3. Die Enttäuschung

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Draya versuchte, sich ihre Enttäuschung nicht allzu sehr ansehen zu lassen und setzte ein falsches Lächeln auf. "Mein Name ist Draya" sagte sie. Makarovs Augen weiteten sich. Kurz hatte sie Hoffnung, dass er sie vielleicht doch erkennen würde. Ihr Lebensretter hielt ihr dann jedoch nur seine Hand hin. "Mein Name ist Makarov. Ich bin der Gildenmeister von Fairy Tail. Ich freue mich so eine Berühmtheit kennenzulernen! Dein Ruf eilt dir voraus. Was führt dich hierher?", sprudelte es aus ihm heraus. Draya nahm seine Hand und schüttelte sie, nun eher traurig als enttäuscht. "Aus dem Zug. Natsu war so freundlich, mich hierher zu bringen. Die berühmte Magiergilde war schon immer ein Ziel für mich, das ich schon immer erkunden wollte", log sie. Natsu linste zu ihr herüber und sie konnte seinen enttäuschen Blick förmlich spüren. Auch er hatte wohl auf eine andere Reaktion gehofft. Die junge Frau versuche, diesen Gedanken aus ihrem Kopf zu verbannen. "Wie lange hast du vor zu bleiben?", fragte Makarov aus heiterem Himmel. "Ich.. Äh...". Draya hatte diese Frage nicht erwartet und folglich auch keine Antwort parrat "Nun ja, ich hatte an ein paar Tage oder vielleicht eine Woche gedacht", sagte sie nach langem Überlegen schließlich laut. "Großartig!" strahlte Makarov, klopfte Draya kumpelhaft auf die Schulter, sprang dann von der Theke, auf der er bis gerade gestanden hatte und stapfte unter einem Vorwand davon. Draya sah ihm schweigend nach. Er erkannte sie nicht, aber was hatte sie auch erwartet? Sie war damals ein kleines Mädchen gewesen und vermutlich auch nicht mehr wiederzuerkennen. Und Makarov hätte wahrscheinlich ein Elefantengedächtnis gebraucht, um sich ihr Gesicht auch noch zu merken. Schließlich hatte er eine Menge Leute hier in seiner Gilde, deren Namen UND Gesichter er sich irgendwie merken musste. Plötzlich unterbrach jemand ihre trüben Gedanken und ließ sie aufblicken. Natsu hatte sich neben Draya auf einen der Barhocker an der Theke fallengelassen und hatte ein wenig plump versucht, ihr währenddessen kumpelhaft einen Arm um die Schultern zu legen. "Einen Versuch war es wert" sagte er nur und sah Draya mit einem Grinsen an, aber es lag auch eine Spur Mitgefühl darin. "Ja. Aber nun ja was solls! Er kann sich schließlich nicht alles und jeden merken", lächelte das Mädchen zurück. "Alsooo... Wenn du vorhast länger zu bleiben..-", unterbrach sie eine freundliche Stimme. Draya blickte auf. Mira war wieder zu sich gekommen und lächelte sie an. "Wir vermieten Zimmer auch an nicht-Gildenmitglieder! 20 Mäuse die Nacht, Essen und Trinken nicht inclusive!" Draya grinste. Kaum war sie wieder wach, war sie schon wieder dabei, Geschäfte zu machen. Dankend nahm sie das Angebot an, bezahlte für eine Woche im Vorraus und erhielt im Gegenzug ihren Zimmerschlüssel mit der Nummer 210. Das Ende des leicht rostig aussehenden Schlüssels hatte die Form des Fairy Tail Zeichens. Draya war noch dabei, den Schlüssel zu bewundern, da riss Mira sie aus ihren Gedanken. Die Magierin wies ihr die grobe Richtung, in die sie gehen musste, um ihr Zimmer zu finden. Natsu begleitete sie durch die Gilde bis zu einer Treppe, die unglaublich steil und alt aussah. "Ich geh vor!", überraschte Natsu sie und stapfte die Treppe hoch, Draya folgte ihm, erneut grübelnd, ob sie die richtige Entscheidung getroffen hatte.

Ein unverhoffter Beginn (Fairy Tail FF)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt