich habe es dir nicht erzählt, weil ich dachte das Milleniumspuzzle wäre für immer versiegelt worden und es würde dir nur unnötige Hoffnungen machen." Erstarrt blicke ich auf das Bild. "Doch mehr konnten wir nicht entziffern. Wie genau es helfen wird oder wie dieses sorgenlose Leben aussieht kann ich dir nicht sagen." Ich höre den Worten von meinem Großvater gar nicht mehr zu. "Das heißt ich soll es wieder zusammen setzen?" Er nickt. "Natürlich nur wen du es willst, aber jetzt kannst du es ohne großes bedenken lösen." Lächelnd sieht er mich an. "Danke Großvater, wirklich für alles." Er schenkt mir ein liebevollen Blick und umarmt mich noch einmal herzlich.
Nachdem verlässt Großvater mein Zimmer, doch lässt er das Bild auf meinem Bett liegen. Wie gebannt starre ich auf die Millenimspuzzleteile. Was soll ich tun? Es lösen und abwarten was passiert? Oder es so lassen wie es ist? Hilfesuchend blicke ich in meinem Zimmer umher und bleibe an meinem Handy stehen. Was habe ich zu verlieren? Daraufhin schreibe ich in unsere Gruppe.
(16:23) Yugi: "Hey, Leute. Ich bräuchte euch mal dringend wegen dem Millenimspuzzle.."
(16:31) Joey:"Hat etwa dieser Penner namens Kaiba Probleme gemacht!?"
(16:31) Yugi:"Nein, nein. Mein Großvater kam gerade von Ägypten zurück und hat mir was erzählt und ich mir jetzt nicht mehr sicher bin was ich tun soll.."
(16:32) Tea:"Ohje, treffen wir uns am Brunnen?"
(16:33) Tristan:"Gibt mir 10 Minuten, ich muss erst hier von meinem Vater weg kommen, aber wartet nicht auf mich!"
(16:36) Joey:"Leute, bin schon auf den Weg!"
(16:37) Tea:"Bis gleich!"
Lächelnd betrachte ich den Chatverlauf. Wie konnte ich nur an unsere Freundschaft zweifeln? Mit ihnen an meiner Seite fühle ich wieder halbwegs stark. Ich springe mit neuem Mut von meinem Bett. Dabei nehme ich das Foto in die Hand und renne aus der Haustüre auf den Weg zu unserem Treffpunkt.
Angekommen sehe ich schon wie Tea und Joey angestrengt miteinander reden. "Tea, Joey!" Rufe ich sie von weitem und komme zu ihnen gerannt. "Hallo Yugi, was ist los?" "Kommt mit, hier können wir nicht reden." Sie folgen mir neugierig, aber auch gleichzeitig etwas besorgt. Nach dem wir an einem kleinen Fluss angekommen sind und uns auf eine Bank gesessen haben, packe ich das Foto heraus. Tea und Joey blicken gespannt darauf. "Was ist das, alter?" "Mein Großvater hat sie entdeckt. Er hat mir erzählt das dort eine Prophezeiung zu Millenimspuzzle steht."
Kurz zögere ich, ob ich es ihnen wirklich erzählen soll. Schnell schüttle ich die Zweifel von mir und rede weiter. Ich versuche es irgendwie sinnvoll zu erklären. Tea scheint wohl nicht ganz zu wissen wie sie darauf reagieren soll. "Das heißt wenn du es löst, ist sicher das er nicht zurück kommen wird?" Ich nicke. Wir schweigen, bis Joey die entscheidende Frage stellt. "Willst du es denn lösen?" Kurz überlege ich. Es würde ja nur positiv für mich ausgehen und außerdem würde mir ein bisschen Glück nicht schaden. "Ja, das will ich." "Na dann, auf was wartest du den noch? Pack dieses alte Ding endlich aus und streng dein kluges Köpfchen an, denn jetzt wirst du ein Puzzle lösen, alter!" Joey scheint sich richtig zu freuen. Entschlossen nicke ich, doch plötzlich können wir unsere Namen rufen hören. Tristan scheint uns wohl zu suchen. "Hier sind wir Tristan!" Er entdeckt uns und gesellt sich zu uns. Nach dem auch wir ihm alles erklärt haben, ist er der selben Meinung wie Joey. Gemeinsam machen wir uns auf den Weg zu mir.
Angekommen begrüßt mein Großvater uns herzlich und bietet uns ein Tee an den wir dankend ablehnen. Gemeinsam verschwinden wir in mein Zimmer. Alle drei Augenpaare sehen mir gespannt zu wie ich die Kiste heraus krame und die Puzzleteile auf den Boden auskippe. Sofort fangen meine Augen an die passenden zueinander zu finden. Die anderen bleiben still und folgen meinen Bewegungen. Sie wissen genau das sie keine große Hilfe sind wenn sie versuchen würden sich einzumischen. Große Schwierigkeiten habe ich tatsächlich nicht. Trotzdem brauche ich eine ganze Stunde um das fast fertige Millenimspuzzle in der Hand zu halten. Das letzte Puzzleteil setzten wir gemeinsam an sein Platz. Jeder starrt gespannt auf das goldene Puzzle,
aber es passiert nichts.
