Kapitel 13

301 12 0
                                    

Luffy PoV

Ich saß auf dem Löwenkopf der thousend Sunny und beobachtete die Wellen vor mir. Mit leisem Plätschern kräuselten sie sich und für weniger als eine Sekunde spielte ich mit dem Gedanken hinein zu springen, wie früher, als ich noch nicht von der Teufelsfrucht gegessen hatte. Meine Arme schlangen sich um die beiden Zacken der Männe und ich grinste breit, als der Wind in mich hinein pustete.
Lavea schien zu wollen, dass ich sie vergaß und im Moment war ich bereit es ihr zu liebe zu tun. Erst als am Horizont die Insel erschien trat in meinem Brustkorb ein bösartiges Stechen ein. Wütend biss ich mir auf die Lippe und schmeckte wenig später Blut in meinem Mund. Eine einzelne Träne lief mir über die Wange, doch ich schüttelte den Kopf und vertrieb sie damit.
Es war vollkommen egal was genau ihr Grund war, ich musste sie gehen lassen, wenn sie das wollte. In meinem Kopf hatte ein leises Rauschen eingesetzt und spühlte alles davon, was sich irgendwann einmal festgesetzt hatte. Mit einem Schlag dachte ich gar nichts mehr und so würde ich es belassen bis Lavea weg war. Mit viel Schwung drehte ich mich um, ein breites Grinsen auf dem Gesicht, und lief zur Küche.
"Sanji, Ich hab Hunger!" rief ich und sah meinem Kopch dabei zu, wie er bereits Töpfe auf dem Herd stehen hatte.
"Ist gleich so weit Luffy", antwortete er grinsend, "Ich hab mich schon gefragt, wann du wohl kommst! Hast gestern Abend schließlich nichts gegessen!"
Mit einem dankbaren nicken ging ich nach unten und setzte mich an den Tisch vor dem Aquarium. Während ich meinen Rücken gegen das Glas lehnte und auf mein Essen wartete, beobachtete ich, mit zurückgelegtem Kopf, die Fische hinter mir. Mehrere davon hatten schillernde Farben und wie von selbst begann mein Kopf zu überlegen, welcher davon wohl Lavea wäre. Ein leises Seufzen kam über meine Lippen, gerade als der Koch die Tür öffnete und eintrat.
"Oi, Luffy, was ist los?" wollte er wissen, worauf ich aufschreckte.
"Nichts. Es ist gar nichts los! Ich habe einen riesen Hunger!" antwortete ich eilig, dann schnappte ich mir den Teller in seiner Hand und begann zu essen.
Einen Moment noch musterte Sanji mich, doch schließlich zuckte er mit den Schultern und ging wieder hinaus. Stattdessen stand Neiro vor mir und beobachtete mich schweigend. Unsicher sah ich ihn an und stopfte nebenbei ein großes Stück Fleisch in mich hinein. Er setzte sich mir gegenüber und wartete, bis ich fertig war, dann schob er mir etwas über den Tisch.
Es war eine Akte, mit vielen verschiedenen Blättern darin, doch ich verstand nicht, was er mir sagen sollte. Auch erklärte Neiro es mir nicht weiter, sondern verließ den Raum ganz einfach wieder. Allein saß ich an dem großen Tisch, in meiner Hand lediglich die Akte.Schließlich stand ich auf, nahm die Akte und steckte sie mir unter die Jacke.
Unbemerkt schlich ich mich in mein Zimmer und schlug sie dort auf. Gleich auf der ersten Seite grinste mir Lavea entgegen und sofort schlug ich sie wieder zu. Irgendwann würde ich sie lesen, ganz bestimmt, aber nicht jetzt. Etwas hielt mich davon ab, ein Gefühl, dass ich nicht beschreiben konnte, auch wenn ich mir sicher war es zu kennen.
Eine Träne, so klein, dass ein Mensch sie nicht sah und doch groß genug, dass sie einem das Herz brach, lief mir über das Gesicht und tropfte zu Boden, dann war der Moment vorbei und ich setzte wieder mein breites Grinsen auf.

Lavea PoV

Ein mattes Lächeln erschien auf meinem Gesicht. Es war nicht mehr weit, bis wir die Insel erreichten und dann würde ich mich von den Strohhüten verabschieden. Bei dem Gedanken daran zog sich etwas in meiner Brust zusammen, doch noch immer lächelte ich. Immerhin ging ich, um Luffy lächeln zu sehen und genau so, sollte auch er mich sehen.
Ein wenig fragte ich mich, ob Caesar etwas ahnte, denn manchmal musterte er mich genau so, als ob er mehr wüsste, als er sagte. Seine Augen wanderten von meinem Kopf zu meinen Füßen und es schien ihn zu beunruhigen.
Neben mir gab es ein dumpfes Geräusch, als Law sich fallen ließ. Er lehnte sich gelassen gegen die Wand, sein Schwert hatte er wie immer bei sich, und sah mich fragend an. In mir kamen stumme Stimmen auf, die mich drängten, mich an ihn zu kuscheln, doch ich brachte sie wütend zum Schweigen. Seine Mütze hatte er leicht ins Gesicht gezogen und ein Impuls ließ mich danach greifen und sie ihm vom Kopf ziehen.
"Hey", rief er, als ich aufsprang und über das Deck lief, "Gib mir die zurück!"
Ich lachte und lief davon, doch er war schneller als ich. Seine Hand packte mich am Arm und mit der anderen zog er mir die Mütze weg. Ärgerlich sah er mich an und zog sie wieder auf seinen Kopf, dann erstarrte er plötzlich.
"Wir sind da!" rief Nami, worauf ich herumwirbelte.
Neiro grinste beinahe so breit wie ich. Auch er wollte auf dieser Insel von Bord gehen und ich war mir sicher, dass er sein eigenes Abenteuer erleben wollte. Geschickt sprang ich hinunter und wand mich wieder zu meinen Freunden um. Luffy stand da und wank, während ein breites Grinsen auf seinem Gesicht lag, während Caesar ein wenig besorgt wirkte und Law ernst wie immer.
"Wiedersehen Leute!" rief ich und wank ebenfalls.
Tief in meinem Inneren war ich mir sicher, dass es kein Wiedersehen geben würde. Vermutlich würde ich schon bald für immer aus dem Leben der Strohhüte verschwinden und mit etwas Glück schaffte Luffy es, über mich hinweg zu kommen. Schnell wand ich mich ab und lief auf die Bäume zu, welche den Strand säumten. Ussopp hatte vom Krähennest aus eine kleine Stadt entdeckt, auf die ich jetzt zusteuerte.

Das Mädchen der Farben (One Piece FF) -abgeschlossen-Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt