Rot

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Seine dunklen und emotionslosen Augen, haben mich voll und ganz ins visiert genommen. Dieser Anblick lies mich einen Moment innehalten und eine seltene Unsicherheit macht sich in mir breit. Einige Minuten stand ich nur da, unsicher ob ich nun etwas sagen soll oder nicht. Dieser Blick fraß sich tief in mich und ein komischer Schmerz überkam mich. Lange ist es her, dass er mich so ansah. Eine Art aus Desinteresse, Abneigung und Verachtung. Zu meiner eigenen Verwunderung schmerze dieser Anblick... er war so intensiv und sagt mehr als 100 Worte aus.

Zunächst wich ich seinem Blick aus, um diesen Verachtenden Blick zu entkommen. Mit meiner rechten Hand, fass ich mir an die linke Schulter und fahre mir mit dem Daumen mehrfach über das Schlüsselbei... irgendwie kam ich mir ertappt vor und zum ersten Mal seit langem war ich unsicher, wie ich weitermachen soll. Dieser Mann, hat mir wortwörtlich den Arsch gerettet und das auch noch mehrfach. Nervös fasse ich mir in den Nacken, um dieses Gefühl los zu werden. Eine lange unerträgliche Stille entsteht zwischen uns, da ich einfach keine Ahnung habe, wie ich beginnen soll.

„Levi" sagte ich mit einem für mich unüblich leisen Ton. Doch er unterbrach mich augenblicklich: „Captain Ackerman" die strenge in seinem Blick war unübersehbar. Jede Zelle meines Körpers, sträubte sich bei dem Gedanken so mit mir reden zu lassen. Doch mir war auch bewusst das eine Diskussion in dieser Situation zu nichts bringen würde, außer dass wir evtl. sterben könnten. Also verkniff ich mir meinen bissigen Kommentar und führte einfach weiter aus: „Captain Ackerman, könnten wir das alles auf später verschieben? Meinetwegen können Sie mich dann belehren wie sie möchten..." eine seiner Augenbrauen hebt sich. „Aber jetzt sollten wir die Differenzen zur Seite legen und zusammen arbeiten. Natürlich bin ich mir dessen bewusst, dass das Verhältnis zwischen Ihnen und mir stark unter den Vorkommnissen gelitten hat, doch ändert es jetzt nichts an unserer misslichen Lage.

Ein brummendes „Hm" entweicht seiner Kehle, was mich nicht glücklich stimmt. Ich trete einige Schritte näher an ihn heran und lege ihm eine Hand an seinen Oberarm „Es tut mir leid, es war niemals meine Absicht sich hier mit rein zu ziehen. Das war das letzte was ich wollte" gebe ich kleinlaut zu und frage mich im selben Moment, ob das tatsächlich aus meinen eigenen Mund kam.

Der sichtlich erboste Mann tritt einen Schritt zurück: „Ich kann das nicht"

Verwirrt über die Aussage und verletzt durch seine Abneigung, gehe auch ich einen Schritt zurück und schaue zu Boden: „Tut mir leid...." eine weiter Stille überkommt uns, doch davon wollte ich mich nicht abbringen lassen diesen Mann aus der Höhle zu bekommen. „Ich denke ich weiß wirklich, wie wir hier raus kommen könnten" leite ich das Gespräch ein weiteres Mal ein und blicke wieder zu ihm auf. Auch er schaut mir in die Augen und schneit darauf zu warten, dass ich vorführe. Meine Augen mustern ihn von unten nach oben. Sein Hemd hat er sich selbst zerrissen, um meine Wunde am Bein zu versorgen. Doch der Rest der übrig geblieben ist, schmieg sich an seinen Körper und gab seinen muskulösen Körper preis. Ein großer Blutfleck ziert seine Schulter und die Erkenntnis daran schuld zu sein, versetzt mir einen stich in mein sonst so kaltes und egozentrisches Herz. Seine Haare standen Wild von seinem Kopf ab und verleiten ihm ein wildes Aussehen. Er sah trotz dem Dreck und unserer misslichen Lage einfach verführerisch aus.

Ich schließe die Augen und versuche mich wieder auf das Wesentliche zu konzentrieren. Da traf es mich wie ein Schlag ins Gesicht. Zeitgleich drehte ich mich um und schaute in die Richtung aus der, die Kreatur vorhin gekommen ist. Ein weiteres Mal schließe ich meine Augen und verlasse mich nur auf meinen Geruchssinn: „Kommandant?" flüstere ich leise. Das einzige was mir seine Aufmerksamkeit zusagte, war ein kaum hörbares schnaufen.

„Schließen Sie doch bitte auch Ihre Augen und sagen Sie mir, ob Sie etwas riechen können." Ich spitze die Ohren und höre, wie kleine Steine über den Boden rollen, die mir verrieten, dass er mir einige Schritte entgegen gekommen ist. Er muss nur höchstens einen Meter von mir entfernt stehen, da ich mir einbilde seine Wärme zu Spüren und seinen Atem zu hören. Ich wusste nicht was los war, doch ich konnte es nicht erwarten seine Stimme zu hören und nach einigen Minuten erklang sie endlich: "Verwesung" dieses kleine Wort lies meine Adern gefrieren und ich fühlte mich, als würden 1000 Ameisen über meinen Körper krabbeln. Schnell schüttle ich all meine Gedanken ab und öffne meine Augen, um mich an ihn zu richten: „Richtig, rieche ich auch. Also müssen wir ins diese Richtung" und zeige auf den Höhlenzweig aus dem der Geruch kommt. Einige Minuten wartete ich vergeblich auf eine Antwort oder einen Einwand von ihm, doch es kam kein Ton über seine Lippen.

Kapitel 1. LevixReader ♥️ Gezeichnete der DunkelheitWo Geschichten leben. Entdecke jetzt