Ein unverhoffter Beginn (Fairy Tail FF)

5. Das Team

Sie stellte fest, dass die Sorge über ihren Auftritt absolut unbegründet sein sollte.

Als sie zurück in die Haupthalle kam, stritten Natsu und Gray schon wieder, und das Mädchen namens Lucy stand nur daneben und versuchte so zu tun, als würde sie die beiden Streithähne nicht kennen. Draya konnte es ihr nicht verübeln.

"Oh hey, Draya, hier drüben!" Draya sah in die Richtung, aus der Erzas Stimme gekommen war. Auch die Jungs reagierten auf ihre Stimme, indem sie mitten im Satz innehielten und, sich gegenseitig im Arm haltend, ebenfalls zu Erza hinübergingen. Diese hatte den Tisch, der zuvor zu Brennholz verarbeitet worden war, irgendwie repariert und mit einem neuen Erdbeerkuchen an diesem Platz genommen.
"Setzt euch. Alle. Wir haben für morgen noch einiges zu planen und vorstellen sollten wir uns vielleicht auch noch einmal ordentlich.", Sagte Erza. Niemand wiedersprach und alle setzten sich schweigend. "Also, Draya, wie wäre es wenn du mit der Vorstellungsrunde anfängst?", fragte Erza und durchbohrte die Angesprochene mit einem solchen Blick, dass sie das Gefühl hatte, ihr Gegenüber wisse ohnehin bereits alles über sie.

"Ha..hallo. Ich bin Draya d'Rune, auch als die Dämonenblutkönigin bekannt. Ich weiß übrigens bis heute nicht, wo der Name herkommt. Ich bin umgerechnet wahrscheinlich um die 18 Jahre alt. Ich kann relativ gut mit Waffen jeder Art umgehen, und unterstütze diese Fähigkeit durch Magie." Erza nickte und Draya konnte ein kleines Lächeln ausmachen. Sie erwiderte es zögerlich. "Gut, jetzt ihr alle! Stellt euch vor. Und zwar gefälligst ordentlich!" Die letzten Worte gingen an Gray und Natsu, die wieder leise angefangen hatten zu streiten, es aber nach diesen Worten sofort wieder sein ließen. "Also.. mein Name ist Lucy Heartfilia! Ich bin 17 Jahre alt und relativ neu hier in der Gilde. Ich bin eine Stellarmagierin!" Sie strahlte Draya aus ihren großen, braunen Augen an und sie schloss das blonde Mädchen mit dem blauen Haarband direkt ins Herz. "Ich bin Gray. 18 Jahre alt. Ich beherrsche Eismagie." Erza warf ihm einen bösen Blick zu, dem er auswich. Er schien anscheinend nicht sonderlich angetan von der Vorstellungsrunde zu sein.
"So, gut. Natsu und mich kennst du ja bereits. Fehlt eigentlich nurnoch..." Ein schwarzer Schatten huschte an Draya vorbei und ließ sich neben ihr nieder. Es hätte nicht viel gefehlt und Draya hätte ihn für einen Dieb gehalten und ihm ihren Dolch, den sie immer in ihrem langen Ärmel versteckte, an die Kehle gehalten, aber sie hatte ihre Eingebung schnell genug unterdrücken können. Sie war eindeutig zu lange allein gereist, dachte sie. "Gajeel Redfox", stellte sich der Neuankömmling vor, "ich beherrsche Eisen-Drachentötermagie." Draya schluckte schwer. Drachen...töter? Davon hatte sie zwar gehört, hatte es aber immer für einen Mythos abgetan. Sie war sehr gespannt, ihn im Kampf zu sehen. "Ach ja?? Und ich bin auch ein Drachentöter!", platzte Natsu beleidigt hervor. Er also auch... Sie wusste jedenfalls, wen sie beim Kampf im Auge behalten würde.
Erza räusperte sich und alle wurden wieder still. "Gut, jetzt wo wir uns alle vorgestellt haben - lasst uns über den Plan reden." Sie rollte eine Karte auf dem Tisch aus. "Ahhhh ein Plan ist doch egal! Lasst uns einfach reinrennen und sie alle in Staub und Asche verwandeln! Ich brenne auf diesen Kampf!", brach es aus Natsu hervor. Alle starrten ihn an, er starrte zurück. Erwartete er allen Ernstes Zuspruch?

"Natsu.. nein. Einfach nein" Es war Lucy, die schließlich antwortete und den Kopf in den Armen versenkte. Die Arme. Mitleidig legte Draya ihr eine Hand auf den Arm und sie sah gequält lächelnd zu ihr auf.
"Nun. Also - hat irgendjemand einen richtigen Plan?", fragte Draya in die Runde. Augenblicklich entbrannten Diskussionen. Einige Stunden - und einige nicht nicht-alkoholische Getränke später - hielten es alle für eine gute Idee, Draya als Späher vorzuschicken, während sich der Rest vorerst bedeckt hielt. Sie sollte auskundschaften, mit wie vielen sie es zu tun hatten, um dann die nähere Taktik besprechen zu können. Draya war etwas mulmig zu Mute, da alle so großes Vertrauen in sie setzten, wenngleich sie sie überhaupt nicht kannten, aber sie war fest entschlossen, ihre neuen Freunde nicht zu enttäuschen. Mit diesen Gedanken ging sie ins Bett, schloss die Augen und fiel in einen unruhigen Traum.