„Es"

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Ein kaltes und feuchtes Gefühl läuft meine Kehle hinab, hastig beginne ich zu schlucken. Das Wasser tat unglaublich gut und mein Bewusstsein kehrt langsam zurück und mit ihr auch der stumpfe Schmerz, der sich durch meinen ganzen Körper zieht. Schlagartig erwachen all meine Reflexe, als hätte man in mir einen Schalter umgelegt. Unsanft schrecke ich hoch, weil mein erster Gedanke ihr galt.

Eine ruhige Stimme redet zu mit: „Immer mit der Ruhe, keine hastigen Bewegungen" natürlich erkenne ich ihre Stimme sofort und schaue in die Richtung aus der sie kam. Einige Meter von mir entfernt sitzt sie auf ihren Knien und bemüht sich ein Lächeln aufzubringen.

Ein unfassbar leichtes Gefühl macht sich in mir breit. Als wäre mir ein großer Stein vom Herzen gefallen. „Es geht ihr gut" denke ich erleichtert und versuche auszustehen um zu ihr zu gehen.

Nach einigen Minuten habe ich tatsächlich geschafft aufzustehen und einige Meter zu ihr zu gehen. Doch dann passiert das, was ich am meisten gefürchtet habe.... sie kippt zur Seite und ich hatte keine Chance sie vor dem Fall zu Schützen. So schnell es mir möglich war, humpelte ich zu ihr herüber und lehnte mich über Sie.

Sie atmet schwer und abgehackt. Schweißperlen fließen an ihr herunter und ihr Körper zittert stark. Vorsichtig lege ich ihr meine Handfläche auf die Stirn. Sie glüht. Ihre sonst so schöne Haut ist bleich und ihre Lippen haben ihre rosige Farbe verloren. Ich lege meine Hand an ihre Schulter „(V/N)" und versuche sie aufzuwecken. Das einzige was ich als Antwort bekam, war ein schmerzerfülltes Stöhnen, das auch mit die Adern im Körper gefrieren ließ.

Ich setzte mich neben sie und denke über mein weiteres Vorgehen nach. Zuerst muss ich schauen, was ich mit ihren Bein anstelle und am besten wäre, wenn ich Wasser finden würde. „Doch wo hatte sie das Wasser von vorhin her?" frage ich mich selbst und schaue mich im Raum um. Eine kleine Pfütze erstreckt sich unter dem Loch, dass aus der Decke klafft. „Es muss geregnet haben" schlussfolgere ich schnell.... doch bevor ich einen weiteren klären Gedanken fassen konnte, wurde ich von einem beunruhigenden Geräusch herausgerissen.

Ein leises Stöhnen ertönt durch den Raum. Ich betrachte (V/N) etwas genauer und stelle fest, dass ihr das ein- und ausatmen höllisch wehtun muss. „Für das was jetzt folgt, werde ich mich sicher nicht entschuldigen" sage ich mehr zu mit als zu ihr, bevor ich ihre Bluse beginne auszuknöpfen. Abgesehen von paar kleineren Blutflecken ist nichts zu sehen, also entschließe ich mich auch ihr Unterhemd so weit wie nötig hochzuziehen, was sich als gute Entscheidung herausstellte. Ihr kompletter Brustkorb ist blau/rot angelaufen. Ein riesiger blauer Fleck zieht ihren Körper

„Gott im Himmel, übertreib dich einfach mal" fluche ich vor mich hin. Doch das was meine Aufmerksamkeit auf sich zog, war ein riesiger dunkelblauer Fleck auf ihren Rippen. Vorsichtig fasse ich hin und mein Verdacht bestätigt sich. Vor Schmerz stöhnt sie auf und schnappt hastig nach Luft. „Die Rippen müssen gebrochen sein!" Mein Blick wandert zu ihrem verletzten Oberschenkel, das Jagdmesser steckt noch fest in ihrem Fleisch. Die Wunde muss gereinigt werden, sonst besteht die Gefahr einer Entzündung.

Ich richte mich wieder auf und schaue mich noch Mal genauer um. „Nichts. Wasser, ich muss Wasser finden" durchfuhr es meine Gedanken.

Ich blende den Schmerz aus, der sich durch meine Schulter zieht und versuche (V/N) so sanft es geht hochzuheben um ihr nicht noch mehr schmerzen zu bereiten. Sie stöhnt wieder auf und das Geräusch lässt mich erschaudern. Es müssen höllische Schmerzen sein, die sie momentan verspürt und die Tatsache ihr momentan nicht helfen zu können nagt an mir.

Eine lange Zeit wanderten wir durch den Höhlenkomplex. Jede Wand sieht wie die andere aus und es gibt kein Anzeichen von Wasser oder sonstigen Leben. Langsam aber sicher zerrt auch meine Erschöpfung an mir und es fällt mir immer schwerer sie zu tragen. Meine Augen werden schwerer und auch ich bekomme leichte Schnappatmungen.

Kapitel 1. LevixReader ♥️ Gezeichnete der DunkelheitWo Geschichten leben. Entdecke jetzt