Du kennst mich doch nicht

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Der Tag verging ohne große Zwischenfälle, wir schwammen bisschen, sonnten uns in der Sonne & genießten Wortlos das Beisammensein. Es war mit abstand der schönste Tag seit langen & das letzte Mal war wirklich lange her. Kurz vor Sonnenuntergang, packten wir unsere Sachen & machten uns zurück auf den Weg ins Hauptquartiert des Aufklärungstrupps. Dort angekommen, holte ich den Rollstuhl von Renata aus der Kutsche & Levi nahm Sie auf die Arme. Der Tag war dann wohl doch zu aufregend für Sie, weshalb Sie bei der Fahrt eingeschlafen ist. Die Stille genießend schlenderten wir in Renatas Zimmer, dort angekommen, legt der sonst so eiskalte Levi Ackerman Sie in Ihr Bett & deckt Sie liebevoll zu. Leise rolle ich den Rollstuhl neben Sie & betrachte Sie einige Minuten. Es war schön zu wissen, dass Sie in guten Händen ist & alle meine Mühe nicht umsonst war. Genau das gab mir die Motivation weiter durchzuhalten, zumindest so lange, bis Sie komplett selbstständig leben kann.

Während ich Sie beobachte, legt Levi eine Hand um meine Schulter. Er sagte nichts, doch diese eine kleine Berührung waren Worte genug. Auch er schien zu verstehen, wie wichtig mir das alles mit meiner kleinen Schwester war. Dann löst er sich von mir & schaut mir in die Augen: „Ich muss los, die Arbeit macht sich nicht von alleine."

Hinter mir ertönt ein leises Klicken der Türe. Er war weg. Mit Bedacht setzte ich mich an den Rand des Bettes & streiche meiner geliebten Schwester einige Strähnen aus dem Gesicht. Sie ist meiner Mutter wie aus dem Gesicht geschnitten & in Ihr sehe ich Sie. „Renata, es tut mir so leid... Irgendwann werden sich unsere Wege wohl oder übel wieder trennen müssen, ich bin mir sicher! All das wird nicht umsonst sein." Schluchze ich leise vor mich hin, während ich Ihre Decke wieder zurechtrücke. Ich lehne mich nach vorne & gebe Ihr einen Kuss auf die Stirn, stehe auf & verlasse den Raum. Hinter der Türe bleibe ich stehen & flüstere ein weiteres Mal wie leid mir das alles doch tut. Es tat weh zu wissen, Ihr niemals eine Familie bieten zu können, die Sie verdient hätte...

Rechts neben mir ist das knarren der Holzdielen zu hören & schnell schaue ich in die Richtung aus der das Geräusch kommt. Eine große dunkle Gestallt tritt aus dem Schatten des Ganges hervor. Ein Stein viel mir vom Herzen, als ich Nikolai erkannte. Mit schnelle Schritten kommt er auf mich zu & nimmt mich in den Arm. Als ich en Druck um meinen Körper erfühle, war es... als sprudelten meine Emotionen einfach über. Ich konnte meine Tränen nicht mehr zurückhalten & begann unkontrolliert zu weinen: „Nikolai... Ich will Sie nicht wieder alleine lassen... Ich möchte sehen wie Sie erwachsen wird... Ich will sehen wie Sie sich verliebt & den Typen eine Standpauke halten! In der ich Ihm drohe, dass ich Ihn umbringe, wenn er Sie verletzt sollte. Ich will sehen, wie Sie Ihren Abschluss macht & sich entscheidet in welche Richtung Sie Ihr Leben lenkt..."

Nikolai verfestigt seine Umarmung nur noch mehr & streicht mir verstehend über meinen Rücken, ohne ein Wort zu verlieren. Hier waren Worte einfach fehl am Platz, deswegen schwieg er & ließ mich einfach reden. Nachdem ich mich endlich beruhigt habe, lässt er mich los & schaut bedrückt zu Boden.

Natürlich viel mir seine Stimmung sofort auf, immerhin kannte ich diesen Mann nun schon seit Jahren! „Nikolai, was ist los?" frage ich vorsichtig nach.

Der angesprochene schaut wieder auf & atmet tief aus: „Wir haben ein Problem." Schlagartig verschwindet meine zur Tage getretene Schwäche & ich schaue Ihn erwartungsvoll an.

„Vor einigen Tagen, hat der Boss eine Fahndung nach dir rausgelassen. Ich habe versucht alle Flugblätter verschwinden zu lassen, damit du mehr Zeit mit Renata verbringen kannst... doch anscheinend war das nicht gut genug. Irgendjemand hat sich scheinbar beim Boss gemeldet & hat verraten, dass du hier bist. Zum Glück, hat Tagen sich bei mir gemeldet & mich in Kenntnis gesetzt. (V/N), du musst freiwillig zurück, sonst muss dich Tagen mit den andren holen & auch er möchte das nicht verantworten." sagt Nikolai, während er mich eindringlich ansieht.

Kapitel 1. LevixReader ♥️ Gezeichnete der DunkelheitWo Geschichten leben. Entdecke jetzt