...
Rein gar nichts.
Perplex sehe ich zu den anderen die wohl auch sehr überrascht sind. "Und das wars?" Tristan blickt fragend in die Runde. "Wie es aussieht schon.." Ich muss immer wieder blinzeln um zu verstehen das es hier wirklich Realität ist. "Also ein bisschen mehr habe ich schon erwartet..." Plötzlich kann ich die Ladentüre hören und ahne nichts gutes. Ich rapple mich mit dem Millenimspuzzle auf um zur Tür meines Zimmers zu gehen. "Yugi, wohin gehst du denn?" "Ich habe das dumme Gefühl das der gerade gekommene Gast nicht hier ist um was zu kaufen."
Verstehend erheben sich auch die anderen und folgen mir nach unten. Wie ich schon geahnt habe, sehe ich wie Kaiba im Laden steht und mich mit einem ehrgeizigen Blick anstarrt. "Yugi, wie ich sehe hast du es dir anders überlegt." Dabei sieht er auf das Puzzle was immer noch schützend in meinen Händen ist. "Ja und wie ich es dir gesagt habe ist nichts passiert. Atemu ist nicht zurück und es wird auch immer so bleiben." Wütend sieht er auf mich herab. Er scheint wohl gar nicht glücklich mit dieser Antwort zu sein.
"Tze, wenn er nicht freiwillig rauskommen will dann muss ich ihn halt zwingen!" Verwirrt sehen wir ihn an. "Und wie willst du das bitte machen, du Großmaul?" Knurrt Joey. "Das werdet ihr noch früh genug erfahren!" Lacht er helmisch und verlässt mit einem lautem Knall den Laden. "Was läuft denn bei den schief?" "Das wüsste ich auch gerne." Meint Tea. Plötzlich klingelt das Telefon von Tristan was uns alle zusammen zucken lässt. Als der Braunhaarige ran geht, hört man eine schreiende Person auf der anderen Seite der Leitung. "Tristan, was erlaubst du dir eigentlich so lange weg zu bleiben junger Mann! Es ist gleich Acht Uhr und ich brauche dich noch in der Werkstatt!" Leicht wundernd schaue ich auf, die Uhr die an der Wand hängt. Er hat Recht. "Ja, Vater ich bin auf den Weg!" Genervt steckt er sein Handy wieder in seine Hosentasche. "Tut mir Leid, Yugi, aber du hast ihn gehört." "Kein Problem Tristan! Ich bin überhaupt froh das ihr so spontan alle Zeit hattet." "Ich sollte auch gehen, aber wenn was ist oder Kaiba Probleme macht dann meldest du dich bei uns!" läutet mir Tea streng ein. "Und du Joey?" "Ich bleibe noch etwas länger wen es dir nichts ausmacht, Yugi. Ich habe das dumme Gefühl das ich dich nicht allein lassen sollte." Ich kann seine Sorge verstehen, denn schließlich droht Kaiba einem nicht jeden Tag. Und wenn er dies tut dann ist damit nicht zu spaßen. Wir verabschieden uns von den beiden und überlegen uns danach was wir machen könnten. Joey wollte mit mir Karten tauschen, doch ich lehne ab. Ich traue mich gar nicht mehr es überhaupt mehr welche anzufassen. Aber als er fragte, ob ich zumindest ihm helfen kann sein Deck zu überarbeiten, konnte ich ihm nicht noch dieses Gefallen abschlagen.
Wir sitzen gemeinsam in Großvater's Laden und diskutieren über schwächere Monster. "Aber wieso hast du eigentlich Kuriboh in deinem Deck?" Dabei zeigt er auf die Karte mit einen kleinen Fellkneul mit großen, lilanen Augen und grünen Ärmchen und Beinchen drauf. Ich muss lächeln. "Meist hat er sich selber immer rein geschmuggelt. Er wollte bei jedem Duell dabei sein. Außerdem ist seine Spezialfähigkeit echt gut. Die kann man immer gebrauchen." Verstehend nickt er.
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Gibst du so schnell auf?
RomansaYugi ist ziemlich am Boden. Seit Atemu seine verdiente Ruhe hat, hat Yugi keine einzige Sekunde lang Ruhe. In seinem Kopf wimmelt es nur von Gedanken, die einfach nicht verschwinden wollen, egal was der kleine Junge tut. Besonders besser macht es al...