Die Vergangenheit holt einen immer ein

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Ich wache aus meinen Traumlosen schlaf auf und schaue die Decke über mir an. Meine heutige Lustlosigkeit, war einfach grenzenlos. Lange bleibe ich bewegungslos liegen und schaffe es nicht, mein Blick von der kahlen Decke abzuwenden. Die Minuten vergingen und es schien, als wäre ich paralysiert und in einer ganz anderen Welt gefangen.

Keine Ahnung wie lange ich da einfach nur rumlag, doch es fühlte sich wie eine Ewigkeit an. Von draußen drang leises Geschrei in mein Zimmer und beförderte mich unsanft in meine ach so geliebte Realität zurück. - Komm schon (V/N), du musst nun endlich wieder in die Puschen kommen! - Deshalb strecke ich meinen großen Zeh vorsichtig unter der Bettdecke hervor, um die Außentemperatur zu messen. - Eklig kalt, das macht es einen nicht leichter -

Ein lauter Seufzer kommt mir über die Lippen und innerliche zähle ich widerwillig bis drei. - Eins, Zwei, Drei! -  Mit einem gezielten Ruck, ziehe ich die warme Decke von mir herunter und beiße die Zähne zusammen. - Kälter als erwartet -

Trotzdem allem, stehe ich auf, obwohl mein inneres Ich mich anbettelt, heute einfach im Bett zu bleiben. Als gehe ich wie gewohnt zum Fenster um hinaus zu schauen. – Wie lange habe ich geschlafen? -  Draußen ist es nebelig und alles ist in ein dunkles grau gehüllt. Das Wetter spiegelte meine Laune perfekt wieder. Schnell war auch das Geschrei, dass mich zum aufstehen animiert hat ausfindig gemacht. Die anderen Rekruten sind bereits am trainieren, was mich vermuten lässt, das ich heute mehr als nur verschlafen habe.

Mein Blick bleibt an Armin, Mikasa und Eren haften, die ihre Runden rennen...Unmut macht sich breit. Ich vermisse sie, das gemeinsame Essen, das Training und die manchmal sinnlosen Gespräche. Von meinen Gefühlen übermannt, starre ich mehrere Minuten einfach nur in die Ferne. Dann wende ich meinen Blick an und erinnere mich selbst daran, dass es einen Grund dafür gibt. Genervt von meinen eigenen Gefühlschaos, gehe ich unter die Dusche und versuche alles abzulegen.

Als ich wieder aus dem Bad trete, entdecke ich das übliche Tablett auf meinem Tisch. Kurzerhand folgere ich daraus, dass Levi wohl hier gewesen sein muss. Wie immer etwas Brot, Käse und Tee. Doch dann traf es mich wie ein Schlag, schnell wende ich meinen Blick an die Stelle,  wo vor kurzen noch mein Spiegel stand. - Die Scherben sind weg.... Hat er sie weggeräumt? Das kann nur er gewesen sein, nur er hat so einen Putzdrang – lange beschäftige ich mich mit diesen Gedanken jedoch nicht, da es nur er gewesen sein kann. Allerdings verstörte es mich etwas, dass er mich nicht geweckt hat.

Ich ziehe meine Sachen an und entscheide mich dem Kommandanten einen Besuch zu erstatten, um die letzten Kleinigkeiten zwecks meiner Mission zu besprechen. Dort angekommen, werde ich wie immer hereingebeten und setze mich auf den wohl berühmtesten Stuhl des Hauses.

„Kommandant, ich wollte mich nach der momentanen Situation erkundigen"

„(N/N), es bleibt alles beim Alten. Aber was ich noch Mal fragen wollte, bist du dir absolut sicher, dass du diese Mission machen möchtest?" fragt er und schaut mich mit seinen blauen Augen eindringlich an. In seinen Augen war eine Art leichte Enttäuschung zu erkennen.

„JA" antworte ich entschlossen. Erwin allerdings starrt mich weiter an, sodass ich das Gefühl bekam, dass hier irgendetwas nicht stimmt. Ich bin es zwar gewohnt Männer wie ihn nieder zu starren, doch trotzdem lies mich dieser Anblick hart schlucken.

„Ich habe mit Levi gesprochen. Ich weiß nicht, was vorgefallen ist. Doch er ist heute in mein Büro gekommen, um über dich zu reden"

„Über mich?" frage ich verblüfft. – Was gibt es da zu bereden –

„Er hat versucht mich davon zu überzeugen, dich hier zu lassen und nicht mit auf die Erkundungstour zu nehmen" entgegnet er mir nüchtern. „Doch ich habe ihn bereits gesagt das es ihre Entscheidung ist und er nichts dagegen machen kann"

Kapitel 1. LevixReader ♥️ Gezeichnete der DunkelheitWo Geschichten leben. Entdecke jetzt