Kapitel 20

362 8 2
                                    

Lavea PoV

Wie lange es inzwischen her war, dass ich mich den Strohhüten angeschlossen hatte, konnte ich nicht sagen. Jeder in der Crew war unglaublich freundlich und es passierte ständig irgendetwas, wodurch die Zeit wie im Flug verging. Auch wenn ich jetzt offiziel mit Luffy zusammen war tänzelte Sanji ständig um mich herum und kassierte dafür von überall Kopfnüsse. Nicht nur meinem Käpt'n passte das nicht, sondern auch Nami und Law.
Das schwerste war eigentlich sich an meinen neuen und doch alten Namen zu gewöhnen. Law hatte alle dazu gebracht mich wieder Lammy zu nennen, auch weil er hoffte damit meine Erinnerung ein wenig zurück zu bringen. Caesar hatte mir meine Geschichte erzählt, zumindest ab dem Punkt ab dem er sie kannte, doch Law redete nicht gerne darüber.
Er war kürz nachdem gesamt Flevance zerstört worden war dorthin gekommen. Er hatte die Krankheit untersuchen wollen, als damals noch recht junger Wissenschaftler und hatte unter den Trümern eines Krankenhauses ein kleines Mädchen gefunden, die sehr nahe am Tod war. Anfangs hatte er sie einfach nur mitgenommen um die Krankheit zu untersuchen, doch irgendwie wuchs sie ihm tatsächlich ans Herz.
Fieberhaft hatte er an Mitteln herum experimentiert und schließlich etwas gefunden, was nach einer endgültigen Heilung aussah. Das Fleva, wie er es selber nannte, ließ alle weißen Flecken innerhalb von drei Tagen verschwinden und gab dem Betroffenen neue Energie, doch die Langzeitirkung war, dass es den Tod lediglich in die Länge zog.
Ungefähr ein Jahr waren die Flecken komplett verschwunden, dann kamen sie wieder und breiteten sich langsam über den Körper aus. Ich hatte das schnell bemerkt und mit meiner Teufelsfrucht die weißen Stellen über malt. Damals wollte ich nicht, dass mein Bruder wusste, dass ich sterben würde. Caesar hatte mir immer unglaublich viel bedeutet. Er hatte mich aufgenommen und versorgt und er war tatsächlich besorgt um mich, wenn ich fiebernd im Bett lag. Das jemand wie Law mein wirklicher Bruder sein könnte wäre mir nie in den Sinn gekommen.
Mein Bruder war mal wieder dabei meinen Adoptivbruder fertig zu machen, weshalb ich leise seufzte. Er hatte mir auch nicht verraten wollen, warum er Caesar so hasste und keiner aus der Crew schien der Grund zu kennen. Leise stand ich auf und schlich auf die beiden zu, dann schnappte ich Laws Mütze und machte grinsend einen Schritt zurück.
Ich lachte, als er versuchte, sie zurück zu bekommen, doch ich schaffte es irgendwie sie aus seiner Reichweite zu halten. Lachend lief ich vor ihm davon und er folgte mir rufend. Nach mehreren Runden, die wir um Nami und Usopp gedreht hatten stand er plötzlich wie aus dem Nichts vor mir und schnappte mir den Stoff aus den Fingern.
Ich grinste breit und für einen Moment glaubte ich ihn vor mir zu sehen. Meinen Bruder, wie er an seinem Schreibtisch saß und in eines der vielen Bücher schaute.
"Ich möchte Arzt werden!" hallte seine Stimme in meinem Kopf und das Grinsen auf meinem Gesicht wurde breiter.
"Na, dann hast du dein Ziel ja erreicht!" antwortete ich dem kleinen Jungen und bekam dafür vom erwachsenen Law einen verwirrten Blick zu geworfen. Leise lachend schüttelte ich den Kopf und wand mich ab.

Luffy PoV

Aufgeregt lief ich vor dem Krankenzimmer auf und ab. Drinnen konnte man Lammy schreien hören, worauf ich zur Tür stürmen wollte, doch Zoro hielt mich fest. Nami hatte gemeint ich sei zu nervös und hatte mich raus geworfen, weshalb ich jetzt darauf warten musste, dass sie endlich raus kamen.
"Warum dauert das so lange?" jammerte ich.
"Hey Luffy" rief Usopp und als ich mich umdrehte hatte er sich Stöckchen ich die Nase gesteckt, "Schau mal!"
Leider konnte ich mich diesmal nicht dafür begeistern und lief weiter hin und her. Meine Ohren gespitzt auf selbst den leistesten Laut, der aus der Krankenstation kam.
"Sanji, ich hab Hunger!" maulte ich und sofort war mein Koch in der Küche verschwunden um mir wenig später wirklich köstlich duftendes, gut aussehendes Essen zu bringen.
Unter normalen Umständen hätte ich es sofort verschlungen, doch jetzt drehte sich mir der Magen um. Meine Crewmitglieder wechselten leicht besorgte Blicke, doch sie sagten nichts, wofür ich ihnen dankbar war. Plötzlich packte Zoro mich und schliff mich mit sich. Er steuerte auf den Gemeinschaftsraum zu und drückte mich dort auf einen Stuhl.
Caesar saß in einer Ecke und wirkte ebenso angespannt wie ich, während er lauschte. Als Lammys Adoptivbruder hatte er zwar keine Verantwortung, aber tatsächlich war sie ihm sehr wichtig. Unsere Blicke trafen sich kurz, dann richteten wir sie beide auf etwas anderes. Lautes Geschrei war zu hören, doch diesmal klang es anders. Es war nicht das schmerzerfüllte Schreien von Lammy sondern ein kleines, beinahe verzweifeltes Schreien.
Sofort sprang ich auf und lief nach draußen. Nami stand vor der Tür zur Krankenstation und lächelte, dann ließ sie mich rein. In Lammys Armen lag ein Kind und weinte, was mir ein glückliches Lächeln aufs Gesicht zauberte. Zumindest hatte ich gehört, dass Babys nach der Geburt schreien sollten. Das zeigte, dass sie gesund waren.
"Tiria" murmelte ich und strich meiner Tochter sanft über den Kopf.
"Ein schöner Name!", lächete Lammy und küsste mich, dann strich sie Tiria über den Rücken, "Sie wird eines Tages bestimmt eine wunderschöne Frau sein!"

Das Mädchen der Farben (One Piece FF) -abgeschlossen-Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